Innovative Hochschul-Ausgründungen als Fortschrittsmotor für den Klimaschutz in NRW
KlimaExpo.NRW bietet jungen Unternehmen Möglichkeit, sich zu präsentieren und zu vernetzen
Der industrielle Wandel in Nordrhein-Westfalen setzt auf Innovation, Bildung und Klimaschutz. Mitten drin: zahlreiche Gründerinnen und Gründer. Mit innovativen Lösungen tragen sie dazu bei, dass sich die industrielle Kernregion zum Klimaschutzland Nummer 1 entwickelt.
Der industrielle Wandel in Nordrhein-Westfalen setzt auf Innovation, Bildung und Klimaschutz. Mitten drin: zahlreiche Gründerinnen und Gründer. Mit innovativen Lösungen tragen sie dazu bei, dass sich die industrielle Kernregion zum Klimaschutzland Nummer 1 entwickelt. Sie lassen eine lebhafte Startup-Szene entstehen, die Arbeitsplätze schafft und so Wirtschaft und Gesellschaft stärkt. NRW ist ein idealer Standort für Hochschul-Ausgründungen. Zahlreiche dieser Startups sind Ausgründungen aus dem Hochschulbereich, wie etwa die Next Kraftwerke GmbH, die MEMBRASENZ GmbH oder Velocity Aachen. Die KlimaExpo.NRW zeigt, wie Gründerinnen und Gründer aus den Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen des Landes als Fortschrittsmotor für den Klimaschutz Wirtschaft und Gesellschaft voranbringen.
Die nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerin Svenja Schulze, zeigte sich erfreut über die zahlreichen klimafreundlichen Ideen und das Engagement der Gründerinnen und Gründer. „Hochschulausgründungen sind für das Land von großer Bedeutung und unverzichtbar: Innovationen werden so schnell und effizient in die Praxis umgesetzt. Zudem schaffen Sie Arbeits- und Ausbildungsplätze und erhöhen die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Region“, sagte Ministerin Schulze.
Mit rund 82.000 „grünen“ Unternehmen entfielen in den letzten Jahren fast die Hälfte aller Gründungen in Deutschland im Bereich der Green Economy auf die drei Bundesländer Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Rund 30.400 Start-ups wurden davon allein in NRW ins Leben gerufen. Die KlimaExpo.NRW stellt diese Gründungen als Vorreiter für den Klimaschutz ins Schaufenster. „Wir wollen neue Ideen einem breiten Publikum präsentieren und damit ihre Sichtbarkeit erhöhen. Dazu gehören gerade Hochschul-Ausgründungen im Themenfeld Klimaschutz, die eine große Chance bieten, den klimafreundlichen Wandel in Nordrhein-Westfalen weiter voranzutreiben“, erklärte Dr. Heinrich Dornbusch, Vorsitzender Geschäftsführer der KlimaExpo.NRW.
Drei erfolgreiche Hochschul-Startups
Next Kraftwerke GmbHFür die Promotionsstudenten Hendrik Sämisch und Jochen Schwill stand 2009 fest: Eine zuverlässige Stromversorgung aus 100 Prozent erneuerbaren Energien muss möglich sein. Zur Umsetzung dieser Idee gründeten sie die Next Kraftwerke GmbH. Mit dem virtuellen Kraftwerk „Next Pool“ verbinden die beiden Unternehmer 2.500 Einzelanlagen in drei Ländern, alles gesteuert aus Köln. Zusammen bilden diese ein Versorgungssystem mit der Leistung eines großen Atomkraftwerks. 2012 bot Next Kraftwerke als eines der ersten Unternehmen Strom aus erneuerbaren Energiequellen am Regelenergiemarkt an. Heute liegt der Marktanteil bereits bei 10 Prozent und macht damit konventionellen Kraftwerken Konkurrenz. Das Startup erwirtschaftete 2014 einen Umsatz von 184 Millionen Euro und beschäftigt mittlerweile 129 Mitarbeiter.
MEMBRASENZ GmbH
Eine weitere Hochschul-Ausgründung mit Vorreiterrolle kommt aus Bochum. Dort gründete Dr. Jelena Stojadinovic, Wissenschaftlerin am Zentrum für Elektrochemie der Ruhr-Universität Bochum, im Juni 2015 das Startup MEMBRASENZ GmbH. Ihr Ziel: eine neuartige Membran für die Spaltung von Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zu vertreiben. Das Produkt von Dr. Stojadinovic macht das Verfahren effizienter und kostengünstiger; der gewonnene Wasserstoff ist reiner als bisher. Er wird zum Beispiel in der Elektromobilität eingesetzt. Zudem kann mit der Wasserelektrolyse überschüssig produzierter Strom aus Wind und Sonne in chemische Energie umgewandelt und gespeichert werden.
Velocity Aachen
Einen klimafreundlichen Wandel anregen und den Aachener Stadtverkehr entlasten – diesen Gedanken verfolgten auch Dennis Brinckmann und Tobias Meurer, Gründer des Startups Velocity Aachen. Bei einer studentischen Initiative an der RWTH Aachen analysierten Brinckmann und Meurer die Verkehrssituation der Stadt und begannen 2013 ihre Idee zu realisieren. Ein Jahr später als Unternehmen ausgegründet, gibt es seit 2016 ein E-Bike-Verleihsystem in Aachen. Das Projekt wird von der Stadt Aachen unterstützt. Die Bürgerinnen und Bürger werden beispielsweise in die Standortplanung für die Verleihstationen eingebunden. Einige Leihstationen gibt es bereits, viele weitere sollen folgen.
Von den Erfahrungen mit Velocity profitiert auch die Wissenschaft: Das Projekt beteiligt sich an einem Forschungsprojekt der RWTH Aachen University, der FH Aachen und der Stadt Aachen, das E-Mobilitätsflotten, -stationen und -verbünde analysiert.