Kloster Corvey als 5. UNESCO-Welterbe in NRW ausgezeichnet

Übergabe der Urkunde für Karolingisches Westwerk und Civitas Corvey

26. Mai 2015
Das Bild zeigt Ministerpräsidentin Kraft in der Mitte sowie weitere Personen bei der Urkundenübergabe.

Im ostwestfälischen Höxter sind die Urkunden für die neue UNESCO-Welterbestätte überreicht worden: Das karolingische Westwerk der Abteikirche der ehemaligen Klosteranlage sowie das Bodendenkmal „Civitas Corvey“, die Reste der zerstörten mittelalterlichen Klosterstadt.

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Im ostwestfälischen Höxter sind die Urkunden für die neue UNESCO-Welterbestätte überreicht worden: Das karolingische Westwerk der Abteikirche der ehemaligen Klosteranlage sowie das Bodendenkmal „Civitas Corvey“, die Reste der zerstörten mittelalterlichen Klosterstadt.
 
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier und die Staatsministerin im Auswärtigen Amt und Vorsitzende des Welterbekomitees der UNESCO mit Sitz in Paris, Maria Böhmer, übergaben die Urkunden an die Eigentümer. Anschließend wurde die Welterbeplakette im Atrium enthüllt.
 
Steinmeier hob bei der Urkundenübergabe hervor, dass das Kloster Corvey als Reichsabtei nicht nur geistige und geistliche Funktionen, sondern auch aufgrund der strategischen Lage politische und wirtschaftliche Bedeutung hatte. „Heute liegt Corvey geografisch in der Mitte Deutschlands. Und ich bin sicher, dass es durch die Anerkennung als Welterbe erneut Strahlkraft in alle Regionen Deutschlands aber auch internationale Wirkung entwickeln wird.“
 
„Das ist ein Tag großer Freude für Nordrhein-Westfalen. Kloster Corvey ist ein besonderer kultureller Schatz in NRW, auf den wir stolz sind. Nun wird es auch offiziell ein Schmuckstück von Weltrang", sagte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Besucher aus aller Herren Länder könnten an dieser Welterbestätte die gemeinsamen kulturellen Wurzeln hautnah erspüren. „Die Landesregierung hat das Projekt über den gesamten Antragsprozess, also seit Ende 2012, mitgetragen. Heute kann ich sagen, dass diese Unterstützung eine hervorragende Investition in unser kulturelles Erbe und damit in die Zukunft des Landes Nordrhein-Westfalens war.“
 
Bauminister Michael Groschek, der qua Amt auch oberster Denkmalschützer in NRW ist, gratulierte den Eigentümern Herzog von Ratibor und Fürst zu Corvey und der Katholischen Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus zu der einzigartigen Auszeichnung. „Das berühmte Westwerk der Abteikirche als eines der schönsten Zeugnisse karolingischer Architektur gehört nun als fünfte Welterbestätte in Nordrhein-Westfalen auch zu den rund 1.000 wichtigen Kulturdenkmälern der Welt“, sagte Groschek. Welterbestätten in NRW sind der Kölner Dom und der Dom zu Aachen, die Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl sowie die Zeche Zollverein in Essen.
 
Die UNESCO, die Kulturorganisation der Vereinten Nationen, hatte im Juni 2014 das frühmittelalterliche Karolingische Westwerk und die Civitas Corvey in Höxter als „ein Zeugnis von außergewöhnlich universellem Wert“ als Welterbestätte anerkannt. Die Abtei war eines der geistigen und religiösen Zentren des einstigen Frankenreichs. Das an der Weser gelegene Kloster Corvey wurde von Ludwig dem Frommen (778-840), einem Sohn Karls des Großen, gegründet. Das Kloster gehörte mit seiner Schule und Bibliothek im Mittelalter zu den wichtigsten Vermittlern der christlichen Kultur.
 
Seit 1974 werden Welterbestätten weltweit in einem fest verabredeten Qualifizierungs- und Vorschlagsverfahren vom Welterbe-Komitee in Paris beraten und bei positivem Ergebnis in die Welterbeliste eingetragen.
 

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