Gemeinsamer Aufruf der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten aus Anlass der Zentralen Gedenkfeier für die Todesopfer in der Corona-Pandemie am 18. April

16. April 2021
NRW-Flagge auf Trauermast

Die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder rufen aus Anlass der am 18. April 2021 in der Bundeshauptstadt Berlin stattfindenden Zentralen Gedenkfeier für die Todesopfer in der Corona-Pandemie an diesem Tag zur Beteiligung an der von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Januar initiierten Gedenkaktion #lichtfenster auf und bitten alle Bürgerinnen und Bürger darum, an den Abenden des 16. bis 18. April (Freitag- bis Sonntagabend) Kerzen in die Fenster zu stellen.

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder rufen aus Anlass der am 18. April 2021 in der Bundeshauptstadt Berlin stattfindenden Zentralen Gedenkfeier für die Todesopfer in der Corona-Pandemie an diesem Tag zur Beteiligung an der von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Januar initiierten Gedenkaktion #lichtfenster auf und bitten alle Bürgerinnen und Bürger darum, an den Abenden des 16. bis 18. April (Freitag- bis Sonntagabend) Kerzen in die Fenster zu stellen:
 
„Unser ganzes Land erlebt eine schwere Krise. Die Corona-Pandemie hat viele Menschenleben gefordert. Für uns Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten ist es an diesem Tag wichtig, dass wir gemeinsam und trotz der Fortdauer dieser bedrückenden Pandemie für einen Moment innehalten. Wir wollen uns bewusst machen, was wir verloren haben, aber gemeinsam auch Hoffnung und Kraft schöpfen. Viele geliebte und geschätzte Angehörige, Großeltern, Eltern, Partnerinnen und Partner, aber auch Freundinnen und Freunde, Bekannte, Nachbarinnen und Nachbarn, Kolleginnen und Kollegen sind in der Pandemie schon gestorben. In diesem Moment wollen wir die Trauer der unmittelbar betroffenen Mitbürgerinnen und Mitbürger teilen. Wir rufen dazu auf, der Opfer der Pandemie symbolisch zu gedenken, indem wir brennende Kerzen in unsere Fenster stellen.“
 
Am kommenden Sonntag setzen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Bundeskanzlerin Angela Merkel, der Präsident des Bundesrats und Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth, und der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, als Vorsitzender der Konferenz der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten ein Zeichen des gemeinsamen Gedenkens für die Opfer der Pandemie. Im Rahmen der um 13.00 Uhr beginnenden Veranstaltung im Konzerthaus Berlin kommt es zu einer Begegnung mit Hinterbliebenen. Zuvor findet ab 10.15 Uhr ein Ökumenischer Gottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche zu Berlin statt. Die Veranstaltungen werden im Fernsehen übertragen.
 
Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg: „Die Corona-Pandemie ist für uns alle gemeinsam eine große Belastung: Täglich fordert uns das Virus an den unterschiedlichsten Stellen im Alltag heraus. Wir fühlen uns häufig einsam und isoliert. Menschen müssen um ihre wirtschaftliche Existenz fürchten oder den Verlust geliebter Menschen verkraften. Lassen Sie uns daher heute zusammenstehen in unserem Leid und unserer Trauer. Gemeinsam können wir Mut und Kraft schöpfen in dieser beschwerlichen Zeit.“
 
Markus Söder, Ministerpräsident des Freistaats Bayern: „Wir gedenken der vielen Verstorbenen der Corona-Pandemie in Deutschland. Die Lichter stehen für mehr als Namen und Zahlen, sie stehen für unzählige Schicksale. Es ist wichtig, dass wir für die Verstorbenen eine Kerze anzünden. Wir zeigen damit: Sie sind nicht vergessen, sie sind in unseren Herzen und in unserem Bewusstsein. Wir alle wissen: Ein solcher Gedenkakt kann den Schmerz des Verlusts nicht nehmen. Er bringt auch niemanden wieder zurück. Aber die Hinterbliebenen sollen spüren, dass wir ihren Schmerz teilen, dass ihre Sorgen auch unsere sind. Jeder der Verstorbenen hinterlässt eine Lücke. Der Schutz des Lebens ist die höchste Maxime – und jedes Leben ist rettenswert. Das ist unsere ethische Verantwortung. Kämpfen und trauern wir gemeinsam.“
 
Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin: „Durch die Corona-Pandemie erlebt unser Land, erlebt auch Berlin, eine Zäsur. Diese ist auch so existenziell, weil sie jeden und jede von uns betrifft und sie mit so viel Leid, mit so vielen traurigen persönlichen Schicksalen verbunden ist.  Mein Mitgefühl gilt allen Menschen, die um die Opfer von Corona trauern, die geliebte Menschen verloren haben. Der erste Regierende Bürgermeister von Berlin, Ernst Reuter, hat damals dazu aufgerufen, für die Kriegsgefangenen Kerzen in die Fenster zu stellen. Später brannten die Lichter in den Fenstern für die Menschen in der DDR. Jetzt wollen wir Berlinerinnen und Berliner Kerzen entzünden, um zu sagen, dass wir die Opfer der Pandemie nicht vergessen und dass wir um sie alle trauern.“
 
Dietmar Woidke, Ministerpräsident des Landes Brandenburg: „Die Corona-Pandemie hat unvorstellbar großes Leid über unser Land gebracht und viele Menschenleben gekostet. Wir gedenken der Opfer und werden sie nicht vergessen. Hinter jedem einzelnen Verstorbenen stehen Familien, Freunde und Angehörige, denen unser Mitgefühl gilt. Und das nicht nur anlässlich des Gedenkens in Berlin. Das Andenken an die Opfer der Pandemie muss uns bewusst machen, welch tödliche Kraft in dem Virus steckt. Wir brauchen weiter Vorsicht, Vernunft und Augenmaß, um Leben und Gesundheit von Menschen zu schützen. Wir alle, jeder einzelne von uns, haben es in der Hand, die Ausbreitung des Virus zu bremsen. Das ist unsere gemeinsame Verantwortung.“
 
Andreas Bovenschulte, Bürgermeister und Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen: „Auch im Land Bremen trauern wir um Menschen, die während der Pandemie gestorben sind. Mehr als 400 Menschen starben an oder mit Covid-19, noch weitaus mehr Männer, Frauen und Kinder sind einsam gestorben - ohne dass ihre Angehörigen an ihrem Bett sitzen, sie in den Arm nehmen, ihnen Halt geben konnten. Wenn wir am 18. April Kerzen für die Verstorbenen entzünden, setzen wir damit ein Zeichen: Wir lassen die Trauernden nicht allein und die Toten werden wir nicht vergessen. Das Licht ist ein kulturübergreifendes Symbol für das Leben. In diesen Zeiten der Pandemie ist es ein Symbol unserer Solidarität mit allen, die Menschen verloren haben.“
 
Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg: „Fast 80.000 Menschen sind seit dem Beginn der Pandemie in Deutschland an oder mit einer Covid-19-Erkrankung verstorben. Jeder und jede Einzelne hinterlässt eine Lücke: im Leben der Angehörigen, der Freunde, Kollegen und Nachbarn, in seinem beruflichen und privaten Umfeld. Den Hinterbliebenen der Todesopfer der Corona-Pandemie spreche ich mein herzliches Beileid aus. Die Pandemie macht uns jeden Tag bewusst, wie wichtig die Gesundheit und die menschliche Nähe für unser Leben ist – und dass wir aufeinander achten müssen.“
 
Volker Bouffier, Ministerpräsident des Landes Hessen: „Das Corona-Virus hat die Welt und uns hier in Hessen nach wie vor fest im Griff. Wir alle tun unser Möglichstes, um die Pandemie einzudämmen und das Gesundheitssystem am Laufen zu halten und wir erzielen Erfolge mit fortschreitenden Impfungen und Testungen. Und doch: Seit Beginn der Pandemie vor einem Jahr sind knapp 80.000 Menschen an Corona gestorben. Diese Zahl ist erschütternd und macht uns unendlich traurig. Für mich ist diese Zahl keine Statistik, sondern steht für 80.000 Mütter, Väter, Großeltern, Brüder, Schwestern, Freunde und Freundinnen. Jeder einzelne Todesfall birgt ein Schicksal und der Verlust wiegt für die Angehörigen unendlich schwer. Als Zeichen der Anteilnahme und der Solidarität wollen wir heute gemeinsam ein Licht entzünden und an die vielen Menschen denken, die an Corona gestorben sind. Die Kerze im Fenster soll denjenigen Hoffnung spenden, die geliebte Menschen im Kampf gegen das Virus verloren haben, oder die vielleicht selbst erkrankt sind und noch an Folgen ihrer Erkrankung leiden. Lassen Sie uns in dieser schwierigen herausfordernden Zeit für einen Moment gemeinsam innehalten und ein Zeichen des Erinnerns setzen.“
 
Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern: „Wir trauern um alle, die in Folge einer Covid 19-Infektion verstorben sind. Unser Mitgefühl gilt all ihren Angehörigen. Ich wünsche mir, dass wir am 18. April gemeinsam an die Verstorbenen erinnern und die Angehörigen stärken. Wir können dazu nicht zusammenkommen. Aber wir können gemeinsam mit Kerzen ein starkes Signal senden.“
 
Stephan Weil, Ministerpräsident des Landes Niedersachsen: „Bei der Diskussion über die Bewältigung der Coronapandemie stehen viele Zahlen im Mittelpunkt – Inzidenzwerte, Zahlen von Toten und Genesenen und viele andere mehr. Dahinter stehen aber keine abstrakten Sachverhalte, sondern ganz konkret Menschen und ihre Schicksale. Das dürfen uns die Statistiken nicht vergessen lassen, das Sterben darf nicht auf reine Fallzahlen reduziert werden. Wir wollen der Opfer gedenken, die dem Virus zum Opfer gefallen sind. Wir wollen erinnern, an das Leid und die Trauer der Angehörigen. Und vergessen wir auch nicht, dass zahlreiche Menschen, die in der Statistik als Genesene aufgeführt werden, auch nach einer überstandenen Infektion noch lange unter schweren gesundheitlichen Folgen leiden. Auch an ihr Schicksal wollen wir denken.“
 
Armin Laschet, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen: „Auch in Nordrhein-Westfalen leuchten Kerzen zur Erinnerung an jene Menschen, die wir an das Corona-Virus verloren haben. Unsere Gedanken sind bei allen, die um geliebte Menschen trauern. Mögen die Kerzen ihnen Hoffnung und Zuversicht spenden und unsere tiefe Anteilnahme an ihrem Leid ausdrücken.“
 
Malu Dreyer, Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz: „Hinter jeder Zahl steht ein menschliches Leid. Jeden Tag sterben auch in Rheinland-Pfalz Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion, viele kämpfen auf den Intensivstationen um ihr Leben. Wir trauern um die Opfer der Pandemie, die zum Teil einsam sterben mussten, und denken dabei auch an das Leid ihrer Angehörigen, denen es nicht möglich war, ihre Liebsten auf ihrem letzten Weg zu begleiten. Wir wollen als Gemeinschaft deutlich machen, dass wir mit ihnen fühlen und in Gedanken bei ihnen sind. Die Corona-Pandemie ist für uns alle eine schwere, dunkle Zeit. Eine Kerze am Fenster soll Licht und Zuversicht geben und unser Mitgefühl zum Ausdruck bringen. Gegenseitige Achtsamkeit und Solidarität sind die wichtigste Antwort auf die Pandemie."
 
Tobias Hans, Ministerpräsident des Saarland: „Die Corona-Pandemie stellt uns und unser Land vor große Herausforderungen. Das Virus hat so viele Opfer gefordert. Mein Gedenken gilt allen Menschen, die an oder mit Corona gestorben sind und mein Mitgefühl ihren Angehörigen, die sich aufgrund der Maßnahmen und Einschränkungen nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen von ihnen verabschieden konnten. Hinzu kommen diejenigen, die in der Pandemie schwere, persönliche Krisen durchleben mussten. Auch ihnen gehört meine tiefe Anteilnahme. Es ist wichtig, sich die Zeit zu nehmen, um innezuhalten und Trauer zuzulassen. Gleichzeitig sollten wir aber auch an all diejenigen denken, die in den letzten Monaten Unglaubliches geleistet haben, um Menschenleben zu retten. Ihnen gehört mein aufrichtiger Dank und meine Anerkennung.“
 
Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaats Sachsen: „Es ist richtig, uns immer wieder bewusst zu werden, dass jedes einzelne Menschenleben wertvoll ist und zählt. Die Gedenkaktion ist eine gute Möglichkeit, dies zeitgleich überall in unserem Land deutlich zu machen und auszudrücken. Lassen Sie uns gemeinsam innehalten in stillem Gedenken und weiter zusammenstehen. Lassen Sie uns gemeinsam das letzte Stück des noch schwierigen Weges gehen – in Verantwortung füreinander, solidarisch und mit wachsender Zuversicht.“
 
Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt: „Wir gedenken an diesem Wochenende der vielen Menschen, die in Deutschland an den Folgen des Corona-Virus gestorben sind. Unsere Gedanken sind bei ihnen und ihren Angehörigen. Das öffentliche Gedenken ist wichtig. Denn für die Pandemie ist oft der einsame Tod und die Trauerfeier im kleinsten Familien- und Freundeskreis charakteristisch. Diese Trauer bleibt meist unsichtbar. Aber hinter den nüchternen Todeszahlen verbergen sich ganz konkrete menschliche Schicksale und Tragödien. Daran wollen wir mit Kerzen und der zentralen Gedenkfeier am Sonntag erinnern. Gemeinsam mit den Angehörigen trauern wir um die Toten. Sie sind nicht vergessen und bleiben im kollektiven Gedächtnis.“
 
Daniel Günther, Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein: „Die meiste Zeit drehen sich unser aller Gedanken im Moment darum, Menschen zu schützen, sie vor einer Ansteckung mit Covid-19 zu bewahren. Die Politik mit dem Blick auf das ganze Land – jede und jeder von uns mit dem Blick für die Mitmenschen, die Familie, Freunde und Verwandte. Heute aber denken wir an all diejenigen, die wir nicht schützen konnten. An diejenigen, die diesem so gefährlichen Virus zum Opfer gefallen sind. Gerade in diesen Tagen, in denen sich das Virus noch einmal in Deutschland auszubreiten versucht, sind die Lichter, die wir entzünden, ein Symbol, besonders achtsam zu sein.“
 
Bodo Ramelow, Ministerpräsident des Freistaats Thüringen: „Angesichts der Verstorbenen verspüre ich eine große Betroffenheit und tiefe Trauer. Allen, die die Gefährlichkeit des Virus leugnen, die an den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zweifeln oder diese gar als Instrumente einer totalitären Diktatur sehen, sage ich: Den Verlust eines geliebten Menschen zu erfahren und zu erleben, wie der Partner, das eigene Kind oder die Eltern aus dem Leben gerissen wurden – häufig ohne sich angemessen verabschieden zu können – bedeuten unvorstellbares Leid. Leid, das wir nicht zu verhindern vermochten, das uns aber Mahnung und Motivation ist im tagtäglichen Kampf gegen das Virus. Das sind wir den Opfern der Pandemie und ihren Hinterbliebenen schuldig. Ihnen wollen wir am 18. April besonders gedenken. Zünden wir eine Kerze an und stellen diese ins Fenster.“
 
 

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