Kulturministerin Ute Schäfer stellt kulturpolitische Schwerpunkte dieser Legislaturperiode vor
Die nordrhein-westfälische Kulturministerin Ute Schäfer hat heute im Kulturausschuss des Düsseldorfer Landtags die kulturpolitischen Schwerpunkte der Landesregierung für diese Legislaturperiode vorgestellt. "Wir wollen ein kulturell lebendiges Land sein, das Kraft aus seiner Vielfalt schöpft. Eine breite kulturelle Teilhabe ist dabei nicht denkbar ohne künstlerische Avantgarde, ohne Spitzenkunst, die weit über Nordrhein-Westfalen ausstrahlt und die Menschen begeistert. Beides geht Hand in Hand", erklärte Schäfer.
Düsseldorf, 27.09.2012.Die nordrhein-westfälische Kulturministerin Ute Schäfer hat heute im Kulturausschuss des Düsseldorfer Landtags die kulturpolitischen Schwerpunkte der Landesregierung für diese Legislaturperiode vorgestellt. "Wir wollen ein kulturell lebendiges Land sein, das Kraft aus seiner Vielfalt schöpft. Eine breite kulturelle Teilhabe ist dabei nicht denkbar ohne künstlerische Avantgarde, ohne Spitzenkunst, die weit über Nordrhein-Westfalen ausstrahlt und die Menschen begeistert. Beides geht Hand in Hand", erklärte Schäfer.
"In Zusammenarbeit mit den Kommunen wollen wir kulturelle Substanz erhalten und Erneuerung mittragen. Wir werden unsere Arbeit an einem Kulturfördergesetz fortsetzen und damit einen Rahmen schaffen für die Kulturaufgaben, die vom Land und den Kommunen in gemeinsamer Verantwortung wahrgenommen werden", sagte die Ministerin. Das Kulturfördergesetz solle die Bedeutung der Kultur für unsere Gesellschaft hervorheben und einen Beitrag leisten, um die Kulturförderung planvoller und transparenter zu gestalten sowie das vorhandene Geld effizient und zukunftsgerichtet einzusetzen. Gleichzeitig gelte es, die breit und vielfältig gewachsene Kulturlandschaft des Landes mit ihren Strukturen zu erhalten.
"Ein Schwerpunkt für die Legislaturperiode wird die Kulturelle Bildung sein. Gerade hier ist das Miteinander von Land und Kommunen besonders wichtig. Da für die Kulturelle Bildung die frühen Begegnungen die prägenden sind, wollen wir alle Kinder mitnehmen. Wir wollen die Möglichkeiten, die unsere reiche Kulturlandschaft bietet, besser nutzen, die Vernetzung stärken und Kunst und Kultur für neue Zielgruppen öffnen. Gemeinsam mit den Kommunen wollen wir NRW zum 'Kinder- und Jugendkulturland' machen", erklärte Schäfer.
Schäfer nannte exemplarisch den im letzten Jahr gestarteten "Kulturrucksack NRW". Bereits 55 Städte und Gemeinden beteiligten sich daran mit innovativen und kostengünstigen Projekten. Diese würden junge Menschen zur aktiven Teilnahme an Kunst- und Kulturinitiativen einladen.
Die "Theaterkonferenz" habe sich als langfristig angelegter, gemeinsamer Diskurs zu Fragen der kommunalen Theater und Orchester in NRW bewährt und werde fortgeführt. "Der direkte und regelmäßige Austausch bietet ein gutes Forum, um auch komplexe und manchmal schwierige Themen zu erörtern. Neben finanziellen wollen wir in der nächsten Zeit vor allem konzeptionelle kulturpolitische Zielsetzungen besprechen", so die Ministerin.
"Wir werden uns weiter für die Stärkung der Kultur einsetzen – im ständigen Dialog mit den Kulturverantwortlichen und Kulturschaffenden im Lande, mit den bürgerschaftlich Engagierten in der Kultur, insbesondere aber auch mit den Städten und Gemeinden", erklärte Schäfer. Veranstaltungen wie die Regionalen Konferenzen im Kontext der Vorbereitung des Kulturfördergesetzes und die Kulturpolitischen Dialoge im Kulturministerium hätten gezeigt, wie wichtig der kontinuierliche Austausch zwischen allen Beteiligten sei. "Diesen dialogorientierten Weg, den wir angesichts der großen Herausforderungen in der Kultur bewusst eingeschlagen haben, werden wir konsequent weitergehen" betonte Schäfer.
Um den Auswirkungen des demografischen Wandels zu begegnen, sei eine intensivere interkommunale und regionale Kommunikation und Kooperation notwendig. Dazu wolle das Land mit der Regionalen Kulturpolitik Impulse setzen.
Ein Schwerpunkt der Landeskulturpolitik werde weiter das Aufgabenfeld "Wandel durch Kultur" sein. Das Kulturministerium wolle zudem im kommenden Jahr gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium und dem Städtebauministerium die Kreativ-Quartiere Ruhr weiter entwickeln und die Entwicklung evaluieren.
Die Sicherstellung der Nachhaltigkeit der Kulturhauptstadt Ruhr 2010 sei auf gutem Wege. Im Zentrum stehe hier das neue Format der "Künste im urbanen Raum". Diese Aufgabe habe im Rahmen der Nachhaltigkeitsvereinbarung die Kultur Ruhr GmbH übernommen. Zu deren Aufgaben gehöre neben der RuhrTriennale, dem Chorwerkruhr und PACT Zollverein auch das sogenannte "special interest marketing". Hierbei gehe es um die Entwicklung einer Strategie, wie die Kulturmarke Ruhr einem europäischen Publikum näher gebracht und die bereits erzielten Erfolge der Kulturmarke Ruhr weiter ausgebaut werden können.
Die Landesregierung werde auch die interkulturelle Vielfalt im Land weiter stärken und den Dialog der Kulturen weiter fördern. "Zur nachhaltigen Verstetigung der Interkulturellen Kunst und Kulturarbeit gründet das Land NRW deshalb - gemeinsam mit der Stiftung Mercator, dem Schauspielhaus Bochum und der Stadt Bochum, als Sitzkommune - die 'Zukunftsakademie NRW –Interkultur, Kulturelle Bildung und Entwicklung der Stadtgesellschaft'. Die Akademie arbeitet landesweit. Sie beschäftigt sich im Fokus der interkulturellen Kunst und Kultur mit der Zukunft der Stadtgesellschaften", sagte Schäfer.