A40-Vollsperrung endet an diesem Wochenende: Drei Monate Vollsperrung ersparen 24 Monate Verkehrsbehinderungen durch Baustellen
An diesem Wochenende geht die dreimonatige Vollsperrung der A40 bei Essen zu Ende. Damit enden pünktlich die umfangreichen Sanierungsarbeiten an der Autobahn und mehreren Brücken, darunter auch der Stadtwaldbrücke, die über die Bahnline S6 führt.
Das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr und der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen teilen mit:
An diesem Wochenende geht die dreimonatige Vollsperrung der A40 bei Essen zu Ende. Damit enden pünktlich die umfangreichen Sanierungsarbeiten an der Autobahn und mehreren Brücken, darunter auch der Stadtwaldbrücke, die über die Bahnline S6 führt.
Die Arbeiten mit einem Kostenvolumen von 20 Millionen Euro waren gebündelt und während der Vollsperrung erledigt worden, um vereinzelte Baumaßnahmen und Sperrungen, verteilt über einen Zeitraum von zwei Jahren, zu vermeiden. Die Herangehensweise gilt als europaweit beachtetes Experiment. Das befürchtete Verkehrschaos in Essen und auf den Ruhrgebietsautobahnen blieb aus.
„Ich werde dem Bundesverkehrminister von unseren positiven Erfahrungen hier in Essen berichten“, kündigte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek an, als er auf Einladung des Landesbetriebes Straßenbau Nordrhein-Westfalen die letzten Aufräumarbeiten in Augenschein nahm.
Drei Punkte hob Groschek besonders hervor: Die gute Zusammenarbeit der Verkehrsträger Bahn und Straße habe für alle Vorteile gebracht. Die frühzeitige Information und Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger nicht zuletzt dank der umfangreichen Berichterstattung der Medien habe sehr zum Gelingen beigetragen. Und es habe sich bewährt, dass im Vorfeld eine Planung bis in letzte Detail geholfen habe, bei der Durchführung reale Bauzeit und echtes Geld einzusparen.
„Ich danke dem Bauherren Straßen.NRW für die gute und pünktliche Erledigung dieses anspruchsvollen Projektes. Ich war anfangs selbst skeptisch, habe mich aber von den guten Argumenten und vom Selbstbewusstsein der Akteure überzeugen lassen. Alle Beteiligten, Straßen- und Verkehrsplaner, Deutsche Bahn, Stadt Essen, Polizei, Verkehrsbetriebe und die Baufirmen mit ihren Beschäftigten auf der Baustelle haben hier wirklich an einem Strang gezogen und eine tolle Leistung erbracht“, sagte Groschek.
Modell für die Zukunft?
Inwieweit Baustellen im Schutz von Vollsperrungen ein Modell der Zukunft sein könnten, müsse nun gründlich analysiert werden. Klar sei, dass einige Voraussetzungen unbedingt vorliegen müssten: So müssten genügend Alternativrouten für den Verkehr vorhanden sein. Diese bräuchten ausreichende Kapazitäten, um Ausweichverkehr aufnehmen zu können. Der LKW-Verkehr dürfe nicht so stark sein, das auf der Ausweichroute Störungen entstehen. Und die Verkehrsführungen und Steuerungen durch Ampelanlagen in der näheren Umgebung müssten flexibel handhabbar sein.
„Wenn die Voraussetzungen passen, ist für mich die Vollsperrung einer Autobahn bei umfangreichen Baumaßnahmen immer wieder eine Option. Es ist sowohl für die Autofahrer besser, wenn Sie brauchbare Ausweichstrecken haben, als auch für die am Bau Beteiligten, wenn sie ohne Beeinträchtigung durch den laufenden Verkehr arbeiten können“, meinte Groschek. Bei vielen kommenden Sanierungsmaßnahmen von Brücken werde sich die Frage der Vollsperrung stellen.
Verkehrschaos blieb aus
„Mit dem Abschluss dieser Mammutbaustelle im versprochenen Zeitrahmen haben wir eine gute Basis gelegt, um in unserem Baustellenmanagement neue Wege zu gehen“, betonte Straßen.NRW-Geschäftsführer Ralf Pagenkopf in Essen. Für die Wissenschaft sei die Sanierung der A40 ein geeigneter Grundstein für Forschungen rund um das Management von Baustellen.
Stolz zeigte sich Pagenkopf, dass vor allem auch das Umleitungskonzept aufgegangen sei: "Die Verkehrsqualität hat kaum gelitten", so Pagenkopf, obwohl der tägliche Verkehr auf der A52 in Richtung Westen um bis zu 50 Prozent zugenommen hatte und auf der A42 um bis zu elf Prozent. Die durchschnittliche Geschwindigkeit hatte sich dabei auf der A52 um 20 Prozent verringert und auf der A42 um bis zu drei Prozent. Auf die weiter entfernt liegenden Autobahnen wie A2 und A43 hätte sich die Sperrung kaum ausgewirkt.
Zufrieden zeigte sich auch Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß: „Nur durch die enge Kooperation und Abstimmung aller Beteiligten konnte der Verkehr ohne große Einschränkungen und Staus fließen und die umfangreichen Bauarbeiten in dieser kurzen Zeitspanne so erfolgreich abgeschlossen werden. Dieses Projekt ist beispielhaft“, sagte Paß.
Bis der Streifenwagen kommt
Das tatsächliche Ende der Vollsperrung kündigte Straßen.NRW-Projektleiterin Annegret Schaber für die Nacht von Sonntag auf Montag an (30.9./1.10.). Bis dahin folgen noch letzte Markierungsarbeiten und Arbeiten an den Übergängen der Betongleitwände sowie Arbeiten an der Beschilderung. Fugen müssen noch geschnitten werden, und die gesamte Strecke muss noch gereinigt werden. Im Tunnel werden noch die Wände gereinigt und die Fluchttüren eingebaut.
„Spätestens um 5.00 Uhr Montag früh und damit noch vor Beginn des Berufsverkehrs soll der Verkehr wieder rollen“, versprach Schaber. „Dazu beginnen unsere Fachleute ab Sonntagmorgen um acht Uhr auf der A40 in Fahrtrichtung Duisburg im Bereich der Anschlussstelle Essen-Frillendorf mit dem Entfernen der ‚Gelbmarkierung’ und dem Abbau der Umleitungsschilder. Der Rückbau der Umleitung im Bereich der Auffahrtrampe von der A52 auf die A40 in Fahrtrichtung Bochum erfolgt im Laufe des Sonntagvormittags. Mit dem Rückbau im Bereich der Anschlussstelle Essen-Zentrum in Fahrtrichtung Bochum ist ab Sonntagmittag zu rechnen.“
Während der Rückbauarbeiten wird der Verkehr in den jeweiligen Bereichen über einen Fahrstreifen geführt, dann ist mit Behinderungen zu rechnen. Auf der städtischen Umleitungsstrecke werden die Rückbauarbeiten ebenfalls am Sonntag erfolgen. Die komplette großräumige Umleitungsbeschilderung wird im Laufe der kommenden zehn Tage zurückgebaut.
Voraussichtlich ab Sonntagabend wird der Verkehr auf der A40 in Fahrtrichtung Bochum schon frei sein. Vor der Freigabe der jeweiligen Richtungsfahrbahn wird ein Streifenwagen der Polizei ein letztes Mal die Strecke abfahren und das Signal geben, dass wieder Autos über die A40 fahren können.
Drei Brücken und die Fahrbahn wurden saniert
In den vergangenen drei Monaten wurden im Verlauf der A40 bei Essen drei Brücken instandgesetzt, die Sicherheitstechnik im Ruhrschnellwegtunnel verbessert, die Fahrbahn saniert und erneuert sowie so genannter offenporiger Asphalt im „Schutz der Vollsperrung“ auf einem Abschnitt bei Mülheim eingebaut.
Im Tunnel wurde dabei rund um die Uhr gearbeitet, auf der Autobahn und an den Brücken im „Zwei-Schicht-Betrieb“, damit nachts die Anwohner vom Baustellenlärm verschont blieben. Die Idee zu dieser Vollsperrung war vor zwei Jahren entstanden. Seitdem wurde mit der Stadt Essen, der Bahn, den Verkehrsbehörden, der Polizei, der Bezirksregierung und dem Verkehrsministerium an der Realisierung gearbeitet.
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