Einsamkeit

Viele Menschen in Nordrhein-Westfalen leiden unter Einsamkeit, einem Phänomen, das alle Generationen und Menschen in unterschiedlichsten Lebenslagen betrifft. Die Folgen von Einsamkeit sind vielfältig, von Depressionen bis hin zu Schlafstörungen und Herz-Kreislauf-Schäden. Hier finden Sie umfangreiche Informationen zum Thema, zu wissenschaftlichen Definitionen und zum Fünf-Säulen-Modell, mit dem sich die Landesregierung der Einsamkeit in Nordrhein-Westfalen entgegenstellt.

Du Wir Eins – Nordrhein-Westfalen gegen Einsamkeit.

Initiativen und Angebote gegen Einsamkeit

Hier finden Sie eine Übersicht zu verschiedenen Angeboten und Initiativen in Nordrhein-Westfalen. Damit haben Sie eine Anlaufstelle auch in Ihrer Nähe.

 

Angebot Institution Ort PLZ Straße und Hausnummer Telefon-Nr. Webseite Beschreibung
Von Mensch zu Mensch Münster kommunale Stiftung Magdalenenhospital Münster 48159 Gasselstiege 13 0251 492-5972 Webseite

Das Projekt „Von Mensch zu Mensch” (VMzM) wurde im Jahr 2003 von der kommunalen Stiftung Magdalenenhospital und dem Sozialamt der Stadt Münster initiiert. Ziel des Projektes ist es, dass ältere und hilfsbedürftige Menschen möglichst lange und mit guter Lebensqualität selbstbestimmt und selbständig in ihrem Zuhause leben können und dafür von freiwillig engagierten Bürgerinnen und Bürgern in den Stadtteilen Unterstützung bekommen. Kernangebot der momentan bestehenden 10 Stadtteilinitiativen sind Besuchs- und Begleitdienste. Die Stadtteilinitiativen arbeiten eng mit Einrichtungen, Organisationen und anderen Initiativen in den Stadtteilen zusammen.

Verein ELAN: Patenprojekt - Wege aus der Einsamkeit für Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung Verein ELAN: Patenprojekt Düsseldorf 40629 Bergische Landstraße 2 0211-922-4228 Webseite

Das Patenprojekt von Verein ELAN hat das Ziel, Menschen mit Psychiatrie Erfahrung, die zu Hause in Einsamkeit leben, Teilhabe an Freizeitangeboten zu ermöglichen. Dazu treffen sich sogenannte Freizeitpaten:innen mit Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung (Klienten) zu gemeinsamen Unternehmungen. Das Setting ist dabei 1:1. Im Gegensatz zum Betreuten Wohnen finden die Treffen außerhalb der Wohnung des Klienten:in statt. Die Freizeitpaten:innen werden von Verein ELAN für Ihre Tätigkeit ausgebildet. Die "Rekrutierung" der Klienten erfolgt über das LVR-Klinikum Düsseldorf, über BeWo-Anbieter und durch Information der Betroffenen z.B. über die Website des Vereins.. Die Teilnahme am Patenprojekt ist für die Klienten in der Regel kostenfrei. Die Kosten (Aufwandsentschädigung für die Ehrenamtler:innen, Auslagen für die Treffen, Fahrtkosten) werden bis Mai 2024 noch über eine Förderung durch Aktion Mensch finanziert. Wir freuen uns über neue Paten:innen als auch über neue Klienten:innen.

 

Familienpaten KiWi KinderWillkommen efa, evangelische Familienbildung Düsseldorf Düsseldorf 40221 Hohenzollernstraße 24 0211443914

Ehrenamtlich Engagierte entlasten junge Familien, bei denen Unterstützung durch Familie und Freunde im Alltag fehlt.
Sie brauchen:
-kleine Auszeiten im Alltag
-Begleitung zu Arztterminen
-Unterstützung mit dem Geschwisterkind
-ein offenes Ohr
Die Familienpat*in kommt 1-2mal in der Woche für 2-3Stunden zu dir. Sie geht z.B. mit dem Baby spazieren, spielt mit dem Geschwisterkind oder begleitet dich uu wichtigen Arztterminen


 

Offene Treffs gegen die Einsamkeit Familienbande, Familiennetzwerk Kamen e.V. Kamen 59174 Bahnhofstraße 46 02307 28505-10 Webseite

Plauderstündchen: Alle, die Lust haben, sich in netter Atmosphäre zu treffen, zu quatschen und zu lachen, sind herzlich zu unserem „Plauderstündchen gegen die Einsamkeit“ eingeladen.
Marktcafé: Immer nach dem Motto „wer rastet, der rostet“ überlegen wir uns unterschiedliche Dinge, die gemeinsam mehr Spaß als alleine machen.
Und jetzt alle: Offene Singabende nicht nur für Menschen mit demenziellen/kognitiven Beeinträchtigungen, sondernd auch für
Familie und Freunde.
Wind in den Haaren: Wir bieten Senior*innen die Möglichkeit, unsere Rikscha für Ausfahrten in und um Kamen zu buchen.
Offenes Trauercafé: Das Trauercafé wird durch qualifizierte Mitarbeitende des Kamener Hospiz e. V. begleitet und bietet Trauernden einen geschützten Raum, in dem sie das Erlebte mit anderen teilen und sich austauschen können.

Bewegung für Ältere Mülheimer Sportbund e.V. Mülheim an der Ruhr 45470 Südstraße 25 0208 3085042 Webseite

Der Mülheimer Sportbund e.V. (MSB) ist die unabhängige Gemeinschaft der Sportvereine, die ihren Sitz in Mülheim an der Ruhr haben und verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne der §§ 52 ff AO. Seit 2013 bieten wir reichhaltige Bewegungsangebote für Senior*innen in Kooperation mit Mülheimer Vereine an.
Außerdem ist der Mülheimer Sportbund e.V. seit 2021 zertifizierter Demenz Partner. Hier bieten wir Projekte in Mülheimer Senioreneinrichtungen an.
Haben wir ihr Interesse geweckt, dann setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung.


 

ZWAR - Zwischen Arbeit und Ruhestand Rösrath Engagierte Stadt Rösrath Rösrath 51503 Hauptstr. 44 02205 9477515 Webseite

Seit Oktober 2023 gibt es in Rösrath - initiiert von der Stadt Rösrath und der Engagierten Stadt Rösrath - ein ZWAR-Netzwerk. ZWAR steht für „Zwischen Arbeit und Ruhestand“ und basiert auf dem 1979 entwickelten Konzept des ZWAR e. V. zur Gründung von sozialen Netzwerken in Kommunen. (www.zwar-ev.de).

Konkret entwickeln ZWAR Gruppen attraktive Aktivitäten und eigene Projekte oder beteiligen sich gemeinschaftlich an Angeboten örtlicher Vereine und Institutionen. Die Gruppen sind offen für jede/n Interessierten und treffen sich regelmäßig bei den sogenannten Basisgruppen-Treffen.

Mittlerweile haben sich mehrere Interessengruppen (Sport/Bewegung, Spieleabende, Kultur, Stammtisch, gemeinschaftliches Gärtnern, Wohnen im Alter) gebildet, die sich teilweise auch in Ehrenamtsprojekten engagieren.

Engagierte Stadt Rösrath Engagierte Stadt Rösrath Rösrath 51503 Hauptstr. 44 02205 9477515 Webseite

Die Engagierte Stadt Rösrath ist seit 2015 Teil des bundesweiten Netzwerkprogramms „Engagierte Stadt“.
Ziel des Netzwerks ist es, die kommunale Infrastruktur für Engagement stärken.
Wir sind eine Netzwerkinitiative zur Stärkung von ehrenamtlichem Engagement in Rösrath.
Wir vermitteln Menschen, die an ehrenamtlicher Tätigkeit interessiert sind.
Wir unterstützen mit ehrenamtlich tätigen Mitbürgern Vereine & Organisationen, um verschiedene Projekte einfacher umsetzen zu können.

Initiative gemeinsam statt einsam gemeinsam statt einsam Bad Honnef 53604 Frankenweg 3f 0171 2341446

Die Seniorenvertretung der Stadt, das Bündnis für Familie , der Verein Gesundes Bad Honnef e.V. und die Stadt Bad Honnef vertreten durch den Fachdienst Soziales, Integration und Ehrenamt, haben sich 2021 zusammengeschlossen, um der zunehmenden Einsamkeit bei alten Menschen vorzubeugen und Einsamkeit zu bekämpfen. Zu den Aktivitäten gehören ein Besuchsdienst, ein monatliches Seniorencafé, der Gemütliche Kaffeeklatsch und seit kurzem eine Tanzveranstaltung, Schwofen wie in alten Zeiten - gemeinsam tanzen. Die Arbeit ist ehrenamtlich. Ziel ist es, alten Menschen die soziale und gesellschaftliche Teilhabe zu erhalten.

Projekt Büchercafe Wilnsdorf, Hagenerstr. 4a, 57234 Wilnsdorf Ev. Kirchengemeinde Rödgen-Wilnsdorf Wilnsdorf 57234 Ringstr. 11 0151 681 220 68 Webseite

Das Bücher Café ist ein Ort an dem Begegnung stattfindet. Bei einer Tasse Kaffee und frisch gebackenen Waffeln kann in gespendeten Büchern gestöbert und diese zum kleinen Preis erworben werden. Durch lesebegeisterte Mitarbeitende können Menschen neugierig auf den Wert des Lesens oder Hörens von Büchern werden. Neue Kontakte entstehen, die dem Gefühl der Einsamkeit und des sich ausgegrenzt Fühlens entgegenwirken. 30 Ehrenamtliche (17-75 J.) engagieren sich in Teams. Gerade sonntags klagen viele alleinlebende Menschen über fehlende Orte der Begegnung. Durch aktive Ansprache und ggf. Abholen der Menschen kann der Einsamkeit entgegengewirkt werden. Im Bücher Café werden zusätzlich kreative Workshops angeboten, ebenfalls Leseabende und Buch Vorstellungen. Ein Literatur Kreis nutzt das Café als Treffpunkt, 1 x pro Monat findet ein Spieleabend statt. Menschen mit Einschränkungen können wegen des barrierefreien Zugangs des Cafés teilnehmen.

Gemeinsam, statt Einsam JuALa (Jung und Alt Langenberg) Velbert 42555 Oberer Eickeshagen 6 015119358427 Webseite

Ein gemeinsames Projekt von Diakonie Niederberg, Evangelischer Kirche (Begegnungszentrum Klippe 2), kath. Kirche (Begegnungszentrum Froweinplatz) und der Initiative JuALa(Jung und Alt Langenberg); welches verschiedene Aktivatäten bündelt und so ein mehr an Angeboten für Einsame schafft. Auch Projekte z.B. Jung trifft Alt welches mit einem Kochprogramm in den Herbstferien begann und jetzt monatlich durchgeführt wird, in dem Jung von Alt und Alt von Jung lernen kann, wie man sparsam mit Ressourcen umgehen kann und in dem das Wort Tütensuppe keinen Platz hat. Auch einen gemeinsamen Protestmarsch und eine Mahnwache wurden beim Ausbruch des Ukraine-Kriege am Gründonnerstag und Karfreitag organisiert.

Sie engagieren sich auch mit einem Projekt gegen Einsamkeit?

Melden Sie uns Ihr Projekt!

Aktuelle Top-Meldungen

10/10/2024

Mit einem „Wettbewerb der Ideen“ können Interessierte ihre Ideen für den Aktionsplan...

Bis zum Ende des Jahres 2024 plant die Landesregierung, den ersten Aktionsplan gegen Einsamkeit in Nordrhein-Westfalen vorzulegen. Von Bürgerinnen und Bürgern bis zu Verbänden können alle den Plan unterstützen: einfach eine Idee einreichen und im besten Fall Teil des Aktionsplans werden.

  • 1:35
  • Video: Land NRW

03.04.2024

Rikscha fahren, wertvolle Gespräche führen, neue Beziehungen entstehen lassen: Das alles bietet das Projekt „Flaniermobil – Radeln ohne Alter“ der Caritas Aachen. Ehrenamtliche Piloten fahren Seniorinnen und Senioren sowie andere Menschen, die nicht mehr selbst in die Pedale treten können, an ihr Ziel. Gemeinsam sammeln Passagiere und Piloten im Flaniermobil schöne Stunden – da bleibt keine Zeit für Einsamkeit.

  • 1:15
  • Video: Land NRW

27.02.2024

Um ältere Menschen in Kontakt und in einen Austausch zu bringen und gleichzeitig bereits die Jüngsten in unserer Gesellschaft für das Thema zu sensibilisieren, engagiert sich das Malteser-Projekt „Alter Falter“ in Münster gegen Einsamkeit. Ein gelungenes Beispiel für Unterstützung, Aufklärung und Kontaktaufnahme und nur eine von vielen Initiativen gegen Einsamkeit in Nordrhein-Westfalen.

Ministerpräsident Hendrik Wüst

Ausblenden

„Einsam kann sich jeder fühlen, unabhängig von Alter und Einkommen, vom Geschlecht oder sogar davon, wie viele Menschen man um sich herum hat.

Die wenigsten reden darüber, einsam zu sein und darunter zu leiden. Es scheint, als haftet dem Thema ein Stigma an. Mit gravierenden Folgen.

– Ministerpräsident Hendrik Wüst

Definition von Einsamkeit

Eine der renommiertesten Einsamkeitsforscherinnen, Frau Prof. Dr. Luhmann definiert Einsamkeit wie folgt: „Einsamkeit wird definiert als eine wahrgenommene Diskrepanz zwischen den gewünschten und den tatsächlichen sozialen Beziehungen.“

Man kann zum Beispiel allein sein, aber nicht einsam, aber auch unter Menschen sein und sich trotzdem einsam fühlen. Es kommt immer auf die Qualität der Verbindungen an.

Risikofaktoren

Erst in jüngster Zeit werden in der Einsamkeitsforschung neben individuellen Faktoren, die Einsamkeit auslösen können, zum Beispiel Arbeitslosigkeit, Armut, Migrationshintergrund, Partnerlosigkeit, einfache Bildung und gesundheitliche Einschränkungen, auch räumliche Faktoren (zum Beispiel Mangel an Grünflächen, Freizeitangeboten) in den Blick genommen. Einsamkeit ist ein Phänomen, das alle Menschen betreffen kann. Umso wichtiger ist es, die Risikofaktoren weiter zu erforschen.

Als Beschleuniger der Entwicklung kann die Covid-19 Pandemie gesehen werden. Während des ersten Lockdowns kam es beispielsweise zu einem sprunghaften Anstieg der einsamen Menschen in Deutschland. Während dieses Zeitraums waren 40, 1 Prozent der Menschen in Deutschland manchmal einsam.

Umso wichtiger ist es, die Risikofaktoren weiter zu erforschen.

Von Einsamkeit besonders betroffene Gruppen

Die Landesregierung wird alle von Einsamkeit Betroffenen ansprechen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder sozialer Schicht. Denn Einsamkeit ist keine reine Frage des Alters. Sie tritt in allen Altersgruppen auf. Vulnerable bzw. gefährdetste Gruppen sind unter anderem Jugendliche bzw. junge Erwachsene, ältere Menschen (älter als 75 Jahre), Alleinerziehende, Menschen in Umbruchsituationen und Menschen mit Migrationshintergrund.

Folgen von chronischer Einsamkeit

Im Abschlussbericht der Enquetekommission (PDF, 5 MB) heißt es, Einsamkeit könne genauso schädlich sein wie der Konsum von 15 Zigaretten am Tag, wie Alkoholmissbrauch oder Übergewicht. Das bedeutet, dass chronische Einsamkeit eine messbare Auswirkung auf die seelische und körperliche Gesundheit haben kann. Und Einsamkeit hat auch eine politische Dimension: Wer einsam ist, steht der Gesellschaft und auch unserer Demokratie distanzierter gegenüber. Deshalb ist es unserer aller Aufgabe, Einsamkeit zu begegnen.

Die Stabstelle I P 3 „Einsamkeit“ wurde im Oktober 2022 im Geschäftsbereich des Ministerpräsidenten geschaffen, um dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe – der Eindämmung von Einsamkeit – Rechnung zu tragen. Dem Kampf gegen Einsamkeit hat die nordrhein-westfälische Landesregierung damit erstmals Priorität auf der politischen Agenda eingeräumt. Damit ist Nordrhein-Westfalen bundesweit Vorreiter.

Fünf-Säulen-Modell

Mit einem Fünf-Säulen-Modell und unter Einbindung von Wissenschaft und anderen Akteuren begegnen wir Einsamkeit in unserem Land.

Fünf-Säulen-Modell gegen Einsamkeit

1. Säule: Phänomen Einsamkeit weiter erschließen

Die Zahl der Menschen in Nordrhein-Westfalen, die unter Einsamkeit leiden, hat während der Pandemie zugenommen. Es ist davon auszugehen, dass von diesem Anstieg Jugendliche und junge Erwachsene sowie Eltern kleiner Kinder besonders betroffen sind. Neben der Gruppe der älteren Menschen (älter als 75 Jahre) sind Jugendliche und junge Erwachsene besonders häufig von erhöhtem Einsamkeitsempfinden betroffen. Über das Einsamkeitsempfinden, Risikofaktoren und Schutzmechanismen bei Jugendlichen und jungen Erwachsene ist hingegen noch wenig bekannt. In vielen Ländern, in denen Strategien gegen Einsamkeit entwickelt werden, stehen vor allem ältere Menschen als Zielgruppe im Fokus. Maßnahmen zur Einsamkeitsprävention bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen gibt es bisher sehr wenig.

Deshalb braucht es insbesondere mehr wissenschaftliche Daten zum Anstieg von Einsamkeit bei der jungen Generation und ihren Ursachen. Die Landesregierung wird unter anderem eine Studie in Auftrag geben, die den Anstieg von Einsamkeit bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen untersucht, um gezielt früh wirksame Strategien zur Prävention bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu entwickeln. Neben der neuen Fokussierung auf die junge Generation wird die Landesregierung die Zielgruppe der älteren Menschen und weiterer vulnerabler Gruppen parallel im Blick behalten. Im Fokus steht dabei die Einsamkeitsprävention. Die Landesregierung wird sich kontinuierlich weiter mit Expertinnen und Experten austauschen und auf dessen Grundlage zielgenaue Maßnahmen (weiter-)entwickeln.

2. Säule: Sensibilisieren der Öffentlichkeit

Als zweite Säule soll durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit weiter sensibilisiert und enttabuisiert werden. Die Botschaft ist: Jede und Jeder kann etwas gegen Einsamkeit tun – schon mit kleinen Gesten. Die Landesregierung hat Ende 2022 die Stabstelle Einsamkeit in der Staatskanzlei eingesetzt. Die Stabstelle arbeitet ressortübergreifend und übernimmt zentrale Koordinationsaufgaben. Sie sorgt für weitere Vernetzung innerhalb der Landesregierung und außerhalb mit Initiativen, Organisationen und gesellschaftlichen Gruppen, die sich der Eindämmung von Einsamkeit verschrieben haben. Im Dezember 2022 hatte sich der Ministerpräsident zum Auftakt der Arbeit der Stabstelle mit Expertinnen und Experten und Landtagsabgeordneten, die Teil der Enquete-Kommission waren, über das Thema und seine Herausforderungen ausgetauscht. Diesen Dialog mit Expertinnen und Experten wird der Ministerpräsident kontinuierlich fortsetzen.

Zum Sensibilisieren gehört auch der Besuch von Initiativen, um die öffentliche Wahrnehmung zum Thema Einsamkeit zu stärken und bestehende Hilfs- und Unterstützungsangebote bekannter zu machen (Beispiel: Hospitanz des Ministerpräsidenten bei der Einsamkeitshotline für Ältere Menschen „Silbernetz“ am 2. Juni 2023 in dem zentrum-plus der AWO Düsseldorf).

3. Säule: Identifikation von Best Practices

Die Landesregierung wird bestehende Projekte und Initiativen zur Einsamkeitsbekämpfung und Einsamkeitsprävention in Nordrhein-Westfalen auf einer Online-Plattform zusammenführen – für eine bessere Vernetzung und für bessere Zugänge für Betroffene, Beteiligte und Interessierte. Dabei sucht die Landesregierung den engen Dialog mit dem Bund und den anderen Ländern. Auch der Erfahrungsaustausch mit Japan, den Niederlanden, und Großbritannien steht im Vordergrund, die mit eigenen Ministerien bzw. Kampagnen Vorreiter bei der Eindämmung von Einsamkeit sind. So hat Ministerpräsident Hendrik Wüst im Juni 2023 während seiner Reise nach Japan gezielt Gespräche zum Thema Einsamkeit geführt und Initiativen, die Einsamkeit bekämpfen, besucht.

4. Säule: Entwicklung niederschwelliger Maßnahmen

Die Landesregierung wird zudem die Zusammenarbeit mit bereits bestehenden Initiativen stärken, eigene niedrigschwellige Maßnahmen weiterentwickeln und Neue anstoßen. Durch die Bündelung von bereits bestehenden Maßnahmen unter Einbindung aller Resorts will die Landesregierung erreichen, dass das Thema Einsamkeitsprävention stärker in den in Frage kommenden Förderprogrammen des Landes verankert und damit eine Weiterentwicklung der Hilfsinfrastruktur möglich wird. Das Ziel ist die Schaffung eines Aktionsplans gegen Einsamkeit.

5. Säule: Unterstützung von Aktiven und Ehrenamtlichen vor Ort

Ehrenamtlich engagierte Menschen leisten in Nordrhein-Westfalen bereits einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Einsamkeit. Sie will die Landesregierung weiter stärken und fördern. Sport und Ehrenamt sind dabei wichtige Pfeiler, um ein starkes Bündnis gegen Einsamkeit zu schmieden.

Studie „Einsamkeit unter Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen nach der Pandemie“

Einsamkeit unter Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen nach der Pandemie

24.11.2023

Prof. Dr. Maike Luhmann et al. (2023)

Einsamkeit wurde lange Zeit vor allem als ein Problem des hohen Alters betrachtet. Doch mit der CO- VID-19-Pandemie wurde vielen bewusst, dass Einsamkeit Menschen jeden Alters treffen kann. Besonders stark scheinen die Auswirkungen der Pandemie für Jugendliche und junge Erwachsene zu sein. Mit dieser von der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalens (NRW) beauftragten Studie sollen einige Lücken im empirischen Forschungsstand zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen geschlossen werden, mit einem besonderen Fokus auf NRW.

  • 0:44
  • Video: Land NRW

24.11.2023

Ruhr-Universität Bochum

  • 2:00
  • Video: Land NRW

24.11.2023

Psychologin und Podcasterin


Impulspapier: „Jung und einsam – Internationale Perspektiven für ein neues politisches Handlungsfeld“

Bertelsmann Stiftung (Hrsg.) / Leonie Schwichtenberg, Karenina Schröder, Michael Seberich

Aktuelle Studien zeigen, dass junge Menschen zwischen 16 und 30 Jahren eine der am stärksten von Einsamkeit betroffenen Gruppen weltweit sind. In dem Kooperationsprojekt von Liz Mohn Stiftung, Bertelsmann Stiftung und Landesregierung wurde untersucht, wie andere Länder Jugendeinsamkeit bekämpfen. Die Publikation liefert zehn Handlungsempfehlungen für die Politik in Deutschland, die auf dem von Ministerpräsident Hendrik Wüst initiierten Einsamkeitskongress am 6. Juni 2024 in der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen vorgestellt wurden. Weitere Informationen

Download (PDF, Deutsch, 3 MB)

Download (PDF, Englisch, 3 MB)

„Menschen fehlt Gesellschaft
und der Gesellschaft fehlen Menschen.“

– Ministerpräsident Hendrik Wüst

Kontaktdaten „Stabsstelle Einsamkeit“

Um dem wachsenden Phänomen der Einsamkeit besser begegnen zu können, hat die Landesregierung als erstes und einziges Bundesland die „Einsamkeit“ im Geschäftsbereich des Ministerpräsidenten eingerichtet. Damit setzen wir eine der zentralen Handlungsempfehlungen der Enquetekommission um.

Sina Breitenbruch-Tiedtke
Referatsleiterin
Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen
Stabsstelle Einsamkeit
Horionplatz 1
40213 Düsseldorf
Telefon: 0211 / 837-1302
E-Mail: sina.breitenbruch-tiedtke@stk.nrw.de 

Marc Zabel
Referent
Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen
Stabsstelle Einsamkeit
Horionplatz 1
40213 Düsseldorf
Telefon: 0211 / 837-1675
E-Mail: Marc.Zabel@stk.nrw.de