Bürgerinnen und Bürger können ab Montag bei der Online-Beteiligung und bei zahlreichen Veranstaltungen an der Erstellung des NRW-Klimaschutzplans mitwirken
Umweltminister Johannes Remmel gab am Montag den Startschuss für eine der umfangreichsten Öffentlichkeitsbeteiligungen in der Geschichte des Landes. Vom 9. Dezember 2013 bis Ende Februar 2014 können sich die Menschen in Nordrhein-Westfalen auf Veranstaltungen und bei einer Online-Beteiligung an der Erstellung des NRW-Klimaschutzplans beteiligen. „NRW geht voran, nicht nur beim Klimaschutz, sondern auch bei der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern. Mit der zweiten Phase des NRW-Klimaschutzplans rücken wir die Öffentlichkeitsbeteiligung in den Mittelpunkt. Ich rufe daher alle Menschen in NRW dazu auf, sich zu den Maßnahmenvorschlägen zu äußern, die Expertinnen und Experten in den vergangenen Monaten zu den Themen Klimaschutz und Klimafolgenanpassung erarbeitet haben“, sagte Minister Remmel. „Denn Klimaschutz und die Frage, wie wir mit dem Klimawandel leben wollen, geht uns alle an! Jede und jeder in NRW soll die Chance haben, die Klimaschutzpolitik unseres Landes aktiv mitzugestalten.“
Minister Remmel: „Eines der größten Beteiligungsverfahren in der Geschichte des Landes“
Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz teilt mit:
Umweltminister Johannes Remmel gibt Montag den Startschuss für eine der umfangreichsten Öffentlichkeitsbeteiligungen in der Geschichte des Landes. Vom 9. Dezember 2013 bis Ende Februar 2014 können sich die Menschen in Nordrhein-Westfalen auf Veranstaltungen und bei einer Online-Beteiligung an der Erstellung des NRW-Klimaschutzplans beteiligen. „NRW geht voran, nicht nur beim Klimaschutz, sondern auch bei der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern. Mit der zweiten Phase des NRW-Klimaschutzplans rücken wir die Öffentlichkeitsbeteiligung in den Mittelpunkt. Ich rufe daher alle Menschen in NRW dazu auf, sich zu den Maßnahmenvorschlägen zu äußern, die Expertinnen und Experten in den vergangenen Monaten zu den Themen Klimaschutz und Klimafolgenanpassung erarbeitet haben“, sagte Minister Remmel. „Denn Klimaschutz und die Frage, wie wir mit dem Klimawandel leben wollen, geht uns alle an! Jede und jeder in NRW soll die Chance haben, die Klimaschutzpolitik unseres Landes aktiv mitzugestalten.“
Der Klimawandel und seine Folgen sind in NRW längst vor der eigenen Haustür spürbar. In Zukunft werden sich vermehrte Überschwemmungen, Starkregentage und Hitzewellen noch stärker auf die Lebensgrundlagen von Menschen, Tieren und Pflanzen auswirken. „Klimaschutz und die Anpassungen an den Klimawandel sind kein abstraktes Gebilde in fernen Regionen der Welt, sondern pure ökonomische Vernunft“, sagte Remmel. „Das zeigen nicht zuletzt Zahlen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung: Demnach drohen NRW bis 2050 Kosten in zweistelliger Milliardenhöhe, sollte der Klimawandel ungebremst weiter gehen und keine Klimaschutzmaßnahmen ergriffen werden.“
Die Landesregierung hat frühzeitig gehandelt und im Januar 2013 ein Klimaschutzgesetz mit ehrgeizigen Zielsetzungen verabschiedet: Bis 2020 soll die Gesamtsumme der Treibhausgasemissionen in NRW gegenüber dem Niveau von 1990 um mindestens 25 Prozent reduziert werden, bis 2050 um mindestens 80 Prozent. Das Klimaschutzgesetz ist das erste Gesetz in der Geschichte der Bundesrepublik, das verbindliche Minderungsziele für Treibhausgase festschreibt. Bundesweit nimmt NRW damit eine Vorreiterrolle im Klimaschutz ein.
Zentrales Instrument der neuen Klimaschutzpolitik ist der NRW-Klimaschutzplan. Dieser legt konkrete Einzelmaßnahmen zu Klima-schutz und Klimafolgenanpassung fest, mit denen die verbindlichen Klimaschutzziele erreicht werden sollen. Der Klimaschutzplan wird zurzeit in einem der größten Dialog- und Beteiligungsverfahren der Bundesrepublik Deutschland erarbeitet. Mehr als 400 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft haben über mehrere Monate rund 360 Maßnahmenvorschläge entwickelt, wie die Klimaschutzziele Nordrhein-Westfalens realisiert werden können und wie sich das Land möglichst frühzeitig und vorausschauend an die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels anpassen kann. Der aktuelle Stand der Arbeiten wurde in der letzten Woche auf dem ersten NRW-Klimakongress in Wuppertal präsentiert.
Jetzt beginnt Phase II des Klimaschutzplans: Die Online-Beteiligung ermöglicht allen Bürgerinnen und Bürgern in NRW, an der Erstellung des Klimaschutzplans mitzuwirken und bis zum 21. Februar 2014 ausgewählte Maßnahmenvorschläge für den Klimaschutzplan zu kommentieren. Minister Remmel: „Eine richtungsweisende Klimaschutzpolitik ist nur dann sinnvoll, wenn sie von der Gesellschaft getragen wird und wirtschaftlich sowie sozialverträglich gestaltet ist. Deshalb ist es mir besonders wichtig, den Prozess transparent zu gestalten und auch die Bürgerinnen und Bürger zu Wort kommen zu lassen. Denn nur wenn wir die gesamte Öffentlichkeit einbeziehen, kann der Klimaschutzplan ein Gemeinschaftswerk werden – ein Klimaschutzplan von allen für alle!“
Aufruf des Ministers zum Start der Öffentlichkeitsbeteiligung: http://www.youtube.com/umweltnrw
Link zur Online-Beteiligung: http://www.klimaschutz.nrw.de/mitmachen/online-beteiligung/
Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, Sarah Preuß, Telefon 0211 4566-839.
Wie der Klimawandel unser Land verändertDas Landesumweltamt (LANUV) hat für seinen Fachbericht 27 „Klima und Kli-mawandel in Nordrhein-Westfalen“ die verfügbaren Temperatur- und Niederschlagsmessungen der vergangenen 100 Jahre für NRW ausgewertet und kommt unter anderem zu folgenden Kernaussagen:
Vegetationszeit
Seit 1951 hat sich landesweit der Beginn der Vegetationszeit nach vorne verlagert. Zwischen 1951 und 2009 um etwa 16 Tage.
Jahresverläufe
Für NRW ist festzustellen, dass sich der Beginn von Frühjahr und Herbst im Vergleich zur Klima-Normalperiode im Jahresverlauf inzwischen deutlich verschiebt. Während sich die Länge von Frühling und Sommer kaum ändert, nimmt die Länge des Herbstes um ca. 17 Tage besonders stark zu, die Länge des Winters nimmt um ca. 21 Tage ab.
Niederschläge
Veränderung des Jahresregimes des Niederschlags: im Sommer weniger, im Winter mehr Niederschläge.
Zunahme von Starkregentagen
Zunahme der Tendenz von Starkregentagen mit mehr als 20 Millimeter Nie-derschlag pro Tag, im Winterhalbjahr ist dies ausgeprägt signifikant. In den 2000er Jahren sind vermehrt lokale Starkregenereignisse aufgetreten, die in Siedlungsbereichen häufig zu Schäden geführt haben.
Bodenerosionen
Bodenerosionen durch Wasser verursachen in Nordrhein-Westfalen immer wieder Schäden auf landwirtschaftlichen Flächen, an baulichen Anlagen und Verkehrseinrichtungen. Starkregen ist hauptverantwortlich für diese Erosionen. Von 1937 bis 2007 konnte für zehn Messstationen im Ruhrgebiet eine signifikante Zunahme der sommerlichen Regen-Erosivität von vier Prozent pro Dekade registriert werden, zwischen 1973 und 2007 eine deutliche, hoch signifikante Zunahme von 20 Prozent pro Dekade.
Gewässertemperatur
Seit 1978 hat die mittlere Wassertemperatur des Rheins (Station Kleve-Bimmen) um etwa 1,2 Grad zugenommen. 1998 wurden zum ersten Mal seit Beginn der Messungen maximale Wassertemperaturen von mehr als 25 Grad registriert, obwohl die Abwärmeeinleitungen in den Rhein das genehmigte Maß nicht überschritten haben.
Die Broschüre „Klimawandel in NRW – Wie das Klima NRW verändert“ finden Sie hier: https://www.umwelt.nrw.de/klima/pdf/klimawandel_nrw.pdf
Das Web-Video zum Klimawandel in NRW finden Sie hier: https://www.youtube.com/watch?v=EMl8olQl-XY
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