Ministerpräsident Armin Laschet zum Tod von Klaus Kinkel

5. März 2019

„Mit Klaus Kinkel verliert unser Land einen leidenschaftlichen Europäer und eine prägende Figur der Bonner Republik.“

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

„Mit Klaus Kinkel verliert unser Land einen leidenschaftlichen Europäer und eine prägende Figur der Bonner Republik. Nach langjährigen Tätigkeiten als Beamter in höchsten Regierungskreisen machte sich Klaus Kinkel schließlich selbst als Justiz- und später als Außenminister um unser Land in besonderer Weise verdient.
 
Wir verlieren einen bedeutenden Europäer und einen großen Bürger Nordrhein-Westfalens. Als junger Bundestagsabgeordneter lernte ich den schwäbischen Katholiken kennen und durfte ihn auf einigen seiner Auslandsreisen begleiten. Dieser Staatsmann, der sein Amt mit Herz und Leidenschaft und offenen Worten ausübte, genoss auch international hohes Ansehen. Persönlich war er sportlich aktiv und dem Sport verbunden. Er war stets nah bei den Menschen und er sprach Klartext. Bei all unseren Begegnungen, zuletzt vor wenigen Monaten zum Jubiläum des Kölner Schokoladenmuseums, strahlte er eine ungebrochene Vitalität aus.
 
Klaus Kinkel wurde 1992 Außenminister in der Regierung Helmut Kohl. Als nach der Wiedervereinigung der Blick der Welt auf Deutschland gerichtet war, prägte er als Außenminister der 90er Jahre das Bild unseres Landes als einem verlässlichen Partner in Europa, im transatlantischen Bündnis und in der Welt.
 
Von Klaus Kinkel stammt das Zitat „Europa wächst nicht aus Verträgen, es wächst aus den Herzen seiner Bürger oder gar nicht.“ – zeitlose Sätze, die heute wieder eine besondere Aktualität erfahren. Klaus Kinkel war ein Staatsmann und ein unermüdlicher Verfechter der europäischen Idee. Auch nach seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik hatte sein Wort Gewicht, wenn er sich insbesondere zu Fragen der Bildungspolitik als Vorsitzender der Telekom-Stiftung äußerte, oder er immer wieder an die Bedeutung und Vorzüge Europas erinnerte. Nordrhein-Westfalen ist Klaus Kinkel für sein Wirken zutiefst dankbar. Wir sind seiner Frau und seiner Familie in Trauer und im Gebet verbunden.“
 

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