Minister Remmel: Innovative Ideen für die Umweltwirtschaft kommen aus NRW

Umwelt- und Klimaschutzminister Remmel zeichnet Gewinner des Gründungswettbewerbs KUER aus

26. November 2015

Die Landesregierung sieht in der Umweltwirtschaftsbranche hohes Wachstumspotenzial für die heimische Wirtschaft und will sie deshalb bei der Erschließung neuer Märkte unterstützen.

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz

Die Landesregierung sieht in der Umweltwirtschaftsbranche hohes Wachstumspotenzial für die heimische Wirtschaft und will sie deshalb bei der Erschließung neuer Märkte unterstützen. Umwelt- und Klima­schutzminister Johannes Remmel hat die Gewinner des Gründungswettbewerbs KUER (Klima, Umwelt, Energieeinsparung und Ressourcenschonung) in Düsseldorf ausgezeichnet: „Ich bin begeistert über so viel Ideenreichtum und Innovationskraft. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs haben bewiesen, dass Umwelt- und Klimaschutz absolut wirtschaftstauglich sind. Ihre Ideen sind Treiber für die ökologische und ökonomische Erneuerung unseres Landes. Aus NRW kommen die Impulse, die neue Arbeitsplätze in der Zukunftsbranche Umweltwirtschaft schaffen.“
 
Der KUER-Gründungswettbewerb umfasste drei Phasen und startete im Mai 2014. Er wird gefördert durch Mittel des Umweltministeriums Nord­rhein-Westfalen und der Europäischen Union, Träger und Ausrichter ist die Startbahn Ruhr. Insgesamt haben 65 Teams seit Mai 2014 den KUER-Gründungswettbewerb durchlaufen. Umweltminister Remmel hat nun nach dem dritten Durchlauf des Wettbewerbs diese drei Siegerprojekte gekürt:
 
Platz 1: hoverStorage (Duisburg)
Fast die gesamte industrielle Kleinteil- und Paketlagerung basieren auf einer Lagerhaltung mithilfe automatisierter Hochregallager. Typische verwendete Regal-Bediengeräte haben eine Nutzlast von 20 bis 50 Kilogramm, wiegen aber selbst eine bis zwei Tonnen. Das Start-up hoverStorage des Gründerteams Dr. Tobias Bruckmann, Jens Diepenbruck und Arnim Spengler hat auf Basis eines sogenannten Seilroboters eine innovative Lösung eines Regal-Bediengeräts entwickelt, bei der ein System von acht verspannten und computergesteuerten Seilen die Aus- und Einlager-Vorrichtung vor dem Regal bewegt. Hierdurch wird das System schneller und effizienter.
 
Platz 2: TruckSack/Aachen Dymamics (Aachen/Wuppertal)
Ein Problem des individuellen Güterverkehrs ist die schlechte Aerodynamik der LKW im Heckbereich. Die kubisch abschließenden Hecks der Fahrzeuge verschwenden durch ihre schlechte Aerodynamik einen signifikanten Anteil ihres Kraftstoffs. Mohamed Fezazi und Abdullah Jaber von Aachen Dynamcis entwickelten und produzierten pneumatische Luftleitsysteme, um die Aerodynamik von Nutzfahrzeugen zu verbessern. Die ausgeklügelte Form des sogenannten „TruckSack" vermindert den Luftmassentransport am Heck entscheidend und führt die Luftströmungen ohne Verwirbelung sanft um das Heck herum. Der Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs wird im Überlandverkehr signifikant gesenkt.
 
Platz 3: Trinkkost (Köln)
Björn Burkey, Timon Ortloff, Gennadi Schechtmann und Stefan Wickler haben TRINKKOST entwickelt: ein Bio-Nahrungsmittel in Pulverform. Mit Wasser vermischt wird ein Foodshake zubereitet, der eine voll­ständige Mahlzeit ersetzt. TRINKKOST soll nach Angaben der Entwickler den Körper mit Vitaminen, Mineralien und Nährstoffen versorgen. Alle Inhaltsstoffe sind natürlich, vegan, lactose- und glutenfrei.
 
Die Auszeichnung der KUER-Preisträgerinnen und Preisträger fand im Rahmen der Preisverleihung „Next Economy Award“ in Düsseldorf statt, die von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis ausgerichtet wurde.
 
Im Umweltwirtschaftsbericht NRW 2015 wurden Maßnahmen zur Innovations- und Wachstumsförderung als zentrale Handlungsansätze zur Stärkung der Umweltwirtschaft in Nordrhein-Westfalen empfohlen. „Wir haben hier Neuland betreten: Bundesweit erst- und einmalig konnte mit dem Gründungswettbewerb ein Konzept integraler Gründungsunterstützung für die Zukunftsbranchen Klima- und Umweltschutz, Energieeffizienz und Ressourcenschonung erprobt und evaluiert werden. Dabei handelte sich um den ersten und einzigen Gründungswettbewerb, der auf diese Branchen spezialisiert war“, erklärte Minister Remmel.

Die wichtigsten Ergebnisse des Umweltwirtschaftsberichtes NRW

Nordrhein-Westfalen ist Umweltwirtschaftsland Nr. 1 Nordrhein-Westfalen ist bundesweit der größte Anbieter von Produkten und Dienstleistungen der Umweltwirtschaft mit rund 320.000 Erwerbstätigen und 70 Milliarden Euro Umsatz.

Umweltwirtschaft ist ein zentrales Wachstumsfeld Zwischen 2009 und 2012 konnte die Umsatzentwicklung um 15,6 Prozent gesteigert werden. Zum Vergleich: In der NRW-Wirtschaft insgesamt legten die Umsätze um durchschnittlich 11,4 Prozent zu.

Umweltwirtschaft ist innovativ Allein für das Jahr 2012 konnten rund 1.500 umweltwirtschaftsrelevante Patentanmeldungen aus NRW identifiziert werden. Der Innovationsschwerpunkt der Patente lag im Bereich der digitalen Datenverarbeitung. Diese tragen unter anderem zur Erhöhung von Material- oder Energieeffizienz sowie zur Steuerung von Energiesystemen oder schonender Agrartechnik bei. Die Region mit den meisten Patentanmeldungen in der Umweltwirtschaft ist die MetropoleRuhr.

Umweltwirtschaft ist exportstark Mit Ausfuhren in Höhe von 8,53 Milliarden Euro (2012) nimmt der Export einen hohen Stellenmarkt innerhalb der Umweltwirtschaft ein, mit einem rasanten Anstieg zwischen 2009 und 2012 um 26 Prozent. Weltweit kommen die Betriebe aus NRW auf einen Marktanteil von 2,1 Prozent.

Umweltwirtschaft schafft Jobs

Die Umweltwirtschaft in NRW ist eine Wachstumsbranche. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg von 2009 bis 2012 mit 5,4 Prozent stärker an als in der Gesamtwirtschaft in Nordrhein-Westfalen.

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