Grußwort von Frau Ministerin Dr. Schwall-Düren zum Gerd-Ruge-Projekt-Stipendien 2012
Sehr geehrter Herr Ruge,
sehr geehrte Frau Müller,
sehr geehrte Preisträger,
liebe Gäste,
es ist mir eine große Freude, Sie heute hier im Schloss Jägerhof im Namen der Landesregierung Nordrhein-Westfalen zu der Vergabe der Gerd-Ruge-Projekt-Stipendien 2012 der Filmstiftung NRW begrüßen zu können.
für Dokumentarfilmer am 23. August 2012, 11:00 Uhr im Schloss Jägerhof Düsseldorf
Sehr geehrter Herr Ruge,
sehr geehrte Frau Müller,
sehr geehrte Preisträger,
liebe Gäste,
es ist mir eine große Freude, Sie heute hier im Schloss Jägerhof im Namen der Landesregierung Nordrhein-Westfalen zu der Vergabe der Gerd-Ruge-Projekt-Stipendien 2012 der Filmstiftung NRW begrüßen zu können.
Anrede,
Dokumentationen sind für unser gesellschaftliches Leben essentiell. Sie blicken hinter die Kulissen, hinter die aktuelle und schnelle Informationen der Tagesberichterstattung. Sie ordnen ein und stellen Zusammenhänge her, die wir zum Verständnis unserer komplexen Welt benötigen.
Das ist wichtig und mithin ist es eine der wichtigen medienpolitischen Aufgaben der Landesregierung, den Dokumentarfilm zu unterstützen.
Anrede,
es braucht vier Gruppen, um dem Dokumentarfilm den Erfolg zu sichern, dem wir ihm alle wünschen.
Da sind erstens die Wegbereiter, die in unserem
Land eine gute Tradition haben.
Der Namensgeber der Stipendien ist sicher einer der bekanntesten Persönlichkeiten des deutschen Fernsehjournalismus. Ich will noch einige andere Namen in die Runde werfen und Ihnen wird es wie mir ergehen; Wir alle verknüpfen mit diesen Namen Bilder und Themen. Enge Wegbegleiter von Gerd Ruge sind Fritz Pleitgen und Klaus Bednarz, die unser Interesse an Russland und den USA geweckt oder gesteigert haben. Sie sind immer nah dran an den Menschen und doch immer so journalistisch distanziert, dass die Glaubwürdigkeit ihrer Produktionen nie in Zweifel steht.
Da ist Günter Wallraff, der unseren Blick für unliebsame und teils unwürdige Verhältnisse schärfte. Ich möchte die Gelegenheit nutzen und deutlich machen, dass Günter Wallraff unser gesellschaftliches Gemeinwesen so positiv beeinflusste, dass seine Verdienste bleiben – gleich wie sich die derzeitige Debatte um ihn entwickeln mag.
Da ist Dieter Kronzucker, der uns früher mit eigenen Produktionen beeindruckt hat und uns heute eine unglaubliche Themenvielfalt spannend präsentiert.
Und hier komme ich zu der zweiten Gruppe, die wir für den Erfolg von Dokumentationen benötigen. Wir brauchen die Broadcaster. Es sind nicht nur die öffentlich-rechtlichen, die uns die Welt erläutern. Am Abend sind es N-24 und n-tv, die große Programmstrecken mit Dokumentationen abdecken. Wir würden uns alle wünschen, dass der Anteil von NRW-Produktionen dort größer wäre: Dennoch sind es auch die kommerziellen, die unser Interesse an Dokumentationen wach halten.
Anrede,
ich bin nicht nur Medien-, sondern auch Europaministerin. daher werden Sie mir nachsehen, dass ich die besondere und wichtige Rolle von ARTE hervorhebe. Nicht nur, aber gerade an Themenabenden erhalten wir Einblicke, die mich oft erstaunen und bisweilen begeistern. Das gilt für die Auswirkungen einschneidender Erlebnis, wie die Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl ebenso wie die Reihe zu den Küsten Frankreichs. Wer diese Bilder in HD-Qualität hat sehen können, wird sie nicht mehr vergessen. Das gilt im gleichen Maße für die grandiose Dokumentation „Deutschland von oben“. Sie ist als erfolgreiche TERRA-X Fernsehreihe in 2010 im ZDF gestartet und vor einigen Wochen in der Essener Lichtburg als Langfilm zur Welturaufführung gelandet. Auch hier gibt es offensichtlich einen Markt, der nicht auf den spektakulären Tierfilm begrenzt ist.
Anrede,
es braucht drittens ein Publikum. Das Publikum ist da! Ich behaupte, dass ein sehr gutes Angebot auch eine sehr gute Nachfrage schafft. Und ich wünsche mir, dass die Intendanten und Programmmacher von ZDF, ARD und WDR die gesellschaftliche Bedeutung der Dokumentation genau so präsent haben wie die allmorgendlichen Übersichten zu den Einschaltquoten.
Es braucht viertens: Sie!
Es braucht Macherinnen und Macher, die sich für komplexe Themen interessieren und die das Handwerkszeug haben, um diese Themen spannend aufzubereiten - und das streng nach journalistischen Grundsätzen.
Ihnen diese Möglichkeit zu geben, ist das erklärte Ziel des Gerd Ruge Stipendiums.
Sie, verehrte Preisträger, haben nun die Chance, in dieser Tradition Gerd Ruges, aber auf neuen Wegen, die dokumentarische Erzählung zu fortzuentwickeln. Die Digitalisierung und der technische Fortschritt bieten neue Erzählformen, mit denen Sie Ihr Publikum interessieren und fesseln können.
Nutzen Sie Ihr Stipendium, um in den kommenden Monaten Ihren Film zu entwickeln. Dafür wünsche ich Ihnen gutes Gelingen und bin gespannt auf das Ergebnis. Vor allem aber gratuliere ich ganz herzlich zu Ihrer Auszeichnung.