Helge Schneider ist Träger des Kunstpreises NRW 2023
Er ist Musiker, Kabarettist, Regisseur, Autor & Maler. Er ist legendäres Multitalent und selbst ein Gesamtkunstwerk – und jetzt ist er auch Träger des Kunstpreises NRW. Herzlichen Glückwunsch, Helge Schneider!
Am 20. November 2023 haben Ministerpräsident Hendrik Wüst und Kulturministerin Ina Brandes ein Multitalent des kreativen Schaffens mit dem Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet: Helge Schneider – Musiker, Kabarettist, Regisseur, Autor und Maler – überzeugte die Jury vor allem mit seiner herausragenden musikalischen Begabung und seinem Improvisationstalent. Seit Jahrzehnten begeistert der 68-Jährige aus Mülheim an der Ruhr sein Publikum mit dem Konzept der gespielten Konzeptlosigkeit und verwischt dabei die Grenzen zwischen Konzert und Kabarett. Besonders diese Grenzüberschreitungen haben die neue Jury um Kulturministerin Ina Brandes überzeugt.
„Helge Schneider hat die Improvisation zur Perfektion getrieben“, so Ministerpräsident Hendrik Wüst in seiner Laudatio auf den Preisträger. Wie kaum ein anderer stehe er für die kreative Entfaltung von Künstlerinnen und Künstlern. „Helge Schneider hat über sich selbst gesagt: ‚Ich weiß genau, ich kann durch KI nicht ersetzt werden‘. In der Tat: Eine Technik, die darauf beruht, das wahrscheinlichste nächste Wort zu errechnen, muss an Helge Schneider scheitern. Die Improvisationskunst von Helge Schneider ist einfach einzigartig. Sich selbst bezeichnet er treffend als einen, der „Sinn im Unsinn“ findet. Mit all dem ist Helge Schneider eine Bereicherung für Nordrhein-Westfalen – und weit darüber hinaus“, so der Ministerpräsident.
Helge Schneider
Helge Schneider wurde 1955 in Mülheim an der Ruhr geboren. Bereits als Kind lernte er Klavier und Cello. Wegen seiner außergewöhnlichen Begabung wurde der Schulabbrecher zum Klavierstudium am Duisburger Konservatorium der Folkwang Universität angenommen, gab das Studium allerdings auf. Ein Auftritt als „Die singende Herrentorte“ 1994 in der Fernsehsendung „Wetten, dass..?“ ließ sein Lied „Katzeklo“ in die deutschen Charts aufsteigen. Schneider, der mehrere Instrumente spielt und in der Jazzmusik zu Hause ist, hat bislang 16 Studioalben veröffentlicht und mit so unterschiedlichen Musikerinnen und Musikern wie Udo Lindenberg, Chilly Gonzales, Fehlfarben, Sido und Doro Pesch zusammengearbeitet. Als Musiker und Schauspieler war Helge Schneider in den 80er-Jahren an Filmen von Christoph Schlingensief und Werner Nekes beteiligt. Zwischen 1993 und 2013 drehte Helge Schneider fünf eigene Kinofilme, darunter zwei Krimis um „00 Schneider“. Die Romanvorlage stammt aus der eigenen Feder. Erst vor wenigen Tagen erschien „Stepptanz“ – ein weiterer Band aus der „Kommissar-Schneider“-Reihe.
Kulturministerin Ina Brandes: „Helge Schneider ist ein Segen für die Kulturlandschaft in Nordrhein-Westfalen. Sein Witz, seine Selbstironie, sein einzigartiger Humor, seine Lust zu überraschen und zu provozieren und seine immer unbeschwerte Leichtigkeit ziehen sich durch sein Schaffen. Seine vielfältigen Talente als Autor, Maler, Schauspieler, Kabarettist und Musiker sind Vorbild und Motivation für viele junge Menschen, sich selbst auszuprobieren. Möge der Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen Ansporn sein, uns weiter zum Lachen zu bringen.“
Der Kunstpreis NRW
Der Kunstpreis Nordrhein-Westfalen würdigt herausragende Leistungen zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler und ist mit 25.000 Euro dotiert. Er wird im dritten Jahr in Folge verliehen. Erste Preisträgerin war die bildende Künstlerin Mary Bauermeister. Im vergangenen Jahr wurde der Bühnenbildner und Regisseur Johannes Schütz geehrt. Der Preis wird an bedeutende Kunstschaffende oder Künstlerkollektive mit enger Beziehung zum Land Nordrhein-Westfalen verliehen. Kulturministerin Ina Brandes, die der Jury vorsitzt, hat fünf Expertinnen und Experten der Sparten Baukunst, Musik, Literatur, Darstellende Kunst und Visuelle Künste in das Gremium berufen: die Rektorin der Düsseldorfer Kunstakademie, Prof. Dr. Donatella Fioretti, den Komponisten und Oscar-Preisträger Volker Bertelmann (Hauschka), den Autor, Journalisten und Kurator Florian Illies, den Gründer der Pina Bausch Foundation Salomon Bausch sowie die Künstlerin Anys Reimann.