Verzicht auf Tierversuche: Land fördert Projekt für Ersatzmethoden mit einer Million Euro

Ministerin Schulze: Alternative Testverfahren immer öfter möglich

11. Oktober 2015

Die Zahl der Tierversuche verringern und alternative Testmethoden entwickeln: Das ist Ziel des Projektes CERST am Leibniz-Institut für Umweltmedizinische Forschung (IUF) in Düsseldorf. CERST steht für Centrum für Ersatzmethoden zum Tierversuch.

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Die Zahl der Tierversuche verringern und alternative Testmethoden entwickeln: Das ist Ziel des Projektes CERST am Leibniz-Institut für Umweltmedizinische Forschung (IUF) in Düsseldorf. CERST steht für Centrum für Ersatzmethoden zum Tierversuch. Das NRW-Wissenschaftsministerium unterstützt die Initiative zunächst mit 200.000 Euro für 2015. Insgesamt wurden eine Million Euro bis 2019 in Aussicht gestellt (vorbehaltlich der Zustimmung durch den Haushaltsgesetzgeber). Damit soll ein wichtiger Beitrag zur Reduzierung von Tierversuchen geleistet werden.
 
„Langfristig sollen Tierversuche möglichst vollständig ersetzt werden", sagte Wissenschaftsministerin Svenja Schulze. "Immer öfter stellt sich heraus, dass wichtige Erkenntnisse auch ohne Tierversuche gewonnen werden können. Zudem sind neue, alternative Testverfahren häufig auch leichter durchzuführen und finanziell günstiger".
 
Leiterin des Projektes CERST ist Prof. Dr. Ellen Fritsche. Die Forscherin wurde national und international mehrfach für ihre Arbeiten zur Einschränkung von Tierversuchen ausgezeichnet. Sie stellt mit ihrer Professur im Fach Umweltmedizinische Toxikologie an der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität den Wissenstransfer in die Lehre sicher.
 
Das Ziel eines aktuellen Projektes ist es, eine Methode zu entwickeln, mit der unter Verzicht auf Tierversuche untersucht werden kann, ob und wie Medikamente und Chemikalien die Entwicklung von Ungeborenen und Kleinkindern beeinflussen können. Hierbei sollen menschliche induzierte pluripotente Stammzellen verwendet werden, die aus menschlichen Hautzellen gewonnen werden können.
 
Auch an anderen Hochschulen und Einrichtungen wird an Alternativ- und Ergänzungsmethoden zu Tierversuchen geforscht. Neben der Toxikologie setzt auch die Medizin große Hoffnungen auf neue Ansätze mit diesen Stammzellen. Ihre Entwicklung wurde 2012 mit dem Nobelpreis für Medizin honoriert.
 

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