NRW-Studierendenwerke präsentieren Leistungsbilanz 2014: Serviceangebote vor Ort deutlich ausgebaut
Ministerin Schulze: Studierendenwerke sind soziales Rückgrat an Hochschulen
Die zwölf Studierendenwerke in NRW haben ihre Leistungsbilanz 2014 präsentiert. Darin blicken sie auch auf die positiven Entwicklungen in den Mensen, Cafeterien und Wohnanlagen, bei der Studienfinanzierung, Kinderbetreuung, Kulturarbeit und sozialen Beratung der letzten 20 Jahre zurück.
Die zwölf Studierendenwerke in NRW haben ihre Leistungsbilanz 2014 präsentiert. Darin blicken sie auch auf die positiven Entwicklungen in den Mensen, Cafeterien und Wohnanlagen, bei der Studienfinanzierung, Kinderbetreuung, Kulturarbeit und sozialen Beratung der letzten 20 Jahre zurück.
Der Rückblick zeigt, dass die Leistungen der Studierendenwerke sich deutlich verbessert haben und die Serviceangebote vor Ort spürbar ausgebaut wurden. „Für ein erfolgreiches Studium braucht es neben guter Lehre auch eine gute soziale Infrastruktur. Die Studierendenwerke übernehmen diese Aufgabe zuverlässig und mit großem Engagement. Sie sind das soziale Rückgrat an unseren Hochschulen“, sagte Ministerin Schulze.
„Ermöglicht wurde dieser Fortschritt von den Studierendenwerken durch regional entscheidungsfähige Fachkompetenz, gesteigerte betriebswirtschaftliche Effizienz und durch die finanzielle Unterstützung des Landes, für die sich die Arbeitsgemeinschaft ausdrücklich bedankt“, sagte Detlef Rujanski, stellvertretender Sprecher der Arbeitsgemeinschaft und Geschäftsführer des Studierendenwerks Siegen. „Zukünftig muss sich das Land aber wieder, stärker als bisher, beim Allgemeinen Zuschuss engagieren.“
Die rot-grüne Landesregierung hat den jährlichen Zuschuss an die Studierendenwerke seit 2010 insgesamt um mehr als 7 Millionen Euro auf 44 Millionen Euro pro Jahr erhöht (39,5 Millionen Euro allgemeinen Zu-schuss und 4,2 Millionen Euro Investitionszuschuss für Baumaßnahmen).
Zu den Kernaufgaben:
Hochschulgastronomie
In den 112 Mensen wurden 2014 rund 19,2 Millionen Essen zu Preisen von 1,80 Euro bis 6,20 Euro verkauft. Hinzu kommt das reichhaltige An-gebot an Snacks für Zwischendurch in den 106 Cafeterien und Bistros. „1994 waren es zwar auch schon rund 15 Millionen Mensaessen; deren Qualität und Vielfalt ist aber mit den heutigen Mensaangeboten nicht mehr vergleichbar. Im Übrigen gab es damals deutlich weniger Cafeterien“, erinnerte Helga Fels, Referentin der Arbeitsgemeinschaft.Hohe Verkaufszahlen, ein erweitertes Angebotsspektrum und längere Öffnungszeiten sowie leichte Preissteigerungen führten zu einem Jahresumsatz von über 100 Millionen Euro im Jahr 2014.
Das Land NRW stellt den Studierendenwerken die Flächen für ca. 120 landeseigene Mensen, Bistros und Cafeterien unentgeltlich zur Verfügung. Diese Flächen haben ein Mietkontingent von rund 25 Millionen Euro. Zudem wird der Bau neuer Gebäude und die Sanierung sowie Modernisierung der Hochschulgastronomie vom Land NRW mit Investitionszuschüssen zusätzlich gefördert. Wissenschaftsministerin Schulze überreichte am Donnerstag die Finanzierungszusage für den Bau einer neuen Mensa auf dem Campus der Universität Duisburg-Essen. Aus dem Hochschulpakt stehen hierfür 23 Millionen Euro zur Verfügung.
Wohnraum für Studierende
Derzeit gibt es in NRW 49.500 öffentlich geförderte Wohnplätze für Studierende. Davon unterhalten die Studierendenwerke rund 38.450 Wohnplätze (78 Prozent). Den Studierendenwerken ist es in NRW gelungen, die Zahl der Wohnheimplätze in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt zu erhöhen. Seit 2010 wurden rund 3.300 Studierendenwohnungen neu gebaut.„Hier macht sich unser 50 Millionen-Euro-Programm zur Schaffung von studentischem Wohnraum deutlich bemerkbar: NRW bietet bundesweit mit deutlichem Abstand die meisten öffentlich geförderten Studierendenwohnungen an“, sagte die Ministerin. Das Wohnraumförderungspro-gramm des Landes für die Schaffung studentischen Wohnraums um-fasst ein zinsverbilligtes Kreditvolumen von jährlich 50 Millionen Euro und einen Darlehensverzicht von 10 Prozent. Die Durchschnittswarm-miete in Unterkünften der Studierendenwerke liegt bei 239 Euro und damit vielerorts unter dem Mietzinsniveau auf dem privaten Wohnungs-markt.
Besonders angespannt war die Wohnsituation im Herbst 2014 an den Standorten in Aachen, Köln, Münster, Siegen und Paderborn. „Die große Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum wird in den nächsten fünf Jahren in NRW nicht abreißen. Daher müssten rund 5.000 Wohnplätze, aber auch Boardinghäuser, Hostels oder Gästehäuser zusätzlich geschaffen werden, damit die gewünschte stärkere internationale Ausrichtung des Hochschulraums NRW auch gelingt“, sagte Rujanski.
Studienfinanzierung
„Großer Dank gilt den 345 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den BAföG-Ämtern. Aufgrund ihres sehr engagierten Einsatzes ist es gelungen, die Antragsflut zu bewältigen. Nur in wenigen Fällen kam es - zum Semesterstart - zu Verzögerungen. Diese können leider nicht ganz ausgeschlossen werden“, erklärte Fels, „zumal es wichtig ist, die Antragsunterlagen vollständig einzureichen, um eine Bearbeitung überhaupt zu ermöglichen.“Im Jahr 2014 wurden landesweit 127.106 Anträge in den Ämtern für Ausbildungsförderung gestellt. Im Wintersemester wurden 95.666 Studierende 2014/2015 gefördert. Das entspricht einer Förderquote von 17 Prozent. Das heißt: Aktuell wird jeder sechste Studierende gefördert. Die durchschnittliche monatliche Förderleistung beläuft sich auf 438 Euro (1994: 235 Euro).
Für die Zukunft fordert die Arbeitsgemeinschaft, den Haushaltsansatz für die Aufwandserstattung im Jahr 2016 um mindestens zwei Millionen Euro anzuheben. „Eine sichere Studienfinanzierung ist wichtig für die Studienplanung und den Studienerfolg“, so Svenja Schulze. „Deshalb haben wir die jährlichen Mittel für die BAföG-Ämter 2013 um 25 Prozent auf 19 Millionen erhöht.“
Darlehenskasse der Studentenwerke NRW e. V. (Daka)
Mit besonderer Freude teilte Detlef Rujanski, Mitglied des Vorstands der Darlehenskasse der Studentenwerke NRW, mit, dass im vergangenen Jahr zusätzlich 776 bedürftige Studierende durch die von den 12 Studierendenwerken vor über 60 Jahren gegründete Darlehenskasse durch zins-lose Darlehen finanziell unterstützt werden konnten. Im Zwanzigjahres-Vergleich hat sich das Darlehensvolumen fast verdreifacht.(2014: 4,5 Mio. Euro / 1994: 1,7 Mio. Euro).Im Juni ist der neue CHE-Studienkredit-Test 2015 erschienen, der 31 Studienkredite und Bildungsfonds geprüft hat. Das Angebot der Darlehenskasse NRW ist erneut mit einer Spitzenbewertung ausgezeichnet worden.
Kinderbetreuung
Im Bereich der Kinderbetreuung haben die Studierendenwerke Beachtliches geleistet. 1994 gab es insgesamt 158 Tagesplätze an drei Stand-orten: Aachen, Bochum und Münster. Heute sind es insgesamt 1.509 Plätze in 30 Kindertagesstätten an 16 Hochschulstandorten in NRW. Darüber hinaus haben die Studierendenwerke Münster, Siegen, Essen-Duisburg, Bochum und Bonn Einrichtungen zur flexiblen Kurzzeitbetreuung mit insgesamt 65 Plätzen - häufig mit finanzieller Unterstützung der Hochschulen - in Betrieb genommen. Der Zuschuss des Landes an die Studierendenwerke für die Kinderbetreuung (nach dem Kinderbildungsgesetz KiBiz) beträgt jährlich rund sechs Millionen Euro. Wegen der großen Nachfrage möchte die Arbeitsgemeinschaft ihr Bildungs- und Betreuungsangebot weiter ausbauen.Beratung und soziale Dienste
Bei Problemen finanzieller Art, aufenthaltsrechtlichen Fragen, bei einem Studium mit Kind oder einem Studium bei einer Erkrankung oder Behinderung stehen die Sozialberatungsstellen der Studierendenwerke Bonn, Düsseldorf, Essen-Duisburg, Köln und Münster Studierenden zur Seite. An anderen Standorten nehmen diese Aufgaben die Hochschulen wahr.Den vollständigen Text der Leistungsbilanz der Studierendenwerke finden Sie unter www.studentenwerke-nrw.de.