Ministerin Steffens: Verwirrtheitsrisiko nach OP kann deutlich gesenkt werden - Landesregierung wirbt um Nachahmer für erfolgreiches Projekt aus Münster

25. Oktober 2012
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Körperliches Leiden gelindert, aber durch plötzlich auftretende Verwirrt­heitszustände hat sich die Lebensqualität spürbar verschlechtert: Fast jeder zweite ältere Mensch erleidet Studien zufolge nach einer Opera­tion Aufmerksamkeits- und Bewusstseinsstörungen - trotz der vielfäl­tigen Bemühungen der Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen, die Ver­sorgung älterer Patientinnen und Patienten zu verbessern.

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Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter teilt mit:

Körperliches Leiden gelindert, aber durch plötzlich auftretende Verwirrt­heitszustände hat sich die Lebensqualität spürbar verschlechtert: Fast jeder zweite ältere Mensch erleidet Studien zufolge nach einer Opera­tion Aufmerksamkeits- und Bewusstseinsstörungen - trotz der vielfäl­tigen Bemühungen der Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen, die Ver­sorgung älterer Patientinnen und Patienten zu verbessern. „Das Risiko, ein sogenanntes perioperatives Delir zu erleiden, kann deutlich gesenkt werden“, erklärte Gesundheitsministerin Steffens anlässlich der vom Statistischen Bundesamt veröffentlichen Zahl, dass fast die Hälfte aller Operationen in Krankenhäusern bei Patientinnen und Patienten im Rentenalter durchgeführt werden. „Das St. Franziskus-Hospital in Münster hat mit einem erfolgreichen Projekt die Delir-Rate von über 50 auf knapp sieben Prozent senken können. Dieses Beispiel guter Praxis für ein menschlicheres Gesundheitssystem wollen wir bekannter machen und damit zur Nachahmung anregen“, so Steffens weiter.

Das Ministerium hat dazu eine Broschüre „Der alte Mensch im OP - Praktische Anregungen zur besseren Versorgung und Verhinderung eines perioperativen Altersdelirs“ herausgebracht und unterstützt ein Hospitationsprogramm, damit sich das gute Beispiel aus Münster weiter verbreitet. „Ich hoffe, dass es die Verantwortlichen in vielen Kranken­häusern dazu anregt, die bereits gemachten Anstrengungen zu inten­sivieren, Prozesse zu optimieren und die Versorgung älterer Patien­tinnen und Patienten zu verbessern“, betont die Ministerin. Durch eine intensivierte persönliche Betreuung, geänderte Narkoseführung und andere Maßnahmen lässt sich in vielen Fällen verhindern, dass die älteren Patientinnen und Patienten eine Verwirrtheit infolge von Kran­kenhausaufenthalt und Operation erleiden. Ein Weg, wie dies konkret umgesetzt werden kann, wird in der Broschüre detailliert und praxis­bezogen dargelegt.

Ein Team aus Ärztinnen und Ärzten sowie Altenpflegkräften unter der Leitung von Prof. Michael Möllmann und Dr. Simone Gurlit am St. Franziskus-Hospital in Münster konnte praktisch zeigen, dass sich die Delirrate durch ein ganzes Bündel von Maßnahmen drastisch senken lässt. Frau Dr. Gurlit und verschiedene Projektbeteiligte - von der Altenpflegerin bis zum Controller - haben ihre Erfahrungen in der anschaulichen und höchst informativen Broschüre zusammengefasst. Das Gesundheitsministerium stellt die Broschüre gemeinsam mit der Krankenhausgesellschaft allen Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen kostenlos zur Verfügung. Zusätzlich finanziert das Gesundheitsminis­terium Praxisseminare in Münster, wo die Verantwortlichen der Kran­kenhäuser praktische Anregungen für ihre Arbeit sammeln können.

Die Maßnahmen im St. Franziskus-Hospital führten sogar – oder gerade weil zusätzliches Personal eingestellt wurde - zu Einsparungen für das Krankenhaus: Über eine optimierte Versorgung und damit weniger Komplikationen.

Ministerin Steffens: „Wenn es weniger perioperativ verwirrte Patientin­nen und Patienten gibt, profitieren nicht nur die Betroffenen, sondern auch die Krankenhäuser, und unser Gesundheitswesen gewinnt an Menschlichkeit.“

Hinweis:
Die Broschüre „Der alte Mensch im OP - Praktische Anregungen zur besseren Versorgung und Verhinderung eines perioperativen Alters­delirs“ kann im Internet unter www.mgepa.nrw.de und www.kgnw.de kostenlos heruntergeladen werden und beim Gesundheitsministerium auch bestellt werden.

Kontakt St. Franziskus-Hospital:

St. Franziskus-Hospital GmbH, Hohenzollernring 72, 48145 Münster Pressestelle, Ruf  0251/935-4023, E-Mail: presse@sfh-muenster.de


Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, Telefon 0211 8618-4246.

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