Ministerin Löhrmann: Wir brauchen eine Kultur der Anerkennung und des Respekts / 20. Jahrestag des Brandanschlags von Solingen
Zwanzig Jahre nach dem Brandanschlag von Solingen am 29. Mai 1993 rief Schulministerin Sylvia Löhrmann zu Respekt und Mitmenschlichkeit auf: „Wir brauchen eine Kultur der Anerkennung und des Respekts. In unserem Land leben Menschen mit ganz unterschiedlichen Erfahrungen und Prägungen. Männer und Frauen, Junge und Alte, Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte. Sie alle gehören dazu, sie alle machen Deutschland aus. Diese Vielfalt ist unsere Stärke.“ Ministerin Löhrmann nahm am Abend in Solingen an einem Mahngang teil und legte am Ort des Brandanschlags in der Unteren Wernerstraße fünf weiße Rosen im Gedenken an die fünf Opfer der Familie Genç ab. Am Jahrestag selbst hat die Ministerin in Solingen an verschiedenen Veranstaltungen der Stadt Solingen und der Zivilgesellschaft im Zusammenhang mit dem Gedenken teilgenommen.
Das Ministerium für Schule und Weiterbildung teilt mit:
Zwanzig Jahre nach dem Brandanschlag von Solingen am 29. Mai 1993 ruft Schulministerin Sylvia Löhrmann zu Respekt und Mitmenschlichkeit auf: „Wir brauchen eine Kultur der Anerkennung und des Respekts. In unserem Land leben Menschen mit ganz unterschiedlichen Erfahrungen und Prägungen. Männer und Frauen, Junge und Alte, Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte. Sie alle gehören dazu, sie alle machen Deutschland aus. Diese Vielfalt ist unsere Stärke.“
Ministerin Löhrmann wird am Abend in Solingen an einem Mahngang teilnehmen und am Ort des Brandanschlags in der Unteren Wernerstraße fünf weiße Rosen im Gedenken an die fünf Opfer der Familie Genç ablegen. Am Jahrestag selbst wird die Ministerin in Solingen an verschiedenen Veranstaltungen der Stadt Solingen und der Zivilgesellschaft im Zusammenhang mit dem Gedenken teilnehmen.
Die Ministerin erinnerte daran, dass der Brandanschlag von Solingen am Ende einer Reihe von ausländerfeindlichen Ausschreitungen und Gewalttaten stand. In Hoyerswerda, Hünxe, Rostock und Mölln wurden zu Beginn der neunziger Jahre fremdenfeindliche gewaltsame Übergriffe und Anschläge verübt. „Solingen ist überall, so hat es der Stadtrat nach dem Brandanschlag formuliert. Im Umfeld der Asyldebatte gab es damals in ganz Deutschland eine hochgradig aufgeladene Stimmung gegen Ausländer“, erklärte die Ministerin und betonte weiter: „Der Brandanschlag bleibt eine offene Wunde und das Leid der Familie Genç unser Auftrag, für eine tolerante und menschliche Gesellschaft zu arbeiten.“
Löhrmann machte deutlich, dass das Thema Fremdenfeindlichkeit nach wie vor von großer Aktualität sei und verwies auf die Mordserie der rechtsextremen Zwickauer Terrorzelle. „Demokratie und Menschenrechte sind keine Selbstverständlichkeit. Um sie zu stärken, brauchen wir eine Verantwortungsgemeinschaft von Staat und Zivilgesellschaft. Wir brauchen einen Staat, der mit der Schaffung gleicher Rechte ein Klima des vielfältigen Miteinanders zu einer Selbstverständlichkeit macht, und wir brauchen starke und verantwortungsbewusste Bürgerinnen und Bürger, die das tägliche Miteinander mit Leben füllen“, so die Ministerin.
Eine besondere Rolle komme dabei auch den Schulen zu, in denen Kinder und Jugendliche mit und ohne Zuwanderungsgeschichte gemeinsam leben und lernen. Die Ministerin betonte, dass sich viele Schulen in Nordrhein-Westfalen bereits auf den Weg gemacht hätten. So nehmen bereits rund 300 Schulen am Programm „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ teil. „Kulturelle Vielfalt erweitert den Horizont und verändert Sichtweisen, aus dem Nebeneinander wird ein Miteinander, aus Nachbarschaft erwächst Freundschaft. Wenn wir uns kennen lernen, und wenn Menschen einen Namen und ein Gesicht bekommen, dann können wir Ängste abbauen und uns miteinander verbunden fühlen. Und am besten beginnen wir damit in unseren Schulen“, erklärte Ministerin Löhrmann.
Aus Anlass des 20. Jahrestags des Brandanschlags wird Schulministerin Sylvia Löhrmann in Solingen folgende Termine wahrnehmen:
Dienstag, 28. Mai 2013:
17.00 Uhr: Eröffnung der Ausstellung „20 Jahre danach“ der Stadt Solingen und des Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage, Konrad-Adenauer-Straße 71
21.30 Uhr: Mahngang von der Konrad-Adenauer-Straße über die Untere Wernerstraße zum Mercimekplatz. Ministerin Löhrmann wird am Ort des Anschlags weiße Rosen im Gedenken an die Opfer ablegen
Mittwoch, 29. Mai 2013:
10:00 Uhr: Teilnahme an der Projektausstellung zum Thema „Toleranz und Integration“ der Städtischen Gesamtschule Solingen, die an diesem Tag das Siegel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verliehen bekommt, Wupperstraße 126
12:30 Uhr: Teilnahme am Sternmarsch der Solinger Schülerinnen und Schüler vom Südpark zum Fronhof
13.00 Uhr: Grußwort auf der Kundgebung der Bezirksschülervetretung, Fronhof
14.15 Uhr: Teilnahme an der Pressekonferenz der Stadt Solingen, Theater- und Konzerthaus Solingen, Konrad-Adenauer-Straße 71
15:00 Uhr: Grußwort in Vertretung von Frau Ministerpräsidentin Kraft auf der offiziellen Gedenkveranstaltung der Stadt Solingen „20 Jahre Brandanschlag in Solingen“, Theater und Konzerthaus Solingen, Konrad-Adenauer-Straße 71
18:00 Uhr: Teilnahme an der Gedenkveranstaltung „Gedenken am Mahnmal“ der Stadt Solingen, der DITIB-Merkez-Gemeinde, der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen und dem Mildred-Scheel-Berufskolleg, Mildred-Scheel-Berufskolleg, Beethovenstraße 225
28.05.2013: Rede von Ministerin Sylvia Löhrmann zur Eröffnung der Ausstellung "20 Jahre danach"
(Hinweis: Am 29. Mai erreichen Sie Pressesprecherin Barbara Löcherbach unter folgender Handynummer vor Ort: 0173 700 1895.)
Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Schule und Weiterbildung Telefon 0211 5867-3505.
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