Ministerin Steffens vergibt Gesundheitspreise für Projekte zur Stärkung der Selbstbestimmung von Patientinnen und Patienten
Fünf Projekte, die beispielhaft zeigen, wie die Selbstbestimmung von Patientinnen und Patienten gestärkt werden kann, hat Gesundheitsministerin Barbara Steffens mit dem „Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen 2016“ ausgezeichnet.
Fünf Projekte, die beispielhaft zeigen, wie die Selbstbestimmung von Patientinnen und Patienten gestärkt werden kann, hat Gesundheitsministerin Barbara Steffens mit dem „Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen 2016“ ausgezeichnet.
„Unser Ziel ist es, die gesundheitliche Versorgung stärker an den Bedarfen und Bedürfnissen der Betroffenen auszurichten, Wünsche und Qualitätsvorstellungen der Patientinnen und Patienten besser zu berücksichtigen und Fehlentwicklungen im Gesundheitssystem zu korrigieren. Dazu tragen die fünf ausgezeichneten, innovativen Projekte bei. Sie zeigen, wie durch mehr Unterstützung, Partizipation und Information die Selbstbestimmung von Patientinnen und Patienten gestärkt werden kann. Die Siegerprojekte sind Vorbild für andere Einrichtungen und Bereiche im Gesundheitswesen, denn nichts ist überzeugender als gelungene Beispiele“, erklärte Ministerin Barbara Steffens heute anlässlich der Preisverleihung in Düsseldorf.
Ausschlaggebend für die Auszeichnung waren unter anderem der Innovationscharakter der Projekte und die gesundheitswissenschaftliche Bewertung. Schwerpunkt der diesjährigen Ausschreibung war die Stärkung der Selbstbestimmung von Patientinnen und Patienten. „Die eingereichten Projekte zeigen, dass es in Nordrhein-Westfalen viele engagierte Menschen gibt, die bereit sind, neue Wege zu gehen und anspruchsvolle, kreative Lösungen umsetzen“, so Ministerin Steffens.
Der mit 5.000 Euro dotierte erste Preis des diesjährigen „Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen“ geht an das Projekt „PatientenBegleitung – Kölsch Hätz Nachbarschaftshilfen“ des Caritasverbandes für die Stadt Köln. Speziell geschulte Patientenbegleiter unterstützen allein lebende Seniorinnen und Senioren während, vor und nach einem Krankenhausaufenthalt. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfen bei alltäglichen Dingen wie zum Beispiel Einkäufen, Fahrten zu Nachsorgeterminen oder Gesprächen mit dem Krankenhauspersonal. Die vielfältigen Unterstützungsangebote sollen die Selbstständigkeit und einen längeren Verbleib der Seniorinnen und Senioren in ihrer eigenen Wohnung begünstigen. Mit dem Projekt werden gleichzeitig die Gewinnung und Stärkung von ehrenamtlichen Kräften im Quartier gefördert.
Den zweiten Preis (3.000 Euro) erhält die „Selbsthilfeakademie NRW“ der Gesellschaft für Soziale Projekte des Paritätischen NRW (Wuppertal). Ziel ist die Entwicklung eines Fort- und Weiterbildungsangebotes für Akteurinnen und Akteure der Selbsthilfe unter anderem zur Projektplanung und -durchführung, zur Nachwuchsgewinnung oder zum Umgang mit gruppendynamischen Prozessen. Durch die Schaffung eines Forums werden der Austausch, das gemeinsame Lernen und die Vernetzung von Betroffenen und Interessierten in der Gesundheitsselbsthilfe unterstützt.
Der 3. Preis (je 2.000 Euro) wird in diesem Jahr zwei Preisträgern zugesprochen: Dem Klinikum Leverkusen für das Projekt „Team der Patientenfürsprecher – unterwegs von Zimmer zu Zimmer“, das durch den Einsatz von unabhängigen Patientenfürsprecherinnen und -fürsprechern die Patientenzufriedenheit im Klinikum verbessert. Die ehrenamtlich tätigen Fürsprecherinnen und Fürsprecher halten regelmäßige Sprechstunden auf den Stationen ab, gehen auch aktiv auf Patientinnen und Patienten zu und nehmen sich ihrer Sorgen, Nöte und Beschwerden an. Sie sollen die Bearbeitung von Beschwerden Betroffener und Angehöriger beschleunigen sowie die Patentenwünsche bei Entscheidungen zu Ausstattung und Prozessen im Krankenhaus vertreten.
Ebenfalls mit dem 3. Preis ausgezeichnet wird die Stiftung Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf für die Implementierung „Behandlung im Voraus planen“ im Palliativnetzwerk der Stiftung. Mit dem Projekt werden Menschen dabei unterstützt, sich frühzeitig Klarheit darüber zu verschaffen, welche Form der medizinischen Behandlung sie für den Fall wünschen, dass sie sich in einer schweren gesundheitlichen Krise nicht mehr selbst äußern können – und wie sie ihre Wünsche, auch zur Entlastung der Angehörigen, unmissverständlich festlegen können. Speziell geschulte Gesprächsbegleiterinnen und -begleiter führen ausführliche Gespräche mit Patientinnen und Patienten, so dass Betroffene die Gelegenheit haben, komplexe medizinische Sachverhalte umfassend zu hinterfragen und Entscheidungen für sich persönlich zu treffen. Auf Wunsch füllen die Begleiterinnen und Begleiter gemeinsam mit der Patientin oder dem Patienten eine umfassende Patientenverfügung und eine Anordnung für den Notfall aus.
Ein Sonderpreis geht in diesem Jahr an die Ärztekammer Nordrhein sowie die AOK Rheinland/Hamburg für das Projekt „Ich kenn mich aus“. Ziel des Grundschulprojektes ist es, sozial benachteiligten Kindern, zum Beispiel Kindern mit einer Behinderung oder Kindern mit Deutsch als Zweitsprache, in ihren besonderen Lebenssituationen den Zugang zur medizinischen Vorsorge und Versorgung zu erleichtern. Gerade für Kinder, die aufgrund von sprachlichen oder kognitiven Einschränkungen mehr Zeit benötigen, um sich auf unbekannte Situationen einzustellen, ist es hilfreich, medizinische Untersuchungsabläufe im Vorfeld einer Erkrankung zu kennen, zu verstehen und sie sprachlich zu durchdringen. Das hilft den Kindern, Ängste abzubauen und Hilfe früher in Anspruch zu nehmen. Zudem fördert diese Form der Unterstützung die Selbständigkeit und stärkt langfristig die Gesamtpersönlichkeit der Kinder.
Weitere Informationen zu den Preisträgern und dem Gesundheitspreis im Internet unter www.gesundheitspreis.nrw.de.
Druckfähige Fotos von der Verleihung des Gesundheitspreises werden am Nachmittag zur Verfügung stehen unter www.mgepa.nrw.de.
Hintergrund:
- Der Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen wird jährlich im Rahmen der Landesinitiative „Gesundes Land Nordrhein-Westfalen“ vergeben. Die Landesinitiative wurde bereits 1994 auf Beschluss der Landesgesundheitskonferenz gegründet und fördert durch Aufzeigen und Verbreitung innovativer Ansätze und Umsetzungsstrategien die Weiterentwicklung des Gesundheits-wesens in NRW.
- Die Vorauswahl der Preisträger des Gesundheitspreises trifft eine Jury der Landesgesundheitskonferenz, in der alle wesentlichen gesundheitspolitischen Institutionen des Landes vertreten sind. Die endgültige Entscheidung liegt bei Gesundheitsministerin Barbara Steffens.
- Um den Gesundheitspreis 2016 haben sich 45 Institutionen mit 47 Projekten beworben.
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