Ministerpräsident Hendrik Wüst zum Tod von Henry Kissinger

Wüst: Nordrhein-Westfalen trauert um einen Meister der Weltpolitik

30. November 2023
Porträtfoto von Henry Kissinger

Der frühere US-amerikanische Außenminister und Friedensnobelpreisträger Henry Kissinger ist im Alter von 100 Jahren im Bundesstaat Connecticut verstorben.

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Der frühere US-amerikanische Außenminister und Friedensnobelpreisträger Henry Kissinger ist im Alter von 100 Jahren im Bundesstaat Connecticut verstorben.

Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Nordrhein-Westfalen steht in diesen Stunden an der Seite seiner Freundinnen und Freunde in den Vereinigten Staaten. Gemeinsam trauern wir um einen Meister der Weltpolitik.

Geprägt von der eigenen Flucht vor den Nazis, fand Kissinger seinen Weg in der Außenpolitik und zu seiner außergewöhnlichen Lebensaufgabe: der Diplomatie. Sein Wirken war mehr als politisch, es war eine Ode an die Menschlichkeit und eine Hymne an die Hoffnung auf Verständigung über internationale Grenzen hinweg. Wir gedenken eines Politikers, der nicht nur Diplomat, sondern auch ein Vordenker und Schaffer von Frieden und Aussöhnung war.

Bis ins hohe Alter wurde Henry Kissingers Stimme überall auf der Welt gehört und geachtet. Als Staatsmann hat Kissinger mit seiner Politik der Entspannung zu Frieden und Wohlstand vor allem in Europa beigetragen. Er war ein unermüdlicher Befürworter der Diplomatie als das Mittel zur Konfliktlösung. Seine große Gabe – internationale Beziehungen zu verstehen und zu durchdringen – trugen maßgeblich zur Konfliktlösung für die großen Krisen der jüngeren Weltgeschichte bei. Sein Einsatz für ein Ende des Vietnamkriegs oder für eine Verbesserung der Beziehungen zur Sowjetunion stehen auf ewig für das große Wirken Kissingers.

Henry Kissinger wird sowohl für seine politischen Errungenschaften, als auch für seine Weitsicht, seine Hingabe an den Weltfrieden und seine intellektuelle Brillanz in Erinnerung bleiben. Als Europäer bleiben wir seinem großen Verdienst um die europäische Einigung in Dankbarkeit verbunden. Gerade in den heutigen Zeiten verschiedener Herausforderungen wird seine Stimme fehlen.“

Henry Kissinger, geboren am 27. Mai 1923 in Fürth, floh 1938 vor Verfolgung aufgrund seiner jüdischen Herkunft mit seiner Familie vor den Nationalsozioalisten in die USA. Er erwarb einen Bachelor-Abschluss 1950 an der Harvard-Universität und promovierte 1954 im Fach Internationale Beziehungen. Für mehrere Jahre lehrte er fortan in Harvard. 1969 wechselte er als Sicherheitsberater unter Präsident Richard Nixon in das Weiße Haus eh er 1973 als Außenminister der USA ernannt wurde. Im Folgenden spielte Kissinger eine Schlüsselrolle in den Verhandlungen zum Vietnamkrieg und zum Nahostkonflikt. Für sein Wirken und das Friedensabkommen mit dem Vietnam erhielt er 1973 den Nobelpreis für Frieden. In seiner Zeit als Außenminister warb Kissinger für die diplomatische Annäherung zur Sowejetunion und zu China. 1977 trat er von seinem Amt als Außenminister zurück. Auch danach blieb er in der öffentlichen Arena aktiv und war als Berater verschiedener Regierungen und Unternehmen tätig. Im Jahr 1987 wurde Kissinger in Aachen in Anerkennung seines Dazutuns zur europäischen Einigung der Karlspreis verliehen. Er war daneben unter anderem Träger des Bundesverdienstkreuzes (1977) und der amerikanischen Freiheitsmedaille (1977).

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