Ministerin Steffens: Landesweite Aktionen für verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol an Karneval werden verstärkt

1. Februar 2016

Zur Verhinderung von Alkoholmissbrauch gibt es während der Karnevalszeit landesweit wieder verstärkt Aktionen und Aktivitäten. Neben allgemeinen Maßnahmen, die sich generell an die Bevölkerung richten, wenden sich spezielle Aktivitäten direkt an Jugendliche.

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Zur Verhinderung von Alkoholmissbrauch gibt es während der Karnevalszeit landesweit wieder verstärkt Aktionen und Aktivitäten. Neben allgemeinen Maßnahmen, die sich generell an die Bevölkerung richten, wenden sich spezielle Aktivitäten direkt an Jugendliche. Die Aktionen vor Ort mit Slogans wie „Feiern statt Rei(h)ern“, „Keine Kurzen für Kurze“ oder „Tanzen ist schöner als torkeln“ werden in der Regel gemeinsam von Präventionsfachkräften aus der Suchtberatung sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Jugend-, Gesundheits-, Ordnungsämtern und Polizei durchgeführt.

„Karneval als ein Fest der Freude sollte nicht durch erhöhten Alkoholkonsum getrübt werden. Deshalb werden landesweit die Aktivitäten zur Verhinderung von Komasaufen insbesondere bei Kindern und Jugendlichen verstärkt", kündigte Gesundheitsministerin Barbara Steffens in Düsseldorf an.

Die zahlreichen Aktivitäten wollen einerseits mit originellen Angeboten zur Sensibilisierung für die Risiken des Alkoholmissbrauchs beitragen, andererseits wird aber auch mit stärkeren Kontrollen durch Ordnungsämter, Jugendämter und Polizei auf Sicherheit und die Einhaltung der Jugendschutzgesetze geachtet. Im Rahmen spezieller Aktionen und Infoveranstaltungen wird für einen kritischen Umgang mit Alkohol geworben und bei speziellen Partys für Jugendliche gleichzeitig Alternativen zum Alkoholkonsum geboten.

Im Rahmen der Landeskampagne „Sucht hat immer eine Geschichte“ gibt es kostenlose Info-Materialien für Jugendliche und Eltern sowie entsprechende Plakate zum Thema Alkoholmissbrauch auf der Internetseite www.suchtgeschichte.nrw.de. Spezielle Info-Cards, die sich gezielt an Jugendliche wenden und auf besondere Risiken des Alkoholmissbrauchs bei Mädchen und Jungen hinweisen, werden zur regionalen Verteilung von der Landeskoordinierungsstelle für Suchtvorbeugung der ginko-Stiftung für Prävention angeboten.

Beispiele für Aktivitäten in den Hochburgen des Karnevals:

  • Köln: Im Rahmen der Kampagne „Keine Kurzen für Kurze“ sind verstärkt mobile Teams (Streetworkerinnen und -worker) in der Innenstadt unterwegs, um als Ansprechpartnerinnen und -partner für Belange der anwesenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen (z.B. karnevalsbedingte Partnerschaftsprobleme, übersteigerter Alkohol- oder Drogenkonsum, Erschöpfungszustände, Diebstähle und Raub) präsent zu sein und bei kritischen Zuständen einzugreifen. Unterstützung finden die Teams durch Fachkräfte der Initiative „Klarkommen! Chancen bieten durch Prävention vor Ort“, die sich an straffällig gewordene minderjährige Flüchtlinge und junge Erwachsene aus nordafrikanischen Ländern wendet. Darüber hinaus gibt es wieder das Jugendpartyangebot „Kölle Alarm“ und zahlreiche Aktionen für Schülerinnen und Schüler und deren Eltern an Kölner Schulen sowie den Schulen im Rhein-Erft-Kreis, die den überhöhten Alkoholkonsum auf vielfältige Art und Weise thematisieren.
  • Düsseldorf: Ab „Altweiberfastnacht“ ist in Alt- und Innenstadt wieder ein mobiles Team unterwegs, dass im Rahmen des Projekts „Standfest. Dein Wille gegen Promille“ gezielt Jugendliche anspricht, Infopakete verteilt und anhand diverser Mitmachaktionen zum kritischen Umgang mit Alkohol auffordert.
  • Bonn: Präventionsfachkräfte sind dort mit dem „Event Sprinter“ und einer Vielzahl an Angeboten unterwegs und beraten und begleiten Jugendliche bei vier Karnevalevents (Veedelszoch in Tannenbusch und in Ippendorf, Weiberfastnacht am Beueler Rheinufer und Rosenmontagsumzug in Bonn).
Der Schutz der jugendlichen Karnevalisten steht auch im Vordergrund der Aktion „Take Care – Safer Karneval 2016“ von der Fachstelle für Suchtvorbeugung der Suchthilfe gGmbH Leverkusen. So erhalten Schulen Materialien für den Unterricht, verteilt werden auch „Survival Packs“ mit Infocards „Alkohol“, Kontaktkarte der Jugendberatung, Kondom, „Kotztüte“, Kaugummi und Traubenzucker.

Auch außerhalb traditioneller Karnevalshochburgen gibt es viele Aktionen und Angebote, die zur Verhinderung von Alkoholmissbrauch gerade bei Jugendlichen beitragen sollen. Dazu gehören alkoholfreie Discos und alternative Karnevalsveranstaltungen für Jugendliche, u.a. in Arnsberg, Düren, Heinsberg, Lennep, Ratingen und Lindlar. Außerdem gibt es unterschiedliche Veranstaltungen und Aktionen unter dem Leitsatz „Tanzen ist schöner als Torkeln“ in den Kreisen Soest und Steinfurt und im gesamten Rheinisch-Bergischen Kreis.

Ebenso umfangreich sind die Maßnahmen in Münster, wo sich die städtische Präventionskampagne unter dem Leitsatz „Voll ist out“ sowohl an Jugendliche und deren Eltern als auch an Gaststätten, Handel und Gewerbe richtet.

In Mülheim a. d. Ruhr stehen die suchtpräventiven Karnevalsaktionen wieder unter dem Motto „Feiern statt Rei(h)ern“ und beinhalten bereits im Vorfeld u.a. Theateraufführungen, Aktionstage, Infoveranstaltungen für Eltern, Projekttage an Schulen sowie verstärkte Jugendschutzkontrollen während des Rosenmontagszuges.

Weitere Maßnahmen wie Informationsveranstaltungen für Karnevalsvereine, Infoabende für Eltern (zum Teil in Kooperation mit der Polizei), Projekttage, Plakataktionen, Aufkleber, Infopostkarten, Wettbewerbe, Theateraufführungen, sowie verstärkte Jugendschutzkontrollen laufen u.a. in Aachen, Dinslaken, Euskirchen, Gütersloh, Hattingen, Mönchengladbach, Recklinghausen, Rietberg, Viersen, Wesel, im Kreis Warendorf, im Kreis Heinsberg und in der StädteRegion Aachen.

Im Kreis Warendorf wird der Gewinnerspot eines Radiospotwettbewerbs für Jugendliche zum Thema Alkoholmissbrauch von einem regionalen Radiosender ausgestrahlt.

Erfreulich ist es, dass mittlerweile auch zahlreiche Karnevalsvereine vor Ort Aktionen unterstützen und sich aktiv an den Maßnahmen zur Alkoholprävention beteiligen. Jugendliche, die dennoch aufgrund von  Alkoholmissbrauch im Krankenhaus landen, werden gerade in den Karnevalshochburgen im Rahmen des Alkoholpräventionsprogramms „Hart am Limit“ (HaLT) von speziellen Präventionsfachkräften betreut.

Adressen von Präventionsfachstellen sowie weitere Hinweise zu Infomaterialien finden sich auf der Internetseite der ginko-Stiftung für Prävention www.ginko-stiftung.de.

Kontakt für nähere Informationen zu den einzelnen Maßnahmen:

Dr. Hans-Jürgen Hallmann,
Landeskoordinierungsstelle Suchtvorbeugung NRW
Kaiserstr. 90, 45468 Mülheim a. d. Ruhr, Tel. 0208 – 30069-41,
E-Mail: j.hallmann@ginko-stiftung.de

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