Ministerin Ute Schäfer vergibt Kunststipendien an fünf Bildende Künstlerinnen mit Kindern
Fünf herausragenden Bildenden Künstlerinnen aus Nordrhein-Westfalen wird in den nächsten fünf Monaten die Möglichkeit gegeben, künstlerisches Schaffen und Familie besser zu vereinbaren. Sie erhalten eine Förderung aus dem Programm "Präsenz vor Ort: Stipendium für Bildende Künstlerinnen mit Kindern".
Düsseldorf, 18.07.2012. Fünf herausragenden Bildenden Künstlerinnen aus Nordrhein-Westfalen wird in den nächsten fünf Monaten die Möglichkeit gegeben, künstlerisches Schaffen und Familie besser zu vereinbaren. Sie erhalten eine Förderung aus dem Programm "Präsenz vor Ort: Stipendium für Bildende Künstlerinnen mit Kindern". Kultur- und Familienministerin Ute Schäfer vergab die Stipendien an die Kölner Künstlerinnen Kim Collmer, Johanna Reich und Nicola Schudy und an die Düsseldorfer Künstlerinnen Tine Bay Lührssen und Martina Sauter in Höhe von insgesamt 25.000 Euro. Um vor Ort ihrer künstlerischen Arbeit nachgehen zu können, erhalten die Stipendiatinnen über fünf Monate jeweils 1.000 Euro monatlich.
"Künstlerinnen mit Kindern haben durch die Residentpflicht vieler Stipendien kaum die Möglichkeit diese wahrzunehmen. Damit sie nicht benachteiligt sind, soll dieses Stipendium dazu beitragen, ohne Wohnortwechsel Kunst und Familie besser in Einklang bringen zu können", erklärte Schäfer.
Die Auswahl der fünf Stipendiatinnen traf die Fachjury aus insgesamt 111 Bewerbungen. Das Stipendium wird seit 1997 alle zwei Jahre von der Landesregierung an fünf herausragende Künstlerinnen mit Kindern aus Nordrhein-Westfälische vergeben.
Jurybegründungen zu den Stipendiatinnen:
Kim Collmer
Der souveräne Umgang mit dem animierten Film beeindruckte die Jury. Dabei basieren die Werke Kim Collmers auf dem Zusammenschnitt unterschiedlicher Medien. Sie benutzt die Technik des Animationsfilms, der Installationsfotografie und Aufnahmen aus der Wirklichkeit gleichwertig nebeneinander. Dadurch entstehen Filme und Videos, die kaleidoskopartig unserer medialen Welt einen Spiegel vorhalten.
Tine Bay Lührssen
Tine Bay Lührssen reizt mit ihren Videos und Installationen das Thema der Verknüpfung von filmischer Projektion und realer Raumgestaltung aus. In ihren Videos vollziehen Personen kleine Handlungen - wie etwa eine Jalousie herunterziehen. Diese Videos stellt Lührssen in einen räumlichen Kontext, den die Künstlerin mit skulpturalen oder zeichnerischen Elementen füllt. Die Installationen wirken wie ein surreales Spiel mit der Präsenz einer Person, die abwesend ist.
Johanna Reich
Mit dem Verhältnis zwischen menschlicher Figur und Skulptur beschäftigt sich Johanna Reich. Mit einer erstaunlichen Lässigkeit entwickelt die Künstlerin Szenarien, in denen die menschliche Figur Teil einer skulpturalen Inszenierung wird. So verschmilzt eine schwarze Figur mit einem schwarzen Erdloch. Johanna Reich greift für ihre filmisch festgehaltenen Aktionen auf historische Themen zurück und setzt sie mit einem augenzwinkernden Blick auf kunsthistorische Vorbilder um.
Martina Sauter
Das Verweben, die Montage von Wirklichkeit und Film ist das Thema von Martina Sauter. In ihren filmischen und fotografischen Arbeiten verwendet sie Filmausschnitte oder Raumansichten, die sie mit abstrakten Elementen kontrastiert. Daraus entstehen Arbeiten, die den Betrachter neugierig auf eine Geschichte machen, die sich möglicherweise hinter der fotografischen Fassade verbergen könnte.
Nicola Schudy
Aufgebrochenes Parkett, Tischplatten mit organisch anmutenden Füssen, dachlukenähnliche Öffnungen im Fußboden: Nicola Schudy schafft architektonische Modelle, die in hohem Maße irritieren. Dabei lesen sich ihre Raum-Installationen wie ein kritischer Kommentar auf unsere Lebensverhältnisse. Schudy hinterfragt unser Lebens- und Heimatgefühl, das sich nicht zuletzt durch gebaute Räume manifestiert.