9. Station Naturerbetour: Lippeaue in Hamm bietet Schutz für Pflanzen und Tiere / Minister Remmel: Seltene Tier- und Pflanzenarten erhalten ihren natürlichen Lebensraum zurück. Eisvogel und Uferschwalbe konnten sich wieder ansiedeln. Neu geschaffener Lipp
Die östliche Lippeaue von Hamm über den Kreis Warendorf bis hin zum Kreist Soest ist ein ökologisch höchst bedeutsames Gebiet – sie beherbergt zahlreiche, teils sehr seltene Pflanzen- und Tierarten. Das Gebiet gehört zum europäischen Schutzgebietsnetz ‚Natura 2000’, in dessen Gebietskulisse Projekte über das finanzielle Instrument ‚LIFE+’ gefördert werden. Dank der Mittel von EU, Land und Kommunen konnte die Fließgewässerdynamik der Lippe verbessert und durch Flutmulden eine bessere Anbindung des Flusses an die Aue geschaffen werden. Außerdem wurden Auenwaldflächen neu angelegt, in denen nun wieder charakteristische Weich- und Hartholzbäume wachsen.
Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz teilt mit:
Die östliche Lippeaue von Hamm über den Kreis Warendorf bis hin zum Kreist Soest ist ein ökologisch höchst bedeutsames Gebiet – sie beherbergt zahlreiche, teils sehr seltene Pflanzen- und Tierarten. Das Gebiet gehört zum europäischen Schutzgebietsnetz ‚Natura 2000’, in dessen Gebietskulisse Projekte über das finanzielle Instrument ‚LIFE+’ gefördert werden. Dank der Mittel von EU, Land und Kommunen konnte die Fließgewässerdynamik der Lippe verbessert und durch Flutmulden eine bessere Anbindung des Flusses an die Aue geschaffen werden. Außerdem wurden Auenwaldflächen neu angelegt, in denen nun wieder charakteristische Weich- und Hartholzbäume wachsen.
„Ziel dieses LIFE+-Projektes ist die Wiederanbindung der Lippe an ihre Aue, damit bedrohte Tier- und Pflanzenarten ihren geschützten Lebensraum zurück erhalten“, so Umweltminister Johannes Remmel bei seinem Besuch der Lippeaue in Hamm. „Die Bemühungen tragen Früchte: Der Bestand von Eisvogel und Uferschwalbe ist hier erheblich gewachsen und auch der Weißstorch brütet mittlerweile nach mehr als 60 Jahren wieder erfolgreich im Projektgebiet“, freute sich Remmel.
Der Minister informierte sich auch über den neu geschaffenen Lippeauen-Pfad. Dieser Naturerlebnisweg bietet durch sein Wegenetz und Aussichtshügel in der Oberwerrieser Mersch attraktive Möglichkeiten zur Erholung. Um den Lippeaue-Pfad zu erweitern, ist die Einrichtung einer Fährverbindung zur Querung der Lippe geplant. So kann zwischen dem Lippeauen-Pfad und Schloss Oberwerries eine Verbindung geschaffen werden.
Der Mensch hat die Lippeaue in den letzten Jahrhunderten stark verändert und damit nicht nur den Wasserhaushalt der Lippe, sondern auch die Artenzusammensetzung in der Aue und im Fließgewässer negativ beeinflusst. So sind typische Lebensräume innerhalb der Lippeaue sowie ihre Vegetation und Bewohner verschwunden oder stark gefährdet.
Ziel des LIFE+-Projektes ist neben der streckenweisen Renaturierung der Lippe und ihrer Aue auch der Erhalt und die Entwicklung auentypischer, seltener Tier- und Pflanzenarten.
Dazu wurden folgende Maßnahmen umgesetzt:
· naturnaher Umbau der Lippe und ihrer Nebengewässer (z. B. Rückbau der Uferbefestigung, Rücknahme von Begradigungen, Anlegen von Flutmulden)
· mehr natürliche Auendynamik durch häufigere Überflutung zulassen
· Entwicklung von Auwald
· Wiedervernässung von Wiesen und Weiden
· Natur schonende Landwirtschaft
„Durch diese Maßnahmen retten wir nicht nur das wertvolle Naturerbe Lippeaue, sondern schaffen zugleich ein großartiges Naturerlebnis für die Menschen“, resümierte Minister Remmel.
Der Besuch des Ministers der Hammer Lippeaue war die neunte Station seiner Naturerbetour. Ziel der Tour ist, neben bekannten Naturerbe-Zielen, wie etwa dem Nationalpark Eifel, auch das weniger bekannte Naturerbe in den Fokus der Öffentlichkeit ziehen, dazu gehören die Naturwaldzelle „Schiefe Wand“ im Sauerland oder das Thema „Natur in der Stadt“ im Ruhrgebiet.
Hintergrundinformationen NRW-Naturerbe:
NRW besitzt rund 3000 Naturschutzgebiete, etwa 550 Gebiete des europäischen Schutzgebietssystems „Natura 2000“ (8,4% der Landesfläche), einen Nationalpark in der Eifel und 14 Naturparke. Bemerkenswert groß ist die Artenvielfalt in Nordrhein-Westfalen mit über 40.000 verschiedenen Pflanzen- und Tierarten. Gleichwohl steht fast die Hälfte von ihnen auf der Roten Liste. Etwa 45 % der heimischen Tier-, Pilz- und Pflanzenarten sind in ihren Beständen gefährdet oder bereits ausgestorben. Von den insgesamt etwa 12.000 betrachteten Arten sind 42 % der Farn- und Blütenpflanzen, 42 % der Säugetierarten, über 50 % der Vogelarten und 55 % der Schmetterlingsarten gefährdet oder ausgestorben.
Weitere Informationen zum Thema „NRW-Naturerbe“ und zur Naturerbetour des Ministers sind zu finden unter:
www.naturerbe.nrw.de
Weitere Informationen über wertvolle Natur- und Vogelschutzgebiete, Naturparke, das Biotop-Kataster sowie den Zustand von Gewässern gibt es in der neuen Datenbank des Umweltministeriums "Umweltinformationen vor Ort":
www.uvo.nrw.de
Informationen zum LIFE+-Projekt Lippeauen finden Sie hier:
www.hamm.de/lifeplus-projekt.html
Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, Nora Gerstenberg, Telefon 0211 4566-589.
Kontakt
Pressekontakt
Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
E-Mail: | Presse [at] mulnv.nrw.de |
---|
Bürgeranfragen
Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
E-Mail: | nrwdirekt [at] nrw.de |
---|
Pressekontakt
Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen
Telefon: | 0211 / 837-1134 |
---|---|
E-Mail: | presse [at] stk.nrw.de |