Ministerpräsident Armin Laschet zum Tod von Staatspreisträger Gottfried Böhm

Ministerpräsident Laschet: Nordrhein-Westfalen verliert einen prägenden Baumeister, der das Bild unseres Landes langfristig gezeichnet hat

10. Juni 2021
Eine Reihe von brennenden Teelichtern

Der Architekt, Bildhauer und Träger des Staatspreises des Landes Nordrhein-Westfalen, Gottfried Böhm, ist im Alter von 101 Jahren gestorben.

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Der Architekt, Bildhauer und Träger des Staatspreises des Landes Nordrhein-Westfalen, Gottfried Böhm, ist im Alter von 101 Jahren gestorben.
 
Ministerpräsident Armin Laschet: „Mit Gottfried Böhm verliert Deutschland einen der bedeutendsten Architekten der Nachkriegszeit. In seiner langen beruflichen Schaffensphase von der deutschen Nachkriegszeit bis hin in die wirtschaftliche Hochphase der Bundesrepublik, hat er das Erscheinungsbild unzähliger Gemeinden und Städte bei uns im Land nachhaltig beeinflusst. Als Mitglied der ersten Nachkriegsgeneration gehört er zu den Menschen, die unser Land aktiv wiederaufbauten. Mit seiner einzigartigen Architektur hat er es zu Weltruhm gebracht.
 
Gottfried Böhm hinterlässt mit seinen Bauten ein für uns alle sichtbares und beeindruckendes Lebenswerk, das auch und gerade bei uns in Nordrhein-Westfalen an vielen Stellen zu bewundern ist. Mit der für sein Schaffen typischen Verbindung von Tradition und Moderne ist und bleibt er gleich für mehrere Generationen von Architektinnen und Architekten ein ewiges Vorbild.
 
Schon die architektonischen Anfänge Böhms, wie die Kölner Kapelle ‚Madonna in den Trümmern‘, ließen seinen späteren aufsehenerregenden Architektur-Stil erahnen. Es ist schön, das wohl berühmteste sakrale Bauwerk Gottfried Böhms, den Mariendom in Neviges, in seinem Heimatland Nordrhein-Westfalen zu wissen.“
 
Der Mariendom in Neviges wird als eines der wichtigsten Werke der nahezu 70 Kirchenbauten, die Gottfried Böhm entworfen hat, gewertet. Zu seinem Gesamtwerk zählten – insbesondere ab den 1970er Jahren – auch Theater, Museen, Rathäuser und weitere öffentliche Bauwerke. Gottfried Böhm ist der erste deutsche Architekt der mit dem renommierten Pritzker-Preis – auch Nobel-Preis der Architektur genannt – ausgezeichnet wurde. In Würdigung seines ungewöhnlich ausdrucksvollen, sehr persönlich geprägten baukünstlerischen Werkes erhielt Böhm 1996 den Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen.
 
Der Name Böhm war auch schon vor der Tätigkeit Gottfried Böhms ein Aushängeschild in der deutschen Architektur und dem Kirchenbau. Seit seinem Großvater hat jede Generation der Familie Böhm namenhafte Architekten und Baumeister hervorgebracht. Somit ist Gottfried Böhm als Enkel und Sohn, sowie Ehemann und Vater gleichzeitig Fortsetzung und Quelle einer außerordentlich erfolgreichen Familientradition. Zuletzt hat er mit seinem Sohn Paul Böhm die Zentralmoschee in Köln entworfen. Gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth hat er in Köln die WDR Arkaden konzipiert.
 
Ministerpräsident Armin Laschet weiter zu Böhms Lebenswerk: „Die architektonischen Leistungen und hervorstechenden Bauwerke Gottfried Böhms werden hoffentlich noch über viele Jahrzehnte das Bild unserer Gemeinden und Städte in Nordrhein-Westfalen prägen. Nicht nur über die mitunter auch heute noch kontrovers diskutierten Gebäude wird Gottfried Böhms Vermächtnis weiterleben, sondern auch über die Fortführung, Weiterentwicklung und Neuschaffungen der nächsten Generation der Architektenfamilie Böhm.
 
Nordrhein-Westfalen verliert einen kreativen Geist und prägenden Baumeister der buchstäblich das Bild unseres Landes langfristig geprägt hat.“
 
 

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