Ministerin Schulze sieht Nachholbedarf bei Geschlechtergerechtigkeit in Hochschulmedizin

Gender-Kongress in Essen: Wissenschaftsministerin und UDE-Rektor Radtke unterzeichnen Vereinbarung zur dauerhaften Förderung des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung

8. März 2017

Der aktuelle Stand der Geschlechtergerechtigkeit in Hochschulen und Hochschulmedizin war das Thema des vierten Gender-Kongresses des Wissenschaftsministeriums.

Kultur und Wissenschaft

Der aktuelle Stand der Geschlechtergerechtigkeit in Hochschulen und Hochschulmedizin war das Thema des vierten Gender-Kongresses des Wissenschaftsministeriums. Der Kongress in Essen (Zeche Zollverein) fand anlässlich des Weltfrauentages statt. Fast 200 Akteurinnen und Akteure aus Hochschulen, Kliniken, Verwaltung und Politik diskutierten und analysierten gemeinsam, welche Ursachen die Chancengerechtigkeit noch behindern und mit welchen Therapiemaßnahmen diese Hindernisse künftig aus dem Weg geräumt werden können.

Die Ergebnisse des jüngst veröffentlichten, alle drei Jahre erscheinenden Gender-Reports des Netzwerkes Frauen- und Geschlechterforschung NRW zeigt deutlich, dass die Maßnahmen der vergangenen Jahre wirken, dennoch sind weitere Schritte notwendig. Wissenschaftsministerin Svenja Schulze sagte: „Derzeit sind wir bundesweit Vorreiter und das wollen und werden wir auch bleiben. Denn es ist gut und richtig, dass wir uns in Nordrhein-Westfalen nicht mit dem Status quo zufrieden geben, sondern dass wir hinschauen, wo genau Schwierigkeiten bestehen, was gut läuft und was verbessert werden muss."

Besonders im Bereich der Hochschulmedizin ist die Ungleichheit noch sehr ausgeprägt. Frauen haben nur gut 15 Prozent der Medizin-Professuren inne, obwohl seit mehr als 20 Jahren mindestens gleich viele Männer und Frauen Medizin studieren.

Ministerin Svenja Schulze eröffnete die Veranstaltung. Hochrangige Expertinnen und Experten, u.a. Prof. Bettina Pfleiderer, Präsidentin des Weltärztinnenbundes, Prof. Eckhard Nagel, langjähriges Mitglied des Deutschen Ethikrates, sowie die Hauptautorin des Gender-Reports, Dr. Beate Kortendiek, forderten ein weiteres Umdenken und einen Kulturwandel in Kliniken und Hochschulen, damit das Potential der exzellent ausgebildeten Frauen künftig stärker genutzt wird.

Die Koordinations- und Forschungstätigkeit des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW kann langfristig fortgesetzt werden. Wissenschaftsministerin Svenja Schulze und der Rektor der Universität Duisburg-Essen (UDE), Prof. Dr. Ulrich Radtke, unterzeichneten am Rande des Gender-Kongress 2017 eine entsprechende Vereinbarung. Mit der Verstetigung des seit 2010 projektfinanzierten Netzwerks erkennen beide Seiten den gewachsenen Bedarf an Beratung und Forschung in den Bereichen Gender und Gleichstellung an und schaffen die Grundlage für die strukturelle Weiterentwicklung der Koordinationsstelle.
 

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