CSR-Summit 2013: Verantwortliches Unternehmertum stärkt den Standort NRW und Deutschland

7. Oktober 2013
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Unternehmen haben gegenüber der Gesellschaft eine Verantwortung, die über die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen und die Erzielung von Gewinnen hinausgeht. Ziel des Wirtschaftens muss der Nutzen für die Gesellschaft sein. Umgekehrt sind aber auch die Unternehmen auf die Akzeptanz der Gesellschaft angewiesen. Sie ist eine der Bedingungen für wirtschaftlichen Erfolg. Zu diesem Ergebnis kamen die Teilnehmer des CSR-Summits 2013 zum Thema „Corporate Social Responsibility – Wie man RICHTIG Geld verdienen kann“, zu dem Wirtschaftsminister Garrelt Duin die Vorstandsvorsitzenden großer Unternehmen in NRW und den Ersten Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Olaf Scholz, nach Düsseldorf eingeladen hatte. Zum verantwortlichen Wirtschaften gehörten eine auf die Zukunft gerichtete Unternehmensführung, der faire Umgang mit Beschäftigten, Kunden und Lieferanten, der effiziente Einsatz natürlicher Ressourcen, der Schutz von Umwelt und Klima, die Verantwortung für die Lieferkette, Investitionen in Aus- und Weiterbildung sowie gesellschaftliches Engagement an allen Standorten des Unternehmens.

Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie
Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk teilt mit:

Unternehmen haben gegenüber der Gesellschaft eine Verantwortung, die über die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen und die Erzielung von Gewinnen hinausgeht. Ziel des Wirtschaftens muss der Nutzen für die Gesellschaft sein. Umgekehrt sind aber auch die Unternehmen auf die Akzeptanz der Gesellschaft angewiesen. Sie ist eine der Bedingungen für wirtschaftlichen Erfolg.

Zu diesem Ergebnis kamen die Teilnehmer des CSR-Summits 2013 zum Thema „Corporate Social Responsibility – Wie man RICHTIG Geld verdienen kann“, zu dem Wirtschaftsminister Garrelt Duin die Vorstandsvorsitzenden großer Unternehmen in NRW und den Ersten Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Olaf Scholz, nach Düsseldorf eingeladen hatte. Zum verantwortlichen Wirtschaften gehörten eine auf die Zukunft gerichtete Unternehmensführung, der faire Umgang mit Beschäftigten, Kunden und Lieferanten, der effiziente Einsatz natürlicher Ressourcen, der Schutz von Umwelt und Klima, die Verantwortung für die Lieferkette, Investitionen in Aus- und Weiterbildung sowie gesellschaftliches Engagement an allen Standorten des Unternehmens.

Wirtschaftsminister Garrelt Duin: „Diese mit dem Begriff der ‚Corporate Social Responsibility’ umschriebenen Anforderungen an Unternehmen sind kein Sahnehäubchen für konjunkturell gute Zeiten. Sie sind ein Grundpfeiler des Selbstverständnisses von Unternehmen in Nordrhein-Westfalen und Deutschland.“

Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz machte deutlich, dass ethische Werte im Wirtschaftsleben auch im 21. Jahrhundert unverzichtbar sind: „Sie müssen wie in der Politik Grundlage allen Handelns sein. Nur im verantwortungsbewussten Zusammenspiel von Wirtschaft und Politik werden wir die großen gesellschaftspolitischen Herausforderungen unserer Zeit wie etwa die Energiewende bewältigen.“

Die am CSR-Summit teilnehmenden Unternehmen zeigten sich überzeugt, dass die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung und die Notwendigkeit, in einem auf Wettbewerb basierenden marktwirtschaftlichen System Gewinne zu erzielen, sich gegenseitig nicht ausschließen. Im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Anforderungen könnten aber Dilemmata entstehen, die von Unterneh¬men und Politik gelöst werden müssten.

Am CSR-Summit beteiligten sich die ARAG SE, Bayer AG, BP Europa SE, E.ON SE, ERGO Versicherungsgruppe, Germanwings, Henkel AG & Co. KGaA, ista Deutschland GmbH, Kölner Verkehrsbetriebe AG, LANXESS AG, RheinEnergie AG und RWE AG.

Das Gipfeltreffen ist Teil der Strategie, mit der die Landesregierung Nordrhein-Westfalen die gesellschaftliche Verantwortung von Unter¬nehmen hervorheben und weiterentwickeln will, sagte Duin. Zentrale Ansatzpunkte sind die Sichtbarmachung des gesellschaftlichen Enga¬gements von Unternehmen, die Förderung des Dialogs zwischen Unter¬nehmen und ihren Anspruchsgruppen, die Weiterentwicklung von CSR in Branchen und Regionen, die Unterstützung von CSR in internatio¬nalen Wirtschaftsbeziehungen sowie die Verankerung von CSR in Forschung und Lehre.

Stellungnahmen der Beteiligten am CSR-Summit 2013:

Wirtschaftsminister Garrelt Duin hob den Zusammenhalt zwischen Unternehmen und Gesellschaft in Deutschland und NRW hervor, der ein nicht zu unterschätzender Standortfaktor sei. Unternehmen in Deutschland arbeiteten nicht nur regelkonform, sondern richteten sich freiwillig am gesellschaftlichen Konsens und den damit verbundenen Werten und Erwartungen aus. Regulierungen, wie sie die EU-Kommission mit ihren Berichtspflichten im Bereich CSR anstrebe, halte er für überflüssig: „Anreize zum verantwortlichen Wirtschaften gehen längst vom Markt und von der Gesellschaft aus. Zudem haben die Unternehmen ein Eigeninteresse, sich an vergleichbaren, international gültigen Standards zu orientieren. Nur so können sie ihre Position im Wettbewerb bewerten.“

In einigen Bereichen des verantwortlichen Wirtschaftens, so Duin, sehe er noch Nachholbedarf. Dazu gehöre die Umsetzung von Diversität in Unternehmen. Es müsse eine größere Vielfalt bei den Beschäftigten nach Alter, Herkunft, Qualifikationen, Geschlecht, etc. geben. Gemischte Teams seien mit Blick auf den demografischen Wandel sinnvoll und zudem in der Regel erfolgreicher. Nachholbedarf gebe es auch bei der Chancengleichheit sowie der gerechteren Entlohnung von Männern und Frauen bzw. von Leiharbeitern und Stammbelegschaft. Hier müsse gleicher Lohn für gleiche Arbeit gelten.

Dr. Paul-Otto Faßbender, Vorstandsvorsitzender ARAG SE, unterstrich den Anspruch seines Unternehmens, einen Spitzenplatz bei der Verständlichkeit der Kunden-Informationen und der Kommunikation mit den Kunden einzunehmen. Zudem bietet die ARAG Verbrauchern in Spanien, den Niederlanden und Deutschland an, sich einmal pro Jahr kostenlos von einem Anwalt beraten zu lassen. Das Unternehmen engagiert sich auch gegen Cybermobbing im Internet. Dr. Faßbender: „Ich bin davon überzeugt, dass wir unsere gesellschaftliche Verantwortung sehr viel stärker als bisher aus unseren Geschäftsmodellen entwickeln müssen.“

Jürgen Fenske, Vorstandsvorsitzender der Kölner Verkehrs-Betriebe AG (KVB), betonte, dass auch kommunale Verkehrsunternehmen wie die KVB einen Beitrag zur gesellschaftlichen Verantwortung leisten. Neben der Bereitstellung von Ausbildungsplätzen, die über den eigenen Bedarf hinausgehen, sei besonders das Projekt „Soziales Lernen“ für Auszubildende zu erwähnen. Dieses freiwillige Projekt wird mit einer Beteiligungsquote von 85 Prozent hervorragend von den Auszubildenden angenommen.

Hierbei begleiten Auszubildende für eine Woche den Alltag von behinderten Menschen. Für diesen Zeitraum werden die Auszubildenden vom Unternehmen unter Fortzahlung ihrer Vergütung freigestellt. Die Zielsetzung des Sozialpraktikums besteht darin, durch praktische Erfahrungen den Wissens- und Bewusstseinshorizont der Auszubildenden zu erweitern. Zugleich dient das Sozialpraktikum auch als Impulsgeber für die Auszubildenden, über ein eigenes ehrenamtliches Engagement für sozial Benachteiligte nachzudenken.“

Dr. Ingo Luge, Vorsitzender der Geschäftsführung von E.ON Deutschland, unterstrich: „E.ON trägt in Deutschland auf vielfältige Weise zum Erfolg der Energiewende bei. An unsere Verteilnetze sind insgesamt rund 400.000 Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien angeschlossen, mehr als bei jedem anderen Netzbetreiber.

Zudem bauen wir die dezentrale Strom- und Wärmeerzeugung konsequent aus, investieren in Offshore-Windparks und entwickeln ein breites Spektrum innovativer und nachhaltiger Energielösungen. Mit all diesen Aktivitäten werden wir unserer Verantwortung für Gesellschaft, Umwelt und Klima gerecht."

Kathrin Menges, Personalvorstand der Henkel AG & Co.KGaA, die per Video zugeschaltet war, hob hervor, dass „die globalen Herausforderungen von uns allen Veränderungen in der Art wie wir leben, konsumieren und wirtschaften erfordern.“ Für Henkel gehöre dazu vor allem die Einsparung von Ressourcen: „Wir wollen mit weniger Ressourcen mehr erreichen. Darin sehen wir die Chance, unsere Kundenbindung zu stärken, unsere Mitarbeiter zu motivieren und unser Geschäft erfolgreich weiter zu entwickeln.“

Dr. Torsten Oletzky, Vorsitzender des Vorstands der ERGO Versicherungsgruppe AG, stellte die Bedeutung eines auf Langfristigkeit ausgerichteten Geschäftsmodells heraus: „Unsere Kunden müssen sich darauf verlassen können, dass wir auch in Jahren und Jahrzehnten unseren Verpflichtungen nachkommen werden. Die Zukunft von Menschen zu sichern – das ist unser Kerngeschäft. RICHTIG Geld verdienen bedeutet für uns, verantwortungsvoll mit dem Vertrauen unserer Kunden und den uns anvertrauten Ressourcen umzugehen.“

Professor Dr. Wolfgang Plischke, im Vorstand der Bayer AG verantwortlich für Innovation, Technologie und Nachhaltigkeit, verwies auf das Engagement von Bayer in der Förderung der naturwissenschaftlichen Bildung. Das Unternehmen stelle beispielsweise über seine Stiftung in Deutschland jährlich rund 500.000 Euro für innovative Schulprojekte zur Verfügung. Seit 2007 wurden von der Bayer Stiftung allein in Nordrhein-Westfalen 179 Projekte mit rund 1,7 Millionen Euro unterstützt, die den Naturwissenschaftsunterricht an den Schulen attraktiver machen und das Engagement von Lehrern und Schülern honorieren sollen: „In einem Land, das für die Zukunft hervorragend ausgebildete Fachkräfte braucht, ist die Qualifikation junger Menschen eine der wichtigsten Aufgaben von Politik und Wirtschaft. Von einer besseren naturwissenschaftlichen Bildung profitieren alle – die Schüler, die Schulen, die Unternehmen und die Gesellschaft.“

Dr. Rainier van Roessel, Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektor der LANXESS AG, betonte ebenfalls die gesellschaftliche Rolle von Unter-nehmen. „Als Spezialchemie-Konzern tragen wir eine große Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt. Deshalb bringen wir uns an unseren Standorten aktiv mit gesellschaftlichem Engagement ein und erweitern vor Ort allem voran das Bildungsangebot im Bereich Naturwissenschaften." LANXESS hat im Jahr 2008 eine internationale Bil-dungsinitiative ins Leben gerufen. Bis heute hat der Konzern weltweit mehr als 200 Projekte durchgeführt, um junge Menschen für die Welt der Formeln und Technologie zu begeistern. Die Initiative umfasst unter anderem themenspezifische Projektwochen, Wissenswettbewerbe, die Erstellung von speziellen Unterrichtsmaterialien oder Stipendien. „Mit diesen Maßnahmen haben wir weltweit bislang 100.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene erreicht, mehr als 50.000 davon allein in Deutschland“, sagt Rainier van Roessel. „Unser Engagement zeigt jungen Menschen nicht nur die hervorragenden Perspektiven und Chancen, die ihnen die naturwissenschaftlichen Disziplinen bieten, sondern es fördert auch kluge Köpfe – und diese sind ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Zukunft.“

Dr. Axel Schmidt, Geschäftsführer Germanwings, erklärte: „Germanwings hat sich mit ihren neu definierten Markenwerten dem durchdachten zukunftsorientierten wirtschaftlichem Handeln verpflichtet. Effizienter Flugverkehr überwindet Grenzen und bringt Menschen zusammen. Dies dient dauerhaft dem Aufbau friedlicher Beziehungen und dem Austausch von Gütern. Sie sichert und baut somit langfristig Arbeitsplätze in und außerhalb der Region auf. Um die Akzeptanz dieser Dienstleistung in der Bevölkerung auch unter ökologischen Aspekten zu sichern, investiert Germanwings Hunderte von Millionen Euro in die effizienteste und emissionsärmste Flotte, die auf dem Markt zu erhalten ist. Ferner sichern günstigste Preise der Germanwings allen Bürgern die Teilnahme an der modernen Form des Wirtschaftens und der Kommunikation zu.“

Michael Schmidt, Vorstandsvorsitzender der BP Europa SE, dehnte gesellschaftliche Verantwortung auf das gesamte Handeln von Unternehmen aus: „Unternehmen müssen diese Verantwortung in der täglichen Arbeit – nach innen und außen – über gesetzliche Vorgaben hinaus leben. Dafür sind die Einstellung und das Verhalten jedes einzelnen Mitarbeiters entscheidend.“ BP habe deshalb weltweite Werte und Verhaltensweisen bestimmt: „Sie definieren unsere Verpflichtung, das Richtige zu tun – jeden Tag.“

Walter Schmidt, CEO der ista International GmbH, unterstrich per Video, dass nachhaltiges Handeln ein wesentlicher Bestandteil der ista Geschäftsstrategie sei. Mit der individuellen Erfassung des Energie- und Wasserverbrauchs in Gebäuden sorge ista für Transparenz und trage zu einer signifikanten Senkung des Energieverbrauchs um bis zu 25 Prozent bei. „Unsere Produkte und Dienstleistungen leisten einen unmittelbaren Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Sie helfen dabei, Energie, CO2 und Kosten einzusparen“, so Walter Schmidt.

Dr. Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender der RheinEnergie AG, informierte über das Klimaschutzprogramm des Unternehmens. Ziel sei es, bis zu 150.000 Tonnen CO2 zusätzlich pro Jahr einzusparen. Dazu stelle die RheinEnergie AG 25 Millionen Euro zur Verfügung. Das Unternehmen engagiere sich darüber hinaus im Forschungsprojekt „Smart City Cologne“, bei dem es um den Umbau von Energiesystemen durch neue intelligente Technologien und um den Ausbau der Elektromobilität geht: „Keines dieser Engagements ist gesetzlich vorgeschrieben. Unser Unternehmen ist Teil der Gesellschaft in unserer Region. Die Menschen, die hier leben, sind unsere Kunden. Was für sie gut ist, ist auch gut für unser Unternehmen. Es geht um langfristige Entwick¬lung, um Verantwortung für das Leben in einer Wachstumsregion.“

Peter Terium, Vorstandsvorsitzender der RWE AG, verwies auf die besondere Rolle, die Energieunternehmen beim Umbau der Energieversorgung zukäme. Für ihre Arbeit brauchten sie Akzeptanz in der Gesellschaft. Auch für RWE sei die Energiewende eine riesige Herausforderung: „RWE will ein glaubwürdiger und starker Partner der Gesell¬schaft sein. Dafür suchen wir das Gespräch mit unseren Kunden, Anteilseignern und der Politik. Ihre Anregungen und ihre Kritik sind ein wichtiger Kompass, wo und wie wir in Zukunft investieren und Geld verdienen.“

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