Ministerpräsident Wüst bei Rüstungsunternehmen Northrop Grumman in Kalifornien – Startschuss für die Ausbildung von NRW-Fachkräften für Rheinmetall-Werk in Weeze

Ministerpräsident Wüst: Der Start: In Nordrhein-Westfalen wird Zeitenwende jetzt ganz konkret

17. April 2024
Skyline von Los Angeles in Sonnenuntergang

Ministerpräsident Hendrik Wüst hat am Dienstag, 16. April 2024, das Produktionswerk des Rüstungsunternehmens Northrop Grumman in Palmdale, Kalifornien, besucht.

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Ministerpräsident Hendrik Wüst hat am Dienstag, 16. April 2024, das Produktionswerk des Rüstungsunternehmens Northrop Grumman in Palmdale, Kalifornien, besucht. Dort hat er den Startschuss für ein Ausbildungsprogramm von nordrhein-westfälischen Fachkräften gegeben: Im Norden von Los Angeles werden ab sofort erfahrene Luftfahrtexperten der Rheinmetall Aviation Services GmbH aus Weeze ausgebildet. Sie sollen später als Multiplikatoren für die Ausbildung im Bereich der Mittelrumpf-Fertigung in Weeze dienen. Im Rheinmetall-Aviation-Werk in Weeze wird voraussichtlich ab 2025 der Mittelrumpf für F-35A Kampfjets gebaut. Die Ansiedlung des Unternehmens unterstreicht den Beitrag Nordrhein-Westfalens zur Zeitenwende und den Willen, an der Seite der Vereinigten Staaten von Amerika die Sicherheit in Europa zu erhalten.

Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Ohne Sicherheit kein Frieden und Wohlstand. Nordrhein-Westfalen und die Vereinigten Staaten von Amerika stehen als transatlantische Partner in schwierigen Zeiten fest zusammen und teilen gemeinsame Ziele: Freiheit für die Ukraine, Frieden in Israel und eine handlungsfähige NATO. Der Ausbildungsstart in Palmdale für Fachkräfte aus Nordrhein-Westfalen ist der Startschuss für die gesamte Produktion in Weeze. Damit zeigen wir deutlich: Nordrhein-Westfalen meint es ernst. Die Zeitenwende wird bei uns jetzt ganz konkret. Die Zusammenarbeit zwischen Nordrhein-Westfalen und Kalifornien, zwischen Rheinmetall, Northrop Grumman und Lockheed Martin ist ein hervorragendes Beispiel für den Technologie- und Knowhow-Transfer unter Bündnispartnern im Bereich der Sicherheits- und Verteidigungspolitik.“

Im aktuell noch im Bau befindlichen Produktionswerk von Rheinmetall Aviation Services in Weeze soll der Mittelrumpf des F-35A produziert werden. Die Rumpfmittelteile aus Weeze werden in der Endfertigungslinie von Lockheed Martin in den USA mit anderen Bauteilen zum hochmodernen Kampfjet zusammengesetzt. Weitere Endmontage findet in Italien und Japan statt. Die F-35A gilt aktuell als das fortschrittlichste Kampfflugzeug der Welt. Der Mittelrumpf als Herzstück der Produktion ist eine Schlüsselkomponente. Er verbindet eine Vielzahl von kritischen Systemen miteinander und enthält wichtige Verbindungselemente wie Avionik, Waffensysteme sowie elektrische und hydraulische Systeme. Die Rumpfmittelteile aus Weeze sind identisch zu den Produktionsstücken aus Palmdale. Die Fertigung in Weeze dient als Kapazitätserweiterung für die Gesamtproduktion von F-35A-Kampfjets im Unterauftrag von Northrop Grumman. Das Werk in Weeze soll Ende des ersten Quartals 2025 betriebsbereit sein.

„Der pünktliche Beginn der Ausbildung unserer ersten Rheinmetall-Mitarbeiter bei unseren Partnern von Northrop Grumman in Palmdale bedeutet einen weiteren wichtigen Meilenstein in unserem F-35-Projekt“, so Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG. „Auch der Bau unserer Fertigungsstätte in Weeze schreitet planmäßig voran. Wir arbeiten sehr eng und gut mit allen Beteiligten vor Ort in Deutschland und in den USA zusammen und sind auf sehr gutem Wege.“

„Wir entsenden zunächst technisch hochversierte Spezialisten nach Palmdale“, erläutert Mike Schmidt, Geschäftsführer der Rheinmetall Aviation Services GmbH. „Diese Kollegen werden dann eine wesentliche Stütze im Know-How-Transfer für die Fertigung der F-35 in Deutschland sein. Hier laufen die Personaleinstellungen auf Hochtouren. Interessierte, die sich im Bereich der F-35-Fertigung beruflich engagieren wollen, lade ich gleichwohl weiterhin gerne ein, sich bei uns zu bewerben.“

Vor Ort traf Ministerpräsident Hendrik Wüst auch auf Tom Jones, Executive Vice President & President Aeronautics Sector bei Northrop Grumman. Nach der gemeinsamen Besichtigung der Produktionswerkstätte tauschte sich Wüst über die aktuelle Entwicklung des Standortes Weeze sowie über gemeinsame Ziele in der Luft- und Raumfahrt aus.

 Im Rahmen seines Besuches vor Ort sprach der Ministerpräsident mit mehreren Fachkräften von Rheinmetall Aviation Services. Die erfahrenen Mitarbeiter werden im Produktionswerk von Northrop Grumman im Rahmen einer „Train the Trainer-Ausbildung“ in der Fertigung des Mittelrumpfes ausgebildet. Sie sollen später als Multiplikatoren dienen, um bei der Produktion in Weeze wiederum Fachkräfte auszubilden. In Weeze sollen mehr als 400 direkte Arbeitsplätze in den Bereichen Produktion, Engineering, Qualität und Lieferkette über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren geschaffen werden. In dieser Zeit sollen mehr als 400 F-35A-Mittelrumpfteile produziert werden.

„Der Bau der Rüstungsfabrik in Weeze steht für den Ausbau der hochmodernen militärischen Luft- und Raumfahrtindustrie in unserem Land. Nordrhein-Westfalen ist der deutsche Standort für Luft- und Raumfahrt. Wir haben das ideale Umfeld für exzellente Forschung, Entwicklung und Fertigung“, so Ministerpräsident Hendrik Wüst.

Hintergrund

Nordrhein-Westfalen ist der deutsche Standort für Luft- und Raumfahrt. Das Land weist eine große Expertise auf: Mehr als 400 Komponenten-Zulieferer der Luft und Raumfahrtindustrie haben hier ihren Sitz, hinzu kommen über 100 Akteure in der Luft und Raumfahrtforschung. Damit beinhaltet nahezu jedes Flugzeug weltweit Bauteile aus Nordrhein-Westfalen. Außerdem gibt es über 50.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze an den Flughäfen.

 Die Düsseldorfer Rheinmetall AG ist eine international führende Rüstungsfirma, die auch im Bereich technologischer und industrieller Innovationen auf dem zivilen Markt tätig ist. Im Geschäftsjahr 2023 erwirtschaftete der Technologiekonzern mit weltweit mehr als 30.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 7,2 Milliarden Euro. Im März 2023 ist der Konzern in den deutschen Leitindex DAX aufgestiegen.

Die Rheinmetall Aviation Services GmbH mit Sitz in Bremen wurde im Jahr 2019 als hundertprozentige Tochtergesellschaft der Rheinmetall Electronics GmbH gegründet. Seither konnte sich das Unternehmen Verträge für die Betreuung der CH-53G-Flotte der Luftwaffe sichern. Künftig ist sie auch die Geschäftseinheit, welche die F-35-Rumpfmittelteile fertigen wird.

Die Northrop Grumman Corporation entstand 1994 durch die Übernahme der Grumman Aerospace Corporation durch die Northrop Corporation. Die Firma beschäftigt ca. 95.000 Personen weltweit. Der Umsatz betrug 2022 36,6 Milliarden US-Dollar, davon 89 % aus dem militärischen Bereich. Im F-35-Programm ist sie u.a. Unterauftragnehmer für die Fertigung der Rumpfteile.

Die Lockheed Martin Corporation entstand 1995 durch Zusammenschluss der Lockheed Corporation in Burbank mit der Martin Marietta Corporation in Bethesda sowie dem Kauf des Bereichs Militärelektronik der Loral Corporation in New York (1996). Die Firma beschäftigt ca. 122.000 Personen weltweit, davon 116.000 in den USA. Der Umsatz betrug 2022 65,98 Milliarden US-Dollar, davon 96 % aus dem militärischen Bereich. Damit ist sie umsatzstärkste Rüstungsfirma der Welt.

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