Studie: Absolventinnen und Absolventen der Modellstudiengänge finden den Weg in die patientennahe Versorgung

Abschlussbericht der Verbleibstudie der Modellstudiengänge Pflege, Hebammenkunde, Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie vorgelegt

4. November 2019
Bild Hörsaal

Bachelorabsolventinnen und –absolventen der Modellstudiengänge Pflege, Hebammenkunde, Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie sind zu einem hohen Anteil in der patientennahen Praxis beschäftigt.

Arbeit, Gesundheit und Soziales

Bachelorabsolventinnen und –absolventen der Modellstudiengänge Pflege, Hebammenkunde, Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie sind zu einem hohen Anteil in der patientennahen Praxis beschäftigt. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse der vom nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium geförderten Verbleibstudie der Absolventinnen und Absolventen der Modellstudiengänge in Nordrhein-Westfalen (sog. „VAMOS-Studie“). Laut dem nun vorgelegten Abschlussbericht sind 80 Prozent mit patientennahen Aufgaben in der Versorgungspraxis beschäftigt. Zudem wurde festgestellt, dass in der Pflege und in der Hebammenkunde mehr als die Hälfte der Absolventinnen und Absolventen im Krankenhaus arbeiten. Mehr als die Hälfte derjenigen, die einen Abschluss in einem Therapieberuf gemacht haben, arbeiten in Therapiepraxen.
 
„Die Studie zeigt, dass die Kompetenzen der Bachelorabsolventen in der Praxis bei den Patientinnen und Patienten ankommen. Dort werden sie auch dringend gebraucht. Und die Studie macht klar: Die Regelstudiengänge müssen nun in neuen Berufsgesetzen auf Bundesebene verankert werden. Oder anders ausgedrückt: Aus Modellstudiengängen müssen Regelstudiengänge werden“, erklärte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.
 
Laut der Studie sind außerdem zwei Drittel der Absolventinnen und Absolventinnen mit ihrer Erwerbstätigkeit sehr zufrieden. Allerdings halten zwei Drittel ihr Gehalt für nicht angemessen. „Hier muss ganz klar nachgelegt werden. Wenn wir Akademiker und Akademikerinnen in der Praxis halten wollen, dann müssen wir sie auch vernünftig bezahlen. Das gilt aber auch für alle anderen, die in diesen Berufen tätig sind“, so Laumann.
 
Im Zuge der Studie wurden auch die Arbeitgeber befragt. Diese bescheinigen einen Kompetenzzuwachs der akademisch ausgebildeten Fachkräfte beim Planen, Steuern und Evaluieren des Behandlungs- und Pflegeprozesses, in der Qualitätssicherung und bei der Recherche wissenschaftlicher Erkenntnisse. Insgesamt zeigten sich alle Arbeitgeber mit der Anstellung zufrieden. Sie machten jedoch mehrheitlich darauf aufmerksam, dass realistische Erwartungen, eine gute Einarbeitung, angemessene Arbeitsbedingungen und klare Stellenprofile für eine sinnvolle Integration in das eigene Unternehmen notwendig sein. Dazu erklärte der Minister: „Die Unternehmen müssen diese neuen Qualifikationen auch wollen und sich auch intern darauf einstellen. Sie müssen ihre Betriebe so aufstellen, dass diese Kompetenzen abgerufen werden können.“
 
Die VAMOS Studie wurde vom Gesundheitsministerium mit rund 490.000 Euro gefördert. Durchgeführt wurde sie von der Hochschule für Gesundheit (hsg) in Bochum gemeinsam mit den beteiligten Modellhochschulen und den Instituten Arbeit und Technik (IAT) und Arbeit und Qualifikation (IAQ) von Juli 2017 bis Ende Juni 2019. Ziel der Studie war es, den beruflichen Verbleib der Absolventinnen und Absolventen der Modellstudiengänge in Nordrhein-Westfalen aufzuzeigen und die Perspektive der Arbeitgeber mit einzubeziehen. Der vollständige Abschlussbericht kann hier abgerufen werden: http://url.nrw/vamos2019
 

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