Ministerpräsident Armin Laschet verleiht Staatspreis an Bernhard Paul

Gründer und Direktor des Circus Roncalli erhält die höchste Auszeichnung des Landes für den Erhalt und die Wiederbelebung von Kulturgütern

31. Oktober 2018
MP Laschet mit Bernhard Paul

Die höchste Auszeichnung des Landes Nordrhein-Westfalen, den Staatspreis, erhält in diesem Jahr der in Köln lebende Gründer und Direktor des berühmten Circus Roncalli, Bernhard Paul.

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Die höchste Auszeichnung des Landes Nordrhein-Westfalen, den Staatspreis, erhält in diesem Jahr der in Köln lebende Gründer und Direktor des berühmten Circus Roncalli, Bernhard Paul. Ministerpräsident Armin Laschet wird den 1947 im österreichischen Lilienfeld geborenen Zirkusunternehmer, Artisten, Regisseur und Wahl-Kölner am 27. November 2018 im Kölner Gürzenich auszeichnen.
 
Ministerpräsident Laschet: „Bernhard Paul ist eine Legende der Kultur, ein Großmeister der Unterhaltung. Ihm ist es in jahrzehntelanger intensiver Arbeit mit Fantasie und Kreativität gelungen, das Kulturgut Zirkus und das Kulturgut Varietétheater wiederzubeleben, zeitgemäß zu erneuern und für ein breites Publikum interessant und zugleich erschwinglich zu halten. Er genießt zu Recht weltweit Anerkennung. Dabei ist es vor allem die Verbindung aus Nostalgie und Poesie, die Verbindung von modernster Technik und ethischer Verantwortung für Menschen, Tiere und Umwelt, die den Erfolg dieses bemerkenswerten Künstlers begründen. Für seine Leistung und einzigartige Bereicherung für den Kulturraum Nordrhein-Westfalen verdient er die Würdigung mit der höchsten Auszeichnung unseres Landes.“
 
Bernhard Paul wurde am 20. Mai 1947 in Lilienfeld in Österreich geboren, seine Heimat aber ist seit Jahrzehnten Nordrhein-Westfalen, ist Köln. Ende der 1970er Jahre gründete der gelernte Grafiker, der für internationale Agenturen arbeitete und Wiens jüngster Art Director bei dem Politikmagazin „profil” war, gemeinsam mit André Heller den Circus Roncalli und feierte nach anfänglichen Rückschlägen mit dem Programm „Reise zum Regenbogen“ große Erfolge. Dabei ist er stets seinen Visionen gefolgt. Damals wie heute bringt er Menschen jeden Alters, jeder Herkunft, aus der gesamten Gesellschaft zusammen und entführt sie in seinen Vorstellungen in eine andere Welt. Inzwischen leitet Bernhard Paul seit fast 40 Jahren ein gewachsenes Kulturunternehmen, das eine neue Dimension in der Unterhaltungskunst etabliert hat. Durch zahlreiche Gastspiele in Nordrhein-Westfalen hat er den heimischen Kulturraum vervielfältigt und bereichert. Das gilt gleichermaßen für das Apollo-Varieté, das seit 1997 in Düsseldorf besteht und damit die Varieté-Tradition des alten Apollo-Varieté an der Königsallee in der Landeshauptstadt wieder aufleben lässt. Es war der erste Neubau eines Varieté-Theaters nach dem Zweiten Weltkrieg und zählt heute zu den erfolgreichsten seiner Art.
 
Bernhard Paul zeichnet sich durch Mut und Visionen aus. Wohin er mit seinem Circus Roncalli kommt, wird er von Bürgerinnen und Bürgern jeden Alters mit offenen Armen und Herzen empfangen und für die unnachahmliche Poesie seiner circensischen Darbietungen geliebt.
 
Gleichzeitig sorgt er auch dafür, dass das historische Bewusstsein über den Circus als europäisches Kulturgut wachgehalten und immer wieder zeitgemäß belebt wird.
 
Zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen hat Paul bereits erhalten, darunter 1996 das deutsche Bundesverdienstkreuz am Bande sowie den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen im Jahr 1994.
 
Er lebt seit Jahrzehnten in Roncallis Winter- und Wohnquartier in Köln-Mülheim, wenn er nicht mit dem Circus Roncalli auf Reisen geht.
Er ist verheiratet mit Eliana Larible-Paul und hat drei Kinder, die alle im Circus Roncalli artistisch arbeiten.
 
Die Laudatio wird Christina Rau, die Ehefrau des vormaligen Ministerpräsidenten und Bundespräsidenten Johannes Rau halten. Beide haben freundschaftlich den Weg von Bernhard Paul begleitet.

Hintergrund:

Der Staatspreis wurde 1986 anlässlich des 40. Landesgeburtstags als höchste Auszeichnung des Landes gestiftet und ist mit 25.000 Euro dotiert. Die Verleihung des Staatspreises 2018 obliegt dem Ministerpräsidenten. Bernhard Paul ist der 56. Staatspreisträger.
 

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