Staatssekretär Paschedag: Denke global, handele lokal – Kommunen aus NRW machen vor, wie Nachhaltigkeit vorbildlich gelebt werden kann

7. Dezember 2012
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Bonn, Bottrop, Saerbeck und Solingen wurden gestern in verschiedenen Kategorien mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis in Düsseldorf ausgezeichnet. Gelsenkirchen erhielt den Sonderpreis ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung’.

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Fünf NRW-Kommunen erhalten Auszeichnung im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitspreises für nachhaltiges und zukunftsgerichtetes Handeln / Gelsenkirchen und Solingen belegen Spitzenplätze

Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz teilt mit:


Bonn, Bottrop, Saerbeck und Solingen wurden gestern in verschiedenen Kategorien mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis in Düsseldorf ausgezeichnet. Gelsenkirchen erhielt den Sonderpreis ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung’.

„Getreu dem Grundsatz ‚Denke global, handele lokal’ beweisen die Sieger-Kommunen aus NRW: Nachhaltiges und zukunftsgerichtetes Handeln ist möglich“, sagte Umwelt-Staatssekretär Udo Paschedag bei der Preisverleihung. Die Verwaltungen, Räte sowie Bürgerinnen und Bürger in vielen NRW-Kommunen seien seit Jahren Vorreiter bei der Verankerung der Prinzipien der Agenda 21 und sehr engagiert bei Nachhaltigkeits-Themen wie dem kommunalen Klimaschutz und dem kommunalen Flächenmanagement. Paschedag: „Die Kommunen haben auch erkannt, welche Chancen sich für eine zukunftsfähige Kommunalentwicklung mit der Bildung für nachhaltige Entwicklung ergeben. Das regt zum Nachmachen an.“

Solingen errang beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis den ersten Platz in der Kategorie ‚Governance & Verwaltung’, Bonn und Saerbeck erreichten den zweiten Platz in der Disziplin ‚Klima & Ressourcen’. Bottrop erreichte den zweiten Platz in der Disziplin ‚Lebensqualität & Stadtstruktur’. Die Stadt Gelsenkirchen gewann den Sonderpreis ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung’ der Deutschen UNESCO-Kommission.

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis für Städte und Kommunen wurde in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben. Ausrichter ist die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis, die bei der Preisträgerauswahl unter anderem vom Rat für Nachhaltige Entwicklung, dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie und namhaften Persönlichkeiten wie dem ehemaligen Bundesumweltminister Klaus Töpfer unterstützt wurde.

Für den Sonderpreis der Deutschen UNESCO-Kommission konnten sich Kommunen bewerben, die ihr Verwaltungshandeln am Leitbild der nachhaltigen Entwicklung ausrichten und dabei mit verstärkten Bildungsanstrengungen zu Themen wie Energie, Mobilität und Städtebau   eine nachhaltige Zukunft fördern.


Hintergrundinformationen zu den Preisträger-Kommunen aus NRW:


Bonn ist bei Themen wie demografischer Wandel, Finanzierung und Mobilisierung sowie Klimawandel und Biodiversität sehr aktiv. Als eine der ersten Städte Deutschlands nahm sie ein Solarkataster in Betrieb und gründete eine lokale Energieagentur. 2010 wurde für den Erhalt der Biodiversität ein umfassendes Aktionsprogramm verabschiedet. Bonn gehört als einzige deutsche Stadt zum Globalen Aktionsbündnis für Städte und Sub-Nationale Regierungen für Biodiversität und arbeitet eng mit mehreren UN-Organisationen, Wissenschaftseinrichtungen, Städtenetzwerken und anderen Städten aus fünf Kontinenten zusammen.

Bottrop gilt als Modellstadt für den Klimaschutz. Mit ‚InnovationCity’ soll ein Stadterneuerungsprojekt als Public-Private-Partnership energetisch so umgesetzt werden, dass bis zum Jahr 2020 50 Prozent der CO2-Emissionen eingespart werden. Dabei hat die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger höchste Priorität und die Realisierung der Maßnahmen verläuft stets praxisnah und transparent.

Der Rat der Stadt Gelsenkirchen hat bereits 1997 einen Agenda-21-Beschluss verabschiedet. In den Folgejahren konnten mit Unterstützung der Bevölkerung zahlreiche Projektinitiativen im Bereich der nachhaltigen Entwicklung auf den Weg gebracht werden, wobei Bildung für nachhaltige Entwicklung immer mitgedacht und berücksichtigt wurde. Die Netzwerkbildung wurde verstärkt. Als Beispiel ist die ‚Kreativwerkstatt für Kinder und Jugendliche’ zu nennen, an der 65 ganz unterschiedliche Partnerorganisationen der außerschulischen Bildung beteiligt sind,  um durch Bildung für nachhaltige Entwicklung die Zukunftskompetenzen junger Menschen zu fördern. Die Deutsche UNESCO-Kommission würdigte die Ansätze der Stadt Gelsenkirchen als vorbildlich. Hier zeige sich, dass auch in Kommunen mit schwieriger Haushaltslage Potenzial für weitreichende Aktivitäten und Maßnahmen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung liegen.

Die Gemeinde Saerbeck im Münsterland hat das ambitionierte Ziel, die lokale Energieversorgung bis zum Jahr 2030 komplett auf regenerative Energien und nachwachsende Rohstoffe umzustellen. Diese Strategie sichert eine klimagerechte Gemeindeentwicklung und eine hohe Lebensqualität. 2009 wurde die Gemeinde als NRW-Klimakommune der Zukunft ausgezeichnet. Die Vielzahl beteiligungsorientierter Maßnahmen wie Bürgeranlagen, private Photovoltaik-Anlagen und die Genossenschaft ‚Energie für Saerbeck’ bestätigen das erfolgreiche Nachhaltigkeitsmanagement der nordrheinwestfälischen Gemeinde.

In den Jahren 2003 und 2004 erarbeitete die Stadt Solingen einen indikatorengestützten Nachhaltigkeitsbericht, der zunächst eine Bestandsaufnahme der Leistungen lieferte. Das 2006 beschlossene und 2010 fortgeschriebene ‚Aktionsprogramm Nachhaltige Entwicklung’ überführt die ermittelten Ziele in konkrete Handlungsfelder und Leitprojekte. So hat Solingen zur Haushaltskonsolidierung ein Sparprogramm mit partizipativen Charakter auf den Weg gebracht. Die Bürgerinnen und Bürger entwickelten selbst Spar- und Einnahmevorschläge, die im Internet diskutiert und bewertet wurden.

Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, Telefon 0211 4566-589 (Nora Gerstenberg).

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