Minister Laumann: Demenz gehört zu unserem Leben
Tagung zur Versorgung von Demenzkranken im ländlichen Raum
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat sich dafür ausgesprochen, das Thema „Demenz“ stärker in den Fokus zu nehmen.
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat sich dafür ausgesprochen, das Thema „Demenz“ stärker in den Fokus zu nehmen: „Demenz muss als gesellschaftlicher Normalfall begriffen werden, manche sprechen schon von einem vierten Lebensalter“, sagte Laumann zur Eröffnung einer Tagung in Rheine. „Menschen mit Demenz gehören in die Mitte der Gesellschaft.“
Derzeit werde die Zahl der Demenzkranken in Nordrhein-Westfalen auf rund 300.000 geschätzt, Experten rechneten aber damit, dass sich ihre Zahl bis zum Jahr 2050 verdoppeln wird. „Während in den Städten meist Beratungs- und Unterstützungsangebote für Menschen mit Demenz vorhanden sind, stellt sich die Situation auf dem Land anders dar“, sagte Laumann. Andererseits biete der ländliche Raum auch Chancen und Potentiale: „Die Überschaubarkeit, der Zusammenhalt, die dichten sozialen Kontakte und regionale Traditionen bieten für Menschen mit Demenz auch Geborgenheit und Sicherheit. Es gibt viele gute Ideen und viel Engagement für den ländlichen Raum.“
Die von den Demenz-Servicezentren im Münsterland und Ostwestfalen-Lippe organisierte Tagung „Demenz im Dorf“ gebe wichtige Anstöße zur Strukturentwicklung für Menschen mit Demenz im ländlichen Raum, sagte Laumann. Vorgestellt werden Projekte und Initiativen aus ganz Deutschland, die mit unterschiedlichsten Ansätzen die Versorgung von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen verbessern.
Laumann erinnerte zudem daran, dass mit der Pflegereform der Bundesregierung wesentliche Voraussetzungen dafür geschaffen wurden, die Situation von Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen spürbar zu verbessern. „Die Reform ist gerade für Menschen mit Demenz ein Quantensprung. Durch den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff werden Demenzerkrankungen nun endlich vollumfänglich in der Pflegeversicherung berücksichtigt. Zudem wurden die für Pflegeleistungen zur Verfügung stehenden Mittel der Pflegeversicherung um rund fünf Milliarden Euro pro Jahr erhöht. Ein erheblicher Teil davon kommt gerade auch Menschen mit Demenz zugute. Das gleiche gilt für die sogenannten niedrigschwelligen Betreuungs- und Entlastungsleistungen, die nun leichter in Anspruch genommen werden können“, erklärte Laumann.
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