Immaterielles Kulturerbe: Jury empfiehlt Rheinischen Karneval und Osterräderlauf in Lügde
Eine Jury hat den Rheinischen Karneval und den Osterräderlauf in Lügde als landesspezifische Vorschläge Nordrhein-Westfalens für das Immaterielle Kulturerbe empfohlen. Beide Empfehlungen werden jetzt von Kulturministerin Ute Schäfer an die Kultusministerkonferenz (KMK) gemeldet.
Düsseldorf, 15.04.20. Eine Jury hat den Rheinischen Karneval und den Osterräderlauf in Lügde als landesspezifische Vorschläge Nordrhein-Westfalens für das Immaterielle Kulturerbe empfohlen. Beide Empfehlungen werden jetzt von Kulturministerin Ute Schäfer an die Kultusministerkonferenz (KMK) gemeldet.
Laut Urteil der Jury gehört der Rheinische Karneval zu den großen kulturellen Ausdrucksformen in Nordrhein-Westfalen, der seit langer Zeit alljährlich eine generationenübergreifende Gemeinschaft schafft, die sich auf humorige Art mit aktuellen gesellschaftlichen Fragen auseinandersetzt. Beim Osterräderlauf in Lügde handelt es sich um ein besonderes Osterfeuerritual, bei dem seit vielen Generationen brennende Holzräder von Hügeln gerollt werden. Die Lebendigkeit dieser Tradition drückt sich nach Ansicht der Jury in einer breiten Beteiligung der Bevölkerung der Stadt aus, traditionelle handwerkliche und landwirtschaftliche Fertigkeiten werden für den Brauch gepflegt.
"Die Breite der Bewerbungen verdeutlicht die historisch gewachsene Vielfalt im Kulturland Nordrhein-Westfalen. Alle Bewerbungen zeugen von einem beeindruckenden ehrenamtlichen Engagement, das oftmals die Identifikation mit unserer Heimat ermöglicht. Ich gratuliere den erfolgreichen Bewerbungen und wünsche allen, dass sie - wie teilweise seit Jahrhunderten - in ihrer kulturellen Praxis weiterhin lebendig auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren", erklärte Ministerin Schäfer.
Die an die Kultusministerkonferenz übermittelten Bewerbungen aller Länder werden anschließend einem bei der Deutschen UNESCO-Kommission angesiedelten Expertenkomitee zur fachlichen Beratung zugeleitet. Das Komitee empfiehlt Anfang 2015 voraussichtlich höchstens zwei Bewerbungen für die internationalen Listen bei der UNESCO. Eine Entscheidung dort ist für Ende 2016 geplant.
Neben den länderspezifischen Bewerbungen für Nordrhein-Westfalen gibt es außerdem eine Reihe von bundesländerübergreifenden Bewerbungen. Alle in NRW eingereichten länderübergreifenden Bewerbungen werden ebenfalls an die Kultusministerkonferenz weitergeleitet und vom Expertenkomitee begutachtet. Darunter sind auch die Bewerbungen des Deutschen Bühnenvereines für die Theater- und Orchesterlandschaft und der europäischen Gemeinschaft historischer Schützen.