Minister Schneider: Dezentrale Hilfen sind effektive Hilfen

Pilotprojekt für wohnungslose Menschen in einem Flächenkreis

12. März 2015

Mit einem Pilotprojekt wird im Oberbergischen Kreis erprobt, wie Hilfen für wohnungslose Menschen effektiver gestaltet werden können.

Arbeit, Gesundheit und Soziales

Mit einem Pilotprojekt wird im Oberbergischen Kreis erprobt, wie Hilfen für wohnungslose Menschen effektiver gestaltet werden können. „Gerade in einem Flächenkreis müssen die Hilfsangebote möglichst nah bei den Menschen sein, denn wer keine Wohnung hat, kann meist auch keine langen Wege zurücklegen“, sagte Sozialminister Guntram Schneider beim Besuch der neuen Beratungs- und Betreuungsstelle „Wohnhilfe Oberberg“ in Gummersbach. „Das Projekt zeigt, dass dezentrale Hilfen auch effektive Hilfen sind, denn die Betroffenen finden schneller wieder eine reguläre Wohnung, wenn sie nicht aus ihrem vertrauten Umfeld gerissen werden.“
 
Minister Schneider informierte sich über die Zwischenbilanz des Projekts „Entwicklung eines Gesamthilfesystems im ländlichen Raum des Oberbergischen Kreises“. Die bislang für den ganzen Landkreis im Haus Segenborn in Waldbröl am Südrand des Kreises vorgehaltenen Angebote für wohnungslose Menschen werden dort zwar weitergeführt, zusätzlich wurden solche Angebote aber auch in der zentral gelegenen Kreisstadt aufgebaut. Darüber hinaus soll noch eine weitere Anlaufstelle im nördlich gelegenen Wipperfürth eingerichtet werden. Damit werden die Wege für die Betroffenen kürzer.
 
Zudem haben Kooperationsvereinbarungen dazu geführt, dass Jobcenter, Jugendämter, psychosoziale Betreuerinnen und Betreuer soziale Dienste ihre Angebote enger aufeinander abstimmen und die Betroffenen ohne lange Wege durch den Ämterdschungel die nötigen Hilfen bekommen. Minister Schneider: „Besonders gut gefällt mir, dass hier nicht nur die Mitarbeitenden, sondern auch die Betroffenen von Anfang an in die Entwicklung des Projekts eingebunden waren. Und alle haben an einem Strang gezogen. So nehmen etliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Interesse des Projektes jetzt beispielsweise deutlich längere Anfahrtswege zu ihrer Arbeitsstelle in Kauf.“
 
Das auf dreieinhalb Jahre angelegte, modellhafte Projekt wird vom NRW-Sozialministerium aus dem Aktionsprogramm „Obdachlosigkeit verhindern – Weiterentwicklung der Hilfen in Wohnungsnotfällen“ noch bis Ende des Jahres mit insgesamt 96.000 Euro gefördert. Der Abschlussbericht soll Ende 2015 vorliegen. Die Fortführung des Projekts ist schon jetzt gesichert, weil der Landschaftsverband Rheinland die weitere Finanzierung übernehmen wird.

Kontakt

Pressekontakt

Arbeit, Gesundheit und Soziales

Telefon: 0211 855-3118
E-Mail: Presse [at] mags.nrw.de

Bürgeranfragen

Arbeit, Gesundheit und Soziales

Telefon: 0211 855-5
E-Mail: nrwdirekt [at] nrw.de