Von Grundlagenforschung zu neuen Therapien: Land stärkt Stammzellforschung.NRW
Staatssekretärin Annette Storsberg: Deutschlandweit einzigartige Initiative soll ab 2019 dauerhaft unterstützt werden
Die Landesregierung will das Kompetenznetzwerk Stammzellforschung stärken: Ab 2019 soll die deutschlandweit einzigartige Initiative vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft dauerhaft gefördert werden.
Die Landesregierung will das Kompetenznetzwerk Stammzellforschung stärken: Ab 2019 soll die deutschlandweit einzigartige Initiative vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft dauerhaft gefördert werden. Um die Voraussetzung für eine institutionelle Förderung zu schaffen, haben 19 Universitäten, Unikliniken und Wissenschaftsinstitutionen aus Nordrhein-Westfalen bei einer Feier auf Schloss Mickeln den Verein Stammzellnetzwerk.NRW gegründet.
„Die Stammzellforschung liefert wichtige Ansätze für die Behandlung von Volkskrankheiten wie Krebs, Demenz und Alzheimer, Herzleiden und Diabetes. Deshalb wollen wir unsere vorhandene Forschungsstärke in diesem Bereich weiter ausbauen und die hervorragende Arbeit des Stammzellnetzwerks langfristig unterstützen", sagte Annette Storsberg, Staatssekretärin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, bei der feierlichen Vereinsgründung in Düsseldorf.
Seit 16 Jahren werden die landesweiten Aktivitäten auf dem Gebiet der Stammzellforschung im Kompetenznetzwerk Stammzellforschung NRW gebündelt. Mediziner, Naturwissenschaftler, Philosophen, Sozialwissenschaftler, Juristen und Theologen arbeiten hier zusammen, um Stammzellforschung verantwortlich und transparent zu gestalten. Die fachübergreifende Zusammenarbeit ist in dieser Form bundesweit einmalig.
Mit der Organisation als Verein soll die Arbeit des Netzwerks erleichtert und die Autonomie gestärkt werden. Der Verein Stammzellnetzwerk.NRW erhält – vorbehaltlich der Entscheidung des Landtags über den Haushalt – ab 2019 jährlich eine institutionelle Förderung von rund einer halben Million Euro. Bisher wurde das Netzwerk im Wege der Projektförderung mit jährlich rund 350.000 Euro finanziert.
Prof. Dr. Oliver Brüstle, Stammzellforscher am Uniklinikum Bonn und Vorsitzender des neu gegründeten Trägervereins sagte, dass gerade im Hinblick auf die großen gesundheitlichen Herausforderungen eine hohe Erwartungshaltung an das sehr dynamische Feld der Stammzellforschung bestehe. „Für diesen Prozess ist die Verstetigung des Stammzellnetzwerks.NRW von elementarer Bedeutung. Neben der Fortführung der bisherigen, erfolgreichen Struktur wird es eine unserer zentralen neuen Aufgaben sein, als Katalysator die grundlagenwissenschaftlichen Erkenntnisse effizient in die Anwendung zu überführen."
Das 2002 gegründete Kompetenznetzwerk Stammzellforschung ist eine Initiative des Landes Nordrhein-Westfalen. Es setzt sich aus biomedizinischen Instituten und Kliniken sowie geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Einrichtungen an verschiedenen Standorten in Nordrhein-Westfalen zusammen. Ziele sind Stärkung der Stammzellforschung, Erforschung ihrer ethischen, rechtlichen und sozialwissenschaftlichen Implikationen, Nachwuchsförderung und der Dialog mit der Öffentlichkeit. Zukünftig wird sich der Verein verstärkt der klinischen Umsetzung von Forschungsergebnissen widmen.
Der neu gegründete Verein Stammzellnetzwerk.NRW wird ab 2019 nahtlos die Aufgaben des bisherigen Kompetenznetzwerks weiterführen. Die Geschäftsstelle befindet sich im Life Science Center in Düsseldorf.