Einsamkeit

Viele Menschen in Nordrhein-Westfalen leiden unter Einsamkeit, einem Phänomen, das alle Generationen und Menschen in unterschiedlichsten Lebenslagen betrifft. Die Folgen von Einsamkeit sind vielfältig, von Depressionen bis hin zu Schlafstörungen und Herz-Kreislauf-Schäden. Hier finden Sie umfangreiche Informationen zum Thema, zu wissenschaftlichen Definitionen und zum Fünf-Säulen-Modell, mit dem sich die Landesregierung der Einsamkeit in Nordrhein-Westfalen entgegenstellt.

Du Wir Eins – Nordrhein-Westfalen gegen Einsamkeit.

Initiativen und Angebote gegen Einsamkeit

Hier finden Sie eine Übersicht zu verschiedenen Angeboten und Initiativen in Nordrhein-Westfalen. Damit haben Sie eine Anlaufstelle auch in Ihrer Nähe.

 

Angebot Institution Ort PLZ Straße und Hausnummer Telefon-Nr. Webseite Beschreibung
Die Plauderkasse Rewe Nico Barbera oHG Kempen 47906 Kleinbahnstraße 24 02152 9148250 Webseite

Wir haben uns Menschlichkeit und Miteinander auf die Fahne geschrieben – und das möchten wir in unserem REWE Center in Kempen auch erlebbar machen. Viele Menschen, vor allem Ältere, kennen das Gefühl von Einsamkeit. Genau hier setzen wir an: Unsere Plauderkasse schafft neue Kontaktmöglichkeiten und bietet einen entspannten und gemütlichen Einkauf mit einem Plausch über Gott und die Welt, ohne das Gefühl zu bekommen, sich beeilen zu müssen.

Die Plauderkasse ist leicht zu erkennen: Ein großer Banner mit unserem eigens kreiertem Plauderkassen-Logo steht direkt davor und lädt zum Verweilen ein.

An unserer Plauderkasse nehmen wir uns bewusst Zeit für unsere Kunden und freuen uns auf nette Gespräche. Es gibt keine Hektik – bei uns können alle in Ruhe ihre Geldbörse nach Kleingeld durchstöbern, ihren Einkauf einpacken und dabei einen freundlichen Austausch mit uns genießen.

Mittwochs und donnerstags von 10 bis 13 Uhr bieten wir die Möglichkeit, die Plauderkasse zu nutzen.

Miteinander DIGITAL Dr. Heinrich Feuchter - Stiftung Wuppertal 42111 Westfalenweg 210 02207 593333 Webseite

Primäre Zielgruppe für die Entwicklung des Angebotes " Digital zuhause und nicht allein" sind ältere Bürger im Quartier, die von Vereinsamung bedroht oder betroffen sind. Weiterhin soll ermöglicht werden, das Grundprodukt anderen Trägern zur Verwendung anzubieten. Vorhandene und in der Entwicklungen befindliche Ressourcen sollen gezielt genutzt und weiterentwickelt werden ( Quartiersarbeit und digitale Beratungs - und Vernetzungsangebote). Für die Umsetzung, Verbreitung und Verstetigung sollen Kooperationspartner im Quartier eingebunden werden. 

Offener Treff - Familienbildungsstätte / Mehrgenerationenhaus Bocholt Familienbildungsstätte / Mehrgenerationenhaus Bocholt Bocholt 46397 Ostwall 39 02871 239480 Webseite

Der offene Treff ist der zentrale Ort und gleichzeitig das Café unseres Hauses. Eingeladen sind Menschen jeden Alters, egal welcher Herkunft. In gemütlicher und freundlicher Atmosphäre kann man sich mit anderen Besucher:innen austauschen oder die Tageszeitung lesen. Es gibt keinen Verzehrzwang. 
Bei weiterem Bedarf besteht die Möglichkeit, mit einer hauptamtlichen Pädagog:in in Kontakt treten.

W-LAN und Laptop stehen kostenfrei zur Verfügung.
Nähere Infos unter: www.fabi-Bocholt.de

„Treffpunkt Leben – Gemeinsam statt einsam in Weyer“ Bankpaten Programm in Weyer Mechernich - Weyer 53894 Kirchenweg 20 0177 454 87 04 Webseite

Unser Projekt „Bankpaten in Weyer“ ist mehr als nur die Pflege von Sitzbänken – es ist eine Initiative, die Menschen zusammenbringt und aktiv gegen Einsamkeit vorgeht. Durch die liebevolle Instandhaltung der Bänke schaffen engagierte Bürger Orte der Begegnung, die spontane Gespräche und neue Freundschaften fördern. Diese Bänke sind zu lebendigen Treffpunkten geworden, an denen sich Menschen austauschen, die sich sonst nur selten oder vielleicht nie begegnet und ins Gespräch gekommen wären. Nun wollen wir mit Unterstützung des Förderprogramms eine Picknickbank am idyllischen „Pützend“ aufstellen. Dieser Platz soll ein neuer Treffpunkt für die Nachbarschaft werden, mit einer Erweiterung für Rollstuhlfahrer, um auch der „Anders Na und“-Wohngemeinschaft einen inklusiven Ort zu bieten. Unser Ziel: Begegnungen fördern, Einsamkeit verringern und den Zusammenhalt im Dorf weiter stärken. Mit Ihrer Hilfe schaffen wir einen Ort, der Generationen verbindet und Gemeinschaft lebendig macht!

 

GemEinsam - soziale Beziehungen stärken, Psychosoziale Beratung Caritas Münster Münster 48153 Timmerscheidtstraße 4 0171 3101575 Webseite

Sie fühlen sich einsam? Ihre Gedanken kreisen und Sie ziehen sich immer mehr zurück? Sie sehen noch keinen Ausweg aber Sie sehnen sich nach Veränderung? 
Wir bieten Beratung, um sich in Gesprächen zu entlasten, die eigenen Ressourcen wieder zu entdecken und zu stärken, die persönlichen und sozialen Beziehungen zu gestalten,
zusätzliche Hilfe zu koordinieren, neue Wege zu entdecken und individuelle Lösungen zu entwickeln, die Wartezeit zu überbrücken bis zum Therapiebeginn.

 

PLAUDERKASSE (Kempen, bei den Supermärkten EDEKA und REWE) Stadt Kempen - Seniorenberatung in Kooperation mit den Supermärkten REWE und EDEKA Kempen 47906 Schorndorfer Straße 20 02152 - 917-2150 Webseite

Viele Menschen, vor allem Ältere, haben zunehmend das Gefühl von Einsamkeit und der Einkauf stellt oft den einzigen Kontakt im Alltag dar. Hier soll die Plauderkasse eine Kontaktmöglichkeit schaffen und Zeit für Gespräche und „Langsamkeit“ (um z.B. den Einkauf wieder in den Wagen zu räumen) ermöglichen.

ZIEL/ZIELGRUPPE: 
• Einsamkeit vorbeugen
• Sozialer Austausch
• Zielgruppe: Alle Menschen, die Bedarf haben

Wir haben feste Zeiten (Mittwoch & Donnerstag in der Zeit von 10:00 – 13:00 Uhr) in den Supermärkten vereinbart und eine eindeutige Kennzeichnung durch eine Beach-Flag (Ideenwerk.NRW) an der entsprechenden Kasse vorgenommen. Es ist ein niedrigschwelliges Angebot, welches auch von den Supermärkten nicht viel Aufwand erfordert. 

Mehr Kontakt im Alter EHE-, FAMILIEN- UND LEBENSBERATUNG Bocholt 46395 Neutorplatz 1 02871 183808 Webseite

Ein Gruppenangebot für Menschen ab 65 Jahre, die ausprobieren möchten, wieder mehr auf andere zuzugehen.
In einer angeleiteten Gruppe sich austauschen, sich klar werden über eigene Wünsche und Hindernisse in Bezug auf ein Leben mit mehr Verbundenheit und Freundschaft.

 

Das Kinder und Jugendmuseum EnergieStadt bringt Eltern und Kinder zusammen Förderverein NaturGut Ophoven e.V. Leverkusen 51379 Talstraße 4 02171 73499 30/-46 Webseite

Das Projekt „Das Kinder- und Jugendmuseum EnergieStadt bringt zusammen“ wird im Rahmen der Super Sonntage im Kinder- und Jugendmuseum EnergieStadt am 3. November und 1. Dezember 2024 vorgestellt.
Das Projekt steht unter dem Motto „Nicht einsam, sondern zusammen“. Wir möchten einen Beitrag zur Stärkung des sozialen Miteinanders zwischen Familien und ihren Kindern leisten. Im Fokus sollen dabei alleinerziehende Eltern und ihre Kinder stehen.
Geplant sind zwei Erlebnisnachmittage die gekoppelt sind an dem einmal monatlich stattfinden offenen „Super-Sonntag“ im Kinder- und Jugendmuseum. Neben dem Museumsbesuch soll es eine anschließende gesellige Runde mit Kaffee, Kuchen, Malaktionen und Spielen geben, die durch eine*n Referent*in begleitet werden, jeweils von 12:00-16:30 Uhr.
Das Projekt orientiert sich an den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs), insbesondere an dem SDG 3: „Gesundheit und Wohlergehen“.

Ehrenamtliche Sterbe- und Trauerbegleitung Ökumenische Hospizgruppe Gerresheim e.V. Düsseldorf 40625 Neußer Tor 17A 0211-297059 Webseite

Die Ehrenamtlichen der Hospizgruppe Gerresheim begleiten schwerkranke und trauernde Menschen. Ziel ist es, Personen in diesen besonderen Lebenssituationen nicht alleine zu lassen und dem Gefühl von Einsamkeit entgegenzuwirken. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen schenken Zeit, Trost und ein offenes Ohr. Dies geschieht in Einzelbegleitungen aber auch in Gruppenangeboten wie dem Trostcafe, dem Frühstück für Trauernde oder der geschlossenen Trauergruppe. In diesen Gruppen finden Begegnungen mit Menschen statt, die ähnliche Erfahrungen erlebt haben und damit nicht alleine sind. Im geschützten Rahmen kann ein gemeinsamer Austausch oder Einzelgespräch stattfinden.

Unser Ev. Friedhof Haspe - ein Ort der Begegnung Ev. Kirchengemeinde Haspe Hagen 58135 Frankstraße 9 0173 2914034 Webseite

Seit 2021 öffnen wir, eine kleine Gruppe Ehrenamtlicher, in den Sommermonaten jeden Sonntagnachmittag für Besucher/innen die kleine Kapelle auf unserem Ev. Friedhof in Haspe. Der Sonntag ist oft der einsamste Tag für alleinstehende Menschen. Eine Besucherin sagte mal zu uns: „Ich freue mich jetzt immer auf den Sonntag. Es tut so gut, dass ihr da seid.“ Dann kam im Herbst 2022 die Frage auf: „Was machen wir in den langen Wintermonaten, wenn ihr nicht da seid?“ So richteten wir in den Räumen der Friedhofsverwaltung ein kleines „Friedhofscafé“ ein, das wir das ganze Jahr über an jedem 1. Sonntag im Monat von 15.00 - 17.00 Uhr öffnen. Bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen treffen sich 20 - 30 Besucher/innen in gemütlicher Runde zum „Plausch“. Seit September 2024 nehmen wir an der Initiative „2000 x 1000 - NRW gegen Einsamkeit“ teil. In diesem Rahmen bieten wir zusätzlich an jedem 3. Sonntag im Monat in den gleichen Räumen ein Kreativangebot an, welches ebenfalls großen Anklang findet.

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Aktuelle Top-Meldungen

10/10/2024

Mit einem „Wettbewerb der Ideen“ können Interessierte ihre Ideen für den Aktionsplan...

Bis zum Ende des Jahres 2024 plant die Landesregierung, den ersten Aktionsplan gegen Einsamkeit in Nordrhein-Westfalen vorzulegen. Von Bürgerinnen und Bürgern bis zu Verbänden können alle den Plan unterstützen: einfach eine Idee einreichen und im besten Fall Teil des Aktionsplans werden.

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  • Video: Land NRW

03.04.2024

Rikscha fahren, wertvolle Gespräche führen, neue Beziehungen entstehen lassen: Das alles bietet das Projekt „Flaniermobil – Radeln ohne Alter“ der Caritas Aachen. Ehrenamtliche Piloten fahren Seniorinnen und Senioren sowie andere Menschen, die nicht mehr selbst in die Pedale treten können, an ihr Ziel. Gemeinsam sammeln Passagiere und Piloten im Flaniermobil schöne Stunden – da bleibt keine Zeit für Einsamkeit.

  • 1:15
  • Video: Land NRW

27.02.2024

Um ältere Menschen in Kontakt und in einen Austausch zu bringen und gleichzeitig bereits die Jüngsten in unserer Gesellschaft für das Thema zu sensibilisieren, engagiert sich das Malteser-Projekt „Alter Falter“ in Münster gegen Einsamkeit. Ein gelungenes Beispiel für Unterstützung, Aufklärung und Kontaktaufnahme und nur eine von vielen Initiativen gegen Einsamkeit in Nordrhein-Westfalen.

Ministerpräsident Hendrik Wüst

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„Einsam kann sich jeder fühlen, unabhängig von Alter und Einkommen, vom Geschlecht oder sogar davon, wie viele Menschen man um sich herum hat.

Die wenigsten reden darüber, einsam zu sein und darunter zu leiden. Es scheint, als haftet dem Thema ein Stigma an. Mit gravierenden Folgen.

– Ministerpräsident Hendrik Wüst

Definition von Einsamkeit

Eine der renommiertesten Einsamkeitsforscherinnen, Frau Prof. Dr. Luhmann definiert Einsamkeit wie folgt: „Einsamkeit wird definiert als eine wahrgenommene Diskrepanz zwischen den gewünschten und den tatsächlichen sozialen Beziehungen.“

Man kann zum Beispiel allein sein, aber nicht einsam, aber auch unter Menschen sein und sich trotzdem einsam fühlen. Es kommt immer auf die Qualität der Verbindungen an.

Risikofaktoren

Erst in jüngster Zeit werden in der Einsamkeitsforschung neben individuellen Faktoren, die Einsamkeit auslösen können, zum Beispiel Arbeitslosigkeit, Armut, Migrationshintergrund, Partnerlosigkeit, einfache Bildung und gesundheitliche Einschränkungen, auch räumliche Faktoren (zum Beispiel Mangel an Grünflächen, Freizeitangeboten) in den Blick genommen. Einsamkeit ist ein Phänomen, das alle Menschen betreffen kann. Umso wichtiger ist es, die Risikofaktoren weiter zu erforschen.

Als Beschleuniger der Entwicklung kann die Covid-19 Pandemie gesehen werden. Während des ersten Lockdowns kam es beispielsweise zu einem sprunghaften Anstieg der einsamen Menschen in Deutschland. Während dieses Zeitraums waren 40, 1 Prozent der Menschen in Deutschland manchmal einsam.

Umso wichtiger ist es, die Risikofaktoren weiter zu erforschen.

Von Einsamkeit besonders betroffene Gruppen

Die Landesregierung wird alle von Einsamkeit Betroffenen ansprechen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder sozialer Schicht. Denn Einsamkeit ist keine reine Frage des Alters. Sie tritt in allen Altersgruppen auf. Vulnerable bzw. gefährdetste Gruppen sind unter anderem Jugendliche bzw. junge Erwachsene, ältere Menschen (älter als 75 Jahre), Alleinerziehende, Menschen in Umbruchsituationen und Menschen mit Migrationshintergrund.

Folgen von chronischer Einsamkeit

Im Abschlussbericht der Enquetekommission (PDF, 5 MB) heißt es, Einsamkeit könne genauso schädlich sein wie der Konsum von 15 Zigaretten am Tag, wie Alkoholmissbrauch oder Übergewicht. Das bedeutet, dass chronische Einsamkeit eine messbare Auswirkung auf die seelische und körperliche Gesundheit haben kann. Und Einsamkeit hat auch eine politische Dimension: Wer einsam ist, steht der Gesellschaft und auch unserer Demokratie distanzierter gegenüber. Deshalb ist es unserer aller Aufgabe, Einsamkeit zu begegnen.

Die Stabstelle I P 3 „Einsamkeit“ wurde im Oktober 2022 im Geschäftsbereich des Ministerpräsidenten geschaffen, um dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe – der Eindämmung von Einsamkeit – Rechnung zu tragen. Dem Kampf gegen Einsamkeit hat die nordrhein-westfälische Landesregierung damit erstmals Priorität auf der politischen Agenda eingeräumt. Damit ist Nordrhein-Westfalen bundesweit Vorreiter.

Fünf-Säulen-Modell

Mit einem Fünf-Säulen-Modell und unter Einbindung von Wissenschaft und anderen Akteuren begegnen wir Einsamkeit in unserem Land.

Fünf-Säulen-Modell gegen Einsamkeit

1. Säule: Phänomen Einsamkeit weiter erschließen

Die Zahl der Menschen in Nordrhein-Westfalen, die unter Einsamkeit leiden, hat während der Pandemie zugenommen. Es ist davon auszugehen, dass von diesem Anstieg Jugendliche und junge Erwachsene sowie Eltern kleiner Kinder besonders betroffen sind. Neben der Gruppe der älteren Menschen (älter als 75 Jahre) sind Jugendliche und junge Erwachsene besonders häufig von erhöhtem Einsamkeitsempfinden betroffen. Über das Einsamkeitsempfinden, Risikofaktoren und Schutzmechanismen bei Jugendlichen und jungen Erwachsene ist hingegen noch wenig bekannt. In vielen Ländern, in denen Strategien gegen Einsamkeit entwickelt werden, stehen vor allem ältere Menschen als Zielgruppe im Fokus. Maßnahmen zur Einsamkeitsprävention bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen gibt es bisher sehr wenig.

Deshalb braucht es insbesondere mehr wissenschaftliche Daten zum Anstieg von Einsamkeit bei der jungen Generation und ihren Ursachen. Die Landesregierung wird unter anderem eine Studie in Auftrag geben, die den Anstieg von Einsamkeit bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen untersucht, um gezielt früh wirksame Strategien zur Prävention bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu entwickeln. Neben der neuen Fokussierung auf die junge Generation wird die Landesregierung die Zielgruppe der älteren Menschen und weiterer vulnerabler Gruppen parallel im Blick behalten. Im Fokus steht dabei die Einsamkeitsprävention. Die Landesregierung wird sich kontinuierlich weiter mit Expertinnen und Experten austauschen und auf dessen Grundlage zielgenaue Maßnahmen (weiter-)entwickeln.

2. Säule: Sensibilisieren der Öffentlichkeit

Als zweite Säule soll durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit weiter sensibilisiert und enttabuisiert werden. Die Botschaft ist: Jede und Jeder kann etwas gegen Einsamkeit tun – schon mit kleinen Gesten. Die Landesregierung hat Ende 2022 die Stabstelle Einsamkeit in der Staatskanzlei eingesetzt. Die Stabstelle arbeitet ressortübergreifend und übernimmt zentrale Koordinationsaufgaben. Sie sorgt für weitere Vernetzung innerhalb der Landesregierung und außerhalb mit Initiativen, Organisationen und gesellschaftlichen Gruppen, die sich der Eindämmung von Einsamkeit verschrieben haben. Im Dezember 2022 hatte sich der Ministerpräsident zum Auftakt der Arbeit der Stabstelle mit Expertinnen und Experten und Landtagsabgeordneten, die Teil der Enquete-Kommission waren, über das Thema und seine Herausforderungen ausgetauscht. Diesen Dialog mit Expertinnen und Experten wird der Ministerpräsident kontinuierlich fortsetzen.

Zum Sensibilisieren gehört auch der Besuch von Initiativen, um die öffentliche Wahrnehmung zum Thema Einsamkeit zu stärken und bestehende Hilfs- und Unterstützungsangebote bekannter zu machen (Beispiel: Hospitanz des Ministerpräsidenten bei der Einsamkeitshotline für Ältere Menschen „Silbernetz“ am 2. Juni 2023 in dem zentrum-plus der AWO Düsseldorf).

3. Säule: Identifikation von Best Practices

Die Landesregierung wird bestehende Projekte und Initiativen zur Einsamkeitsbekämpfung und Einsamkeitsprävention in Nordrhein-Westfalen auf einer Online-Plattform zusammenführen – für eine bessere Vernetzung und für bessere Zugänge für Betroffene, Beteiligte und Interessierte. Dabei sucht die Landesregierung den engen Dialog mit dem Bund und den anderen Ländern. Auch der Erfahrungsaustausch mit Japan, den Niederlanden, und Großbritannien steht im Vordergrund, die mit eigenen Ministerien bzw. Kampagnen Vorreiter bei der Eindämmung von Einsamkeit sind. So hat Ministerpräsident Hendrik Wüst im Juni 2023 während seiner Reise nach Japan gezielt Gespräche zum Thema Einsamkeit geführt und Initiativen, die Einsamkeit bekämpfen, besucht.

4. Säule: Entwicklung niederschwelliger Maßnahmen

Die Landesregierung wird zudem die Zusammenarbeit mit bereits bestehenden Initiativen stärken, eigene niedrigschwellige Maßnahmen weiterentwickeln und Neue anstoßen. Durch die Bündelung von bereits bestehenden Maßnahmen unter Einbindung aller Resorts will die Landesregierung erreichen, dass das Thema Einsamkeitsprävention stärker in den in Frage kommenden Förderprogrammen des Landes verankert und damit eine Weiterentwicklung der Hilfsinfrastruktur möglich wird. Das Ziel ist die Schaffung eines Aktionsplans gegen Einsamkeit.

5. Säule: Unterstützung von Aktiven und Ehrenamtlichen vor Ort

Ehrenamtlich engagierte Menschen leisten in Nordrhein-Westfalen bereits einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Einsamkeit. Sie will die Landesregierung weiter stärken und fördern. Sport und Ehrenamt sind dabei wichtige Pfeiler, um ein starkes Bündnis gegen Einsamkeit zu schmieden.

Studie „Einsamkeit unter Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen nach der Pandemie“

Einsamkeit unter Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen nach der Pandemie

24.11.2023

Prof. Dr. Maike Luhmann et al. (2023)

Einsamkeit wurde lange Zeit vor allem als ein Problem des hohen Alters betrachtet. Doch mit der CO- VID-19-Pandemie wurde vielen bewusst, dass Einsamkeit Menschen jeden Alters treffen kann. Besonders stark scheinen die Auswirkungen der Pandemie für Jugendliche und junge Erwachsene zu sein. Mit dieser von der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalens (NRW) beauftragten Studie sollen einige Lücken im empirischen Forschungsstand zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen geschlossen werden, mit einem besonderen Fokus auf NRW.

  • 0:44
  • Video: Land NRW

24.11.2023

Ruhr-Universität Bochum

  • 2:00
  • Video: Land NRW

24.11.2023

Psychologin und Podcasterin


Impulspapier: „Jung und einsam – Internationale Perspektiven für ein neues politisches Handlungsfeld“

Bertelsmann Stiftung (Hrsg.) / Leonie Schwichtenberg, Karenina Schröder, Michael Seberich

Aktuelle Studien zeigen, dass junge Menschen zwischen 16 und 30 Jahren eine der am stärksten von Einsamkeit betroffenen Gruppen weltweit sind. In dem Kooperationsprojekt von Liz Mohn Stiftung, Bertelsmann Stiftung und Landesregierung wurde untersucht, wie andere Länder Jugendeinsamkeit bekämpfen. Die Publikation liefert zehn Handlungsempfehlungen für die Politik in Deutschland, die auf dem von Ministerpräsident Hendrik Wüst initiierten Einsamkeitskongress am 6. Juni 2024 in der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen vorgestellt wurden. Weitere Informationen

Download (PDF, Deutsch, 3 MB)

Download (PDF, Englisch, 3 MB)

„Menschen fehlt Gesellschaft
und der Gesellschaft fehlen Menschen.“

– Ministerpräsident Hendrik Wüst

Kontaktdaten „Stabsstelle Einsamkeit“

Um dem wachsenden Phänomen der Einsamkeit besser begegnen zu können, hat die Landesregierung als erstes und einziges Bundesland die „Einsamkeit“ im Geschäftsbereich des Ministerpräsidenten eingerichtet. Damit setzen wir eine der zentralen Handlungsempfehlungen der Enquetekommission um.

Sina Breitenbruch-Tiedtke
Referatsleiterin
Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen
Stabsstelle Einsamkeit
Horionplatz 1
40213 Düsseldorf
Telefon: 0211 / 837-1302
E-Mail: sina.breitenbruch-tiedtke@stk.nrw.de 

Marc Zabel
Referent
Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen
Stabsstelle Einsamkeit
Horionplatz 1
40213 Düsseldorf
Telefon: 0211 / 837-1675
E-Mail: Marc.Zabel@stk.nrw.de