Neue Pflegestatistik: Nordrhein-Westfalen hat eine starke pflegerische Versorgung

Minister Laumann: Reform auf Bundesebene muss gerade die häusliche Pflege besser unterstützen

11. Dezember 2024
Schützende Hände

Nach der neuesten Erhebung von Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) ist die Zahl der Pflegebedürftigen in Nordrhein-Westfalen deutlich gestiegen: von 1,19 Millionen im Jahr 2021 auf 1,39 Millionen pflegebedürftigen Menschen im Jahr 2023.

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Nach der neuesten Erhebung von Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) ist die Zahl der Pflegebedürftigen in Nordrhein-Westfalen deutlich gestiegen: von 1,19 Millionen im Jahr 2021 auf 1,39 Millionen pflegebedürftigen Menschen im Jahr 2023. Während der Anstieg der vollstationär versorgten Menschen dabei vergleichsweise gering ausgefallen ist (plus 1,3 Prozent), stieg die Zahl der Menschen, die im häuslichen Umfeld versorgt werden und ausschließlich Pflegegeld beziehen, um fast 25 Prozent. Insgesamt ist der Anteil der im häuslichen Umfeld Versorgten an allen Pflegebedürftigen von 86,0 Prozent auf 87,8 Prozent gestiegen. 

„Die neuesten Zahlen zeigen meiner Meinung nach sehr deutlich: Nordrhein-Westfalen hat eine starke pflegerische Versorgung. Zugleich macht die Statistik auch noch einmal klar, dass wir die häusliche Pflege noch mehr als bisher unterstützen müssen. Hier übernehmen größtenteils Angehörige die Versorgung, zum Teil unterstützt durch Nachbarn, Ehrenamtliche und Freunde. Einen Beitrag leisten hier beispielsweise die ergänzenden Unterstützungsangebote. In Nordrhein-Westfalen haben wir mit 4.500 Unterstützungsangeboten im Alltag ein vielfältiges Angebot geschaffen. Hinzu kommt die niedrigschwellig ausgestaltete Nachbarschaftshilfe. Über den neu aufgestellten Landesförderplan können sich ältere Menschen, pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen in Nordrhein-Westfalen auch weiterhin auf ein gut ausgebautes Netz an Unterstützungsstrukturen verlassen – im Bereich der Pflegeselbsthilfe, der Wohnberatung, der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf, den Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz sowie im Bereich der Landesseniorenpolitik. Für 2025 sollen hierfür voraussichtlich fast 10 Millionen Euro zur Verfügung stehen“, erklärt Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.

Er verweist zudem auf die Förderung des Pflegenachwuchses: Im Haushaltsplanentwurf 2025 sind mehr als 30 Millionen Euro dafür vorgesehen, um bis zu 4.300 landesgeförderte Ausbildungsplätze in der Pflegefachassistenz zu ermöglichen. Zudem soll die in Nordrhein-Westfalen erfolgreich eingeführte Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann in 2025 mit mehr als 125 Millionen Euro durch das Land mitfinanziert werden. 

„Durch die öffentliche Hand werden außerdem Investitionskosten der voll- und teilstationären Pflegeeinrichtungen und der ambulanten Dienste übernommen. Im Jahr 2023 wurden für die Förderung rund 708 Millionen Euro in die Hand genommen. Die Fördersumme allein für ambulante Dienste belief sich auf 90 Millionen Euro. In keinem anderen Bundesland gibt es eine so umfangreiche InvestitionskostenförderungDas sind immense Summen, die hier investiert werden“, sagt Laumann.

Laumann erinnert zugleich an den demographischen Wandel und die Dringlichkeit einer Pflegereform auf Bundesebene: „An der grundsätzlichen Entwicklung einer immer weiter steigenden Zahl an pflegebedürftigen Menschen kann niemand etwas ändern. Was man aber ändern kann, sind die Rahmenbedingungen der Versorgung. Hier fordere ich schon seit längerem eine grundlegende Reform auf Bundesebene – finanziell, personell, strukturell. Die nächste Bundesregierung muss hier schleunigst handeln und gerade der häuslichen Pflege den Rücken stärken. Hierbei gilt es insbesondere, einen inzwischen nur noch schwer überschaubaren Leistungsdschungel so zu reformieren, dass pflegerische Leistungen und Entlastungsleistungen einfacher und flexibler in Anspruch genommen werden können und da ankommen, wo sie benötigt werden.“

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