Minister Duin: „Menschen in NRW wünschen sich offene Dialogkultur mit Investoren und Kommunen“ / Umfrage zur Industrieakzeptanz und Bürgerbeteiligung in NRW
Wenn es um die Planung von Industrie- und Infrastrukturprojekten geht, hat die Mehrheit der Befragten in Nordrhein-Westfalen wenig Vertrauen in klassische Kommunikationsarbeit von Unternehmen und Kommunen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut forsa im Oktober 2013 unter 1001 Erwachsenen in NRW durchgeführt hat. Auftraggeber war die vom Wirtschaftsministerium eingerichtete Geschäftsstelle „Dialog schafft Zukunft“. Die Ergebnisse stellte Minister Garrelt Duin auf dem Kongress „Wirtschaften in NRW – Beteiligung weiter denken“ in Essen vor. „Die Menschen in NRW wünschen sich eine offene Dialogkultur mit denjenigen, die Vorhaben umsetzen wollen. Nur so lassen sich die Fakten gemeinsam klären und bewerten“, sagte Minister Duin. „Investitionen in Produktionsstätten und Infrastruktur brauchen Akzeptanz. Daher möchte ich Bürgerinnen und Bürger ermutigen, ihre Interessen zu artikulieren.“
Das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk teilt mit:
Wenn es um die Planung von Industrie- und Infrastrukturprojekten geht, hat die Mehrheit der Befragten in Nordrhein-Westfalen wenig Vertrauen in klassische Kommunikationsarbeit von Unternehmen und Kommunen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut forsa im Oktober 2013 unter 1001 Erwachsenen in NRW durchgeführt hat. Auftraggeber war die vom Wirtschaftsministerium eingerichtete Geschäftsstelle „Dialog schafft Zukunft“. Die Ergebnisse stellte Minister Garrelt Duin auf dem Kongress „Wirtschaften in NRW – Beteiligung weiter denken“ in Essen vor.
„Die Menschen in NRW wünschen sich eine offene Dialogkultur mit denjenigen, die Vorhaben umsetzen wollen. Nur so lassen sich die Fakten gemeinsam klären und bewerten“, sagte Minister Duin. „Investitionen in Produktionsstätten und Infrastruktur brauchen Akzeptanz. Daher möchte ich Bürgerinnen und Bürger ermutigen, ihre Interessen zu artikulieren.“
Beteiligungsbedürfnisse ändern sich: Erwachsene besuchen Bürgerversammlungen, Jugendliche Facebook
Bereits im Mai 2013 hatte forsa im Auftrag der Geschäftsstelle 501 Jugendliche und Erwachsene unter 23 Jahren in NRW befragt. Deutliche Unterschiede zwischen den Generationen zeigen sich bei der Artikulation von Interessen: Während Erwachsene Informations-Veranstaltungen (79 Prozent) und Bürgerversammlungen (72 Prozent) besuchen würden, favorisieren Jugendliche und junge Erwachsene soziale Netzwerke, um ihre Ansichten einzubringen (61 Prozent vs. 25 Prozent).
„Die Bürgerversammlung als ‚Herzstück’ der Beteiligung verliert gerade in jüngeren Generationen an Bedeutung. Darauf müssen Dialoggestalter reagieren – und zwar möglichst kreativ! Wir brauchen einen Mix aus klassischen Beteiligungsinstrumenten und neuen, digitalen Formaten, die eng miteinander verzahnt werden“, betonte Duin.
Weitere Ergebnisse der Umfrage:
- Erwachsene akzeptieren eher eine industrielle Produktionsstätte in ihrer Nachbarschaft als Jugendliche (63 vs. 45 Prozent). Dagegen stehen Jüngere Vorhaben der Energiewende wie Windrädern und neuen Stromtrassen (84 und 77 Prozent) positiver gegenüber als ältere Menschen (70 und 69 Prozent).
- Stehen Bauprojekte an, fordern Erwachsene wie Jugendliche eine offene, ehrliche und verständliche Kommunikation (zu 95 bzw. 88 Prozent). Sie unterstützen Projekte dann, wenn diese neue Jobs schaffen (88 und 91 Prozent).
- Bei allen Befragten überwiegt das Misstrauen gegenüber den Argumenten derjenigen, die ein Vorhaben durchsetzen möchten: „Wer etwas vorhat, interessiert sich nicht wirklich für das, was die Bürger wollen“, sagen 80 Prozent der Erwachsenen und 69 Prozent der unter 23-Jährigen. Insbesondere Lokalpolitiker und Unternehmen, die ein Projekt planen, erfahren nur geringe Glaubwürdigkeit (jeweils 23 Prozent bei den älteren und 32 bzw. 33 Prozent bei jüngeren Befragten).
- Dabei sind die Bürger durchaus selbstkritisch, wenn es darum geht, ihre eigene Kompetenz zu beurteilen: Die Beteiligung an Planungen stößt schnell an Grenzen, weil es an Kenntnissen mangelt. Das sagen 79 Prozent der Erwachsenen und 77 Prozent der Jugendlichen.
Darauf reagiert die Geschäftsstelle „Dialog schafft Zukunft“ mit einem neuen Serviceangebot. Im kommenden Jahr soll ein Leitfaden erscheinen, der Bürgerinnen und Bürgern Informationen an die Hand gibt, wie man an Beteiligungsverfahren teilnehmen kann.
„Das Angebot zum Dialog ist kein kurzlebiger Trend, der uns schnell wieder verlässt“, resümierte Minister Duin. „Es ist zu einem Kern glaubwürdiger Kommunikation geworden. Nur so kann wieder Vertrauen in Entscheider und Entscheidungen hergestellt werden – einseitige Kommunikation via Broschüren oder Kampagnen reicht heute nicht mehr aus.“ Diesen Kulturwandel bei Unternehmen und Kommunen voranzutreiben, sei eine dringliche Aufgabe für die nächsten Jahre. Denn: „Beteiligung ist nur so gut wie die Personen, die sie gestalten“, so Duin.
Die ausführlichen Ergebnisse der Umfrage finden Sie im Internet unter www.dialog-schafft-zukunft.nrw.de. Ein Foto zum Download finden Sie dort im Pressebereich.
Organisiert wurde der Kongress im Auftrag des Wirtschaftsministers durch die Geschäftsstelle „Dialog schafft Zukunft – Fortschritt durch Akzeptanz.NRW“.
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