Minister Schneider: Große soziale Unterschiede zwischen den NRW-Regionen
Die soziale Lage ist in den nordrhein-westfälischen Regionen sehr unterschiedlich. Darauf hat Sozialminister Guntram Schneider anlässlich des morgigen Internationalen Tages für die Beseitigung der Armut mit neuesten Zahlen für die kreisfreien Städte und Kreise in NRW aufmerksam gemacht.
17. Oktober – Internationaler Tag für die Beseitigung der Armut
Das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales teilt mit:
Die soziale Lage ist in den nordrhein-westfälischen Regionen sehr unterschiedlich. Darauf hat Sozialminister Guntram Schneider anlässlich des morgigen Internationalen Tages für die Beseitigung der Armut mit neuesten Zahlen für die kreisfreien Städte und Kreise in NRW aufmerksam gemacht. „Wir wollen, dass sich die soziale Schere nicht noch weiter öffnet. Deshalb wird die Landesregierung bis Ende nächsten Jahres ein Handlungsprogramm gegen Armut erarbeiten, das dann bis zum Jahr 2020 Richtschnur unserer Politik sein soll“, sagte der Minister.
Ein wichtiger Armutsfaktor – so Schneider weiter – sei die Beschäftigungsquote, also der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter. Diese Quoten variierten regional Ende 2011 zwischen 44 Prozent in Herne und 57 Prozent im Kreis Gütersloh. Niedrige Beschäftigungsquoten finden sich vor allem im Ruhrgebiet (Gelsenkirchen, Herne, Hamm, Dortmund, Bochum, Essen Kreis Recklinghausen, Duisburg), aber auch am westlichen Rand Nordrhein-Westfalens (Städteregion Aachen, Kreis Heinsberg, Kreis Kleve, Krefeld). Hohe Beschäftigungsquoten sind vor allem in Ostwestfalen (Kreise Gütersloh, Herford, Minden-Lübbecke) und im Sauerland (Kreis Olpe, Hochsauerlandkreis) festzustellen.
Hohe Beschäftigungsquoten gehen in der Regel mit höheren Einkommen einher. Innerhalb Nordrhein-Westfalens gibt es regional deutliche Einkommensunterschiede: Am höchsten lag das verfügbare Einkommen je Einwohner 2009 mit 24.771 Euro im Kreis Olpe, am niedrigsten in Gelsenkirchen mit 15.905 Euro. Zur Berechnung wird das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte durch die Zahl der Einwohner einer Region geteilt.
Auch die Mindestsicherungsquote variiert regional. Im Jahr 2011 lag die niedrigste Quote im Kreis Coesfeld bei 4,7 Prozent, die höchste in Gelsenkirchen bei 19,0 Prozent. Sehr hohe Mindestsicherungsquoten von 15 Prozent und höher finden sich auch in den Ruhrgebietsstädten Dortmund, Essen und Duisburg sowie in Mönchengladbach. Sehr niedrige Quoten weisen einige ländliche Regionen auf, so die Kreise Coesfeld, Borken und Olpe mit unter 6 Prozent. Mindestsicherung umfasst finanzielle Hilfen des Staates wie beispielsweise das Arbeitslosengeld II oder die Grundsicherung im Alter. Die Mindestsicherungsquote bezeichnet den Anteil der Bevölkerung, der solche Leistungen bezieht.
Gut 11.200 Schulabgänger/-innen haben 2011 die Schule ohne einen Hauptschulabschluss verlassen. Dies entspricht 5,4 Prozent der Schulabgängerinnen und -abgänger insgesamt. Bei 2,5 Prozent lag überhaupt kein Schulabschuss vor und bei 2,9 Prozent ein Abschlusszeugnis einer Förderschule. Auch hier gibt es große regionale Unterschiede. Während in Gelsenkirchen jede/r zehnte Schulabgänger/in keinen Hauptschulabschluss erlangt hat (9,6 Prozent), ist dies in Leverkusen nur jede/r vierzigste (2,4 Prozent). Ein fehlender Schulabschluss gilt als wesentlicher Faktor für spätere Armut.
Hinweis für die Redaktionen:
Zahlen für die Kreise und Städte
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