Ministerpräsident Laschet händigt Bundesverdienstorden an den langjährigen Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinden im Rheinland Herbert Rubinstein aus
Der Düsseldorfer wird für seinen großen Einsatz bei der Förderung jüdischen Lebens in Nordrhein-Westfalen gewürdigt
Ministerpräsident Armin Laschet hat im Landeshaus das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Herbert Rubinstein ausgehändigt.
Ministerpräsident Armin Laschet hat am Dienstag, 1. Juni 2021, im Landeshaus das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Herbert Rubinstein ausgehändigt. Der Düsseldorfer war von 1996 bis 2009 hauptamtlicher Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinden im Rheinland und unter anderem maßgeblich am Zustandekommen des Staatsvertrages des Landes Nordrhein-Westfalen mit den Jüdischen Landesverbänden und Jüdischen Gemeinden beteiligt. Er erhält diese hohe Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland für seinen großen Einsatz bei der Förderung jüdischen Lebens in Nordrhein-Westfalen und des Dialogs zwischen den Kulturen.
In Rahmen der feierlichen Aushändigung des Verdienstordens hob Ministerpräsident Armin Laschet Herbert Rubinsteins außergewöhnliches Engagement für den gesellschaftlichen Zusammenhalt hervor: „Dass jüdisches Leben in Nordrhein-Westfalen wieder erblüht ist, dass es wieder jüdische Schulen und Altersheime gibt, das hat sehr viel mit Herbert Rubinsteins großem Einsatz, mit seinem Engagement zu tun. Dieses Jahr feiern wir 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland – und einen nicht geringen Teil davon hat er erfolgreich mitgeprägt. Die überaus wichtige Rolle als Brückenbauer und Vermittler zwischen den Kulturen füllt Herbert Rubinstein bis heute mit viel Herzblut und in freundlicher, geduldiger und menschlich zugewandter Art aus.“
Zu den aktuellen antisemitischen Vorfällen in Nordrhein-Westfalen sagte Ministerpräsident Laschet: „Ich bin wütend und entsetzt über die antisemitischen Ausfälle und Anfeindungen, die wir immer wieder und vor allem in den letzten Wochen auf unseren Straßen erleben mussten. Sie sind abscheulich, durch nichts zu rechtfertigen oder zu tolerieren und müssen mit allen Mitteln, die unsere Gesellschaft und der Rechtsstaat zur Verfügung haben, bekämpft werden. Dafür steht die Landesregierung und dafür stehe auch ich persönlich – immer!“
Herbert Rubinstein ist seit rund 40 Jahren Mitglied und war lange Jahre der jüdische Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Düsseldorf e. V. 1993 war er Mitbegründer der ersten jüdischen Grundschule im Rheinland der Nachkriegszeit, der heutigen Yitzhak-Rabin-Schule Düsseldorf. Über viele Jahre hat er sich für die Errichtung des 2018 eröffneten Albert-Einstein-Gymnasiums, des ersten jüdischen Gymnasiums in Nordrhein-Westfalen, eingesetzt. Seit 1973 ist Rubinstein Mitglied der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, in der er auch im Gemeinderat und Vorstand tätig war.
Herbert Rubinstein hat in weit über 100 Synagogen- und Friedhofsführungen nichtjüdischen Kindern und Erwachsenen Einblicke in die jüdische Lebens- und Denkweise vermittelt. Als Zeitzeuge des Holocaust berichtet er auch über seine Erlebnisse der Verfolgung und Flucht und über das Czernowitzer Ghetto.
Über den Bundesverdienstorden
Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wurde 1951 von Bundespräsident Theodor Heuss gestiftet und seitdem an über 250.000 Bürgerinnen und Bürger verliehen. Die Aushändigungen finden üblicherweise durch Ministerpräsidenten der Länder, Landes- oder Bundesminister, Regierungspräsidenten, Landräte, Oberbürgermeister oder Bürgermeister statt. Er ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung in Deutschland und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Der Verdienstorden wird in acht Stufen verliehen. Eine finanzielle Zuwendung ist mit der Verleihung des Verdienstordens nicht verbunden.
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